Passengers Pressekonferenz mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt



Am 2. Dezember stellten Jennifer Lawrence und Chris Pratt ihren neuen Film „Passengers“ im Rahmen einer gutbesuchten Pressekonferenz im edlen Hotel Adlon-Kempinski in Sichtweite vom Brandenburger Tor vor. Die beiden angesagten Hollywoodstars spielen in der Science-Fiction-Lovestory die Hauptrollen. Ehe die Produktion realisiert werden konnte, vergingen allerdings einige Jahre.

Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt2007 veröffentlichte der New Yorker Autor Jon Spaihts (Doctor Strange, Darkest Hour, Prometheus) das Skript. Es landete umgehend auf der Black List der begehrtesten Drehbücher Hollywoods. Doch das Projekt kam wegen seiner Komplexität und des finanziellen Wagnisses jahrelang nicht in Fahrt, obwohl besonders Keanu Reeves und seine Produktionsfirma Company Films mit großem Eifer versuchten, den Film zustande zu bringen. Dutzende Namen wurden in dieser Zeit als Besetzung für die Hauptrollen gehandelt. Erst als der jetzige Cast trotz eines vollgepackten Drehplans zusagte, ging alles ganz schnell, weil sowohl Lawrence als auch Pratt als Box-Office-Zugpferde gelten und das Risiko, einen finanziellen Verlust einzuspielen, gering ist. Nachdem man die fantastischen Bilder vom erfahrenen mexikanischen Kameramann Rodrigo Prieto (Brokeback Mountain, The Wolf of Wall Street, 8 Mile) und den gesamten Film gesehen hat, ist es erstaunlich zu hören, dass hier ein laut US-Medien kolportiertes Budget von lediglich 120 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestanden hat – inklusive der Bezahlung für Lawrence (20 Millionen) und Pratt (12 Millionen). Die Ausstattung, die Spezialeffekte und die Set-Designs lassen ein doppelt so hohes Budget vermuten.
Doch worum geht es in dem Film eigentlich? Im Jahr 2350 erwacht Pratts Figur James Preston auf dem riesengroßen Raumschiff Avalon 90 Jahre zu früh aus dem Kälteschlaf, weil seine Hyperschlafkammer einen Defekt hatte. Aurora Dunn (Lawrence) wird ebenfalls aus ihren Träumen gerissen, während der Rest der 5000 Menschen starken Crew noch schläft. Das Ziel ist ein 120 Jahre entfernt gelegener Planet, den sie mit der Kolonie Homestead II besiedeln sollten. Doch für James und Aurora ist irgendetwas gewaltig schiefgelaufen. Nur – was?

Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Lawrence und Pratt betraten den großen Ballsaal unter respektvollem Applaus der anwesenden Journalisten. Als sie sich gesetzt hatten, wurden sie sofort zu den atemberaubenden Sets befragt, Pratt ließ Lawrence beim Antworten den Vortritt: „Ich habe Sets wie diese in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Die Meisten waren tatsächlich aufgebaut worden, was in einem Film wie diesem wirklich selten der Fall ist.“
Die Sets seien bis zu vier Etagen hoch gewesen und von tausenden LED-Leuchten angestrahlt worden, ergänzte die 26-Jährige noch. Auch Pratt war vom Aufwand und von den Einstellungen angetan: „Da sind wirklich wundervoll lange One-Shots, die durch das ganze Schiff gehen, sodass du beim Anschauen des Filmes wirklich fühlst, wie groß das alles ist. Mittendrin in diesem wunderschönen, luxuriösen Schiff zu stehen und die Größe der Sets zu spüren, hat uns als Schauspielern sehr geholfen.“
Besonders scheinen beide die Szenen mit Arthur (Michael Sheen), einem androiden Barkeeper, genossen zu haben: „Ich liebte die Bar mit Arthur“, sagte Lawrence begeistert und Pratt stimmte ein: „Ich auch! Die Bar war eine Ode an „Shining“. Unsere Charaktere verbringen dort viel Zeit mit Arthur.“
Dieser ist sowohl für James, als auch für Aurora der einzige andere Kontakt in der endlosen Weite des Weltraums und des Raumschiffs. Dieses hat neben unzähligen anderen beeindruckenden Räumen auch ein futuristisches Schwimmbad vorzuweisen.
Die im Gedächtnis lange nachhallende Poolszene zu drehen, war für Lawrence „buchstäblich atemberaubend. Sie haben mir in der Nacht die CGI-Vorschau gezeigt und ich habe so etwas niemals in irgendeinem Film gesehen. Es war überwältigend und beängstigend und ich wusste nicht, wie wir das machen sollen, weil es unmöglich zu drehen wirkte. Das ist definitiv die coolste Szene, die ich je gemacht habe.“
Dafür musste Lawrence einer aufwendigen Choreographie folgen, bei der ihr ihre Erfahrung mit Szenen, in denen sie an einem Seil hängt und spielen muss, zugutekamen. Auch Pratt hatte diese Sachen bereits in mehreren Filmen erlebt und führte daher aus: „Das hier war anders. Wenn du die Schwerelosigkeit kreierst, während du am Seil hängst, ist es wirklich kompliziert, das richtig hinzubekommen, weil du die Illusion erschaffen musst, dass keine Gravitation besteht, während du gerade die vollen Auswirkungen der Schwerkraft spürst. Wir haben beide viele, viele Tage in der Luft hängend und schwitzend verbracht. Die Effekte sind wirklich fabelhaft und auch die Bildsprache dieses Films ist wegweisend, atemberaubend, eine Kombination aus Animationen und uns, die echte Stunts machen.“

Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Wer diese Worte nicht glauben mag, braucht sich nur die verschiedenen Filmtrailer anschauen und wird Pratts Worte bestätigen können. Auf der großen Leinwand wirken all die genannten Aspekte noch stärker und beeindruckender. Daher ist die Frage, was die beiden an dem Projekt gereizt hat, für Pratt leicht zu beantworten: „Was uns an dem Drehbuch gereizt hat ist, diesem Film zu erlauben, geheimnisvoll zu bleiben, um ihn bestmöglich präsentieren zu können. Du lernst beim Gucken offensichtlich Dinge über die Figuren, die wir verzweifelt versuchen geheim zu halten. Wir wollen nicht, dass Details aus dem Film gespoilert werden. Mich hat an dem Projekt die Geschichte gereizt. Der Gedanken daran, was diese beiden Charaktere durchzumachen haben. Du fragst dich in vielen Situationen, was du selbst machen würdest. Gewissen, Schuld, Wiedergutmachung - das sind sehr menschliche Fragen für einen Film, der in einem Raumschiff spielt. Es ist gut, dass wir uns diese Fragen stellen und es wird verschiedene Antworten von verschiedenen Menschen darauf geben.“

Die Frage nach so einer Reise in der Realität, welche eine Person man als Begleitung mitnehmen würde und welche Fähigkeit sie haben sollte, beantwortete die „Oscar“-Preisträgerin auf die ihr eigene Art: „Die Art, wie Chris und ich die vier Monate, 16 Stunden am Tag durchgestanden haben, wenn auch nicht verloren im Weltall, war Humor. Jeden Tag haben wir uns über irgendetwas kaputtgelacht.“ Pratt nahm den zugespielten Ball gerne auf und sorgte mit folgender Aussage für Lacher: „Oder ein guter Koch. Hoffentlich beides zusammen.“

Obwohl dies nur ein kurzer Dialog war, wurde doch offensichtlich, dass die Chemie auch außerhalb der Dreharbeiten zwischen den beiden stimmte. Nicht umsonst wurden Gerüchte um eine Affäre laut, auch wenn beide diese ins Reich der Fabel verwiesen.
Doch wann haben sich die dreifache „Golden Globe“-Gewinnerin und der 37-Jährige kennengelernt? Vor dem Film?
„Nein, wir haben uns nie getroffen. Ich wollte viele Male zuvor mit ihm arbeiten, aber es hat nie geklappt. Wir haben uns das erste Mal mit dem Regisseur beim Probelesen getroffen“, sagte Lawrence und Pratt ergänzte: „Ich kenne viele Leute in meinem Leben seit vielen Jahren. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich sie so gut kenne wie Jen…“
„…weil ich dir alles erzähle. Mein Bauch tut weh!“
Erneutes Gelächter. Dass die beiden das gewisse Etwas haben, das so viele Zuschauer auf der ganzen Welt fasziniert, ist zu jeder Zeit offensichtlich. Das Spiel mit den Medien beherrschen beide herausragend gut.
Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Pratt erklärte auch, warum er und Lawrence sich so gut kennen und verstehen: „Es ist selten, dass du mit jemandem so viel Zeit verbringst, wie am Set. Es ist eine sehr intime und sofortige Beziehung, die zu funktionieren hat. Du verbringst - vor allem bei einem Film wie diesem, wo hauptsächlich nur zwei Leute die spielen – 15, 16, 17 Stunden am Tag mit der anderen Person. Wir haben einen Schnelldurchlauf absolviert und wurden beste Freunde. Und wisst ihr was? Der Zug ist immer noch unterwegs.“
Die zwei geben sich ein eingeübtes, dennoch wirkungsvolles High-Five, wie sie es bei jedem ihrer Auftritte machen.
Für die nächste Frage mussten aber selbst die beiden schlagfertigen Schauspieler kurz nachdenken und überbrückten die Zeit, indem sie sich die ihnen gestellte Frage immer wieder gegenseitig stellten: ist es für euch einfacher oder schwerer geworden, neue Figuren zu finden, bei all denen, die ihr schon gespielt habt? Lawrence begann: „Was mich an diesem Charakter wirklich interessiert hat…“
Sie schaute in die Richtung des Fragestellers und fand diesen nicht mehr, weil er sich gesetzt hatte. „Wo bist du hingegangen? Ach, da, sorry!“, warf sie erfreut ein, nachdem sie ihn unter großem Gelächter wiedergefunden hatte.
„Du kannst doch nicht eine Frage stellen und dich dann verstecken!
Also, die Sache, die mich an diesem Film besonders begeistert hat, ist die originelle Geschichte. Heutzutage ist es wirklich schwierig, ein Studio dazu zu bewegen, viel Geld zu investieren, wo es keine garantierten Zuschauer wie bei Franchises oder Buchverfilmungen gibt. Da ist es sehr, sehr schwer, etwas Episches und Originelles zu finden.
Auch Pratt, der wie Lawrence Erfahrungen mit großen Filmreihen hat, sah dies ähnlich: „Das ist es, was es so glaubwürdig macht, wenn ein Drehbuch wie dieses auf deinem Tisch landet…“ Lawrence unterbrach gespielt fassungslos: „Du liest deine Drehbücher wirklich am Schreibtisch?!“
Nachdem er sich ausgelacht hatte, gab Pratt zu: „Ja, mache ich. Es ist sehr erfrischend, wenn du etwas liest, was anders ist als das, was du bisher gemacht hast. Denn du willst als Schauspieler neues Territorium erkunden.“

Neues Territorium erkundete Pratt auch mit seinem Besuch in Berlin, während Lawrence die Stadt bereits gut kennt und auf Nachfrage ausführte, was sie an der deutschen Hauptstadt schätzt: „Es ist eine wunderbare Stadt. Ich mag eure Biergärten, Brezeln, Wiener Schnitzel, Würstchen, Bratwurst, Corned Beef. Wir hatten hier eine tolle Zeit, als wir die „Die Tribute von Panem“-Saga hier gedreht haben. Ich liebe es, nach Berlin zu kommen.“ Nur die üblichen Höflichkeitsfloskeln und der typisch-amerikanische, inflationäre Gebrauch des Wortes „Liebe“ oder ernstgemeinte Worte?

Deutlich ausführlicher antwortete Lawrence auf die Frage einer jungen Schauspielerin: wie stellt man extreme Emotionen glaubhaft dar und fokussiert sich auf sie?
„Ich wäre wahrscheinlich besser, wenn ich eine Schauspielschule besucht hätte. Ich denke, was immer mein Charakter gerade denken würde. Deine Gefühle ändern deinen Ausdruck und deine Stimme. Du musst Empathie für deine Figur haben, um extreme Emotionen glaubhaft darstellen zu können.“
Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Pratt fügt lächelnd hinzu: „Sie lässt es sehr einfach aussehen. Es ist wirklich klasse mitanzusehen. Und ich durfte ihr vier Monate zusehen, sie ist ziemlich spektakulär.“
Diese Sätze entlockten Lawrence ein strahlendes Lächeln.
Pratt führte seine Ansicht zum Thema weiter aus: „Du findest Werkzeuge und Instrumente, die dir helfen, diese Emotionen darzustellen. Es gibt Werkzeuge, die du im Laden kaufen kannst, Werkzeuge, die ein Lehrer dir beibringen kann und Dinge, die du selbst entwickelst, etwa, deine Emotionen zum Beispiel durch Musik, Vorstellungskraft oder Erinnerung an Sinneseindrücke zu manipulieren. Du musst viel üben und Erfahrungen sammeln. Viel Glück.“
Auch Lawrence wünschte ihr viel Glück.

Schließlich wissen beide, wie schwierig es ist, sich an die Spitze vorzuarbeiten, wenngleich der Weg von Lawrence bisher unaufhaltsam nach oben führte, während Pratt sich über Auftritte in Fernsehserien und mit Nebenrollen in Kinofilmen hochdiente. Für beide war es eine neue Erfahrung, fast immer mit nur einem anderen Schauspieler zu spielen, wie Lawrence zugibt: „Weil es Pratt war, war jeder Tag der Beste meines Lebens. Es war so witzig und er ist ein großartiger Schauspieler. Alles war wirklich mühelos. Er half mir sehr. Wir waren fantastisch zusammen, denke ich. Nach einem 19-Stunden-Tagen war ich erschöpft, mein Körper war am Ende, aber er brachte mich zum Lachen.“
Pratt fügt hinzu: „Das ist wahr. Ich sehe das genauso. Du verstehst, wie hart die Crew arbeitet. Denn eine Crew ist jeden Tag von Anfang bis Ende da. Wir Schauspieler haben den Vorteil, dass wir nur für unsere Szenen kommen. Diesmal waren wir auch von Anfang bis Ende da. Es war ermüdend und hart, aber wir waren füreinander da und haben uns unterstützt. Ich hatte eine tolle Zeit. Es hätte viel schlimmer sein können, wenn es jemand anderes gewesen wäre.“
Das erkennt man auch auf der Leinwand. Doch könnten die beiden sich auch vorstellen, mit ihrer Liebe ihr ganzes Leben im Universum zu verbringen?
„Diese Art zu leben hätte wirklich viele Vorteile. Mein Charakter würde sich nie verlieben oder Glück finden, wenn sie nicht exakt in der Situation wäre, in der sie ist. Sie wäre immer auf Trab, um zu versuchen, ihre niemals enden wollende Leidenschaft und ihre Durst für die nächste Sache zu stillen“, erklärte Lawrence.
Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Pratt meinte: „Im Film gibt es die Parabel über die Figuren, die eine Bestimmung haben, die man vom Geschichten erzählen kennt. Was ihnen gegeben wird ist gänzlich unterschiedlich von dem, was sie gedacht haben. Du lernst Vertrauen in deine Geschichte zu haben und kannst damit hoffentlich ausgefüllt sein.“

Ausgefüllt war auch die Zeit des Drehs. Insgesamt 72 Tage wurde im südöstlich gelegenen US-Bundesstaat Georgia gedreht, vornehmlich in den Pinewood Atlanta Studios. Die größte Herausforderung dabei war für beide der zeitliche Ablauf, wie Pratt verdeutlicht: „Es war für einen so gigantischen Film ein sehr ambitionierter Drehplan. Unser Regisseur Morten Tyldum ist ein Perfektionist und will, dass jedes Take perfekt ist, bevor es weitergeht. So haben wir viele lange Stunden an fünf Tagen die Woche gearbeitet, gefühlt waren diese fünf wie sieben Tage. Es war physisch, aber auch mental anstrengend, immer präsent und verfügbar zu sein und jeden Tag deinen Job zu machen.“

Das ist nachvollziehbar, gilt der Norweger Tyldum in der Szene doch als akribischer Perfektionist, der schon aus Benedict Cumberbatch in „The Imitation Game“ eine Meisterleistung herauskitzelte. Nach dieser kräftezehrenden Zeit, müssen Lawrence und Pratt auch mal abschalten. Doch ist das an Weihnachten möglich? In den USA läuft „Passengers“ schließlich am 21. Dezember an. Lawrence meint: „Es ist Weihnachten, mir ist das egal. Ich sehe meine Neffen, den Jüngsten zum ersten Mal, bin in Kentucky und das letzte, woran ich denken werde, ist dieser Film, obwohl ich ihn liebe und stolz auf ihn bin. Ich werde aufgeregt auf die Ergebnisse warten.“ Darum ginge es an Weihnachten nicht vornehmlich. „An Weihnachten geht es ums betrinken und mit seiner Mutter zu kämpfen.“
Amüsierte Lacher. Pratt holte etwas weiter aus: „Es ist eine Herausforderung im Leben, alles für die Dinge zu tun, die man kontrollieren kann. Und alles dafür zu tun, nicht an die Dinge, die du nicht beeinflussen kannst, zu denken. Was wir in der Weihnachtszeit beeinflussen können, sind die Lichter an den Bäumen. Wir haben unsere Aufgabe erledigt und sehr hart daran gearbeitet, diesen Film zu machen. Und jetzt rennen wir um die Welt und erzählen jedem davon, weil wir so stolz auf ihn sind. Ich hoffe einfach, dass die Menschen erleben, was ich erlebt habe, als ich das Drehbuch gelesen habe. Denn ich denke, es ist eine grandiose Geschichte, so originell, so groß im Umfang und als ich es gelesen habe, ohne irgendetwas Visuelles gesehen zu haben, war ich gepackt.“
Gerade im Nachhinein ist diese Frage besonders interessant, weil die US-Kritiken überraschenderweise fast durchweg negativ ausfielen, obwohl der Film eine herausragende Qualität hat. Andersherum verhält es sich bei „Rogue One: A Star Wars Story“. Die Amis verstehe, wer will. Das ahnten Lawrence und Pratt zu dieser Zeit noch nicht. Am Set hatten sie ein gutes Gefühl und waren bereits in Weihnachtsstimmung, sangen angeblich viel. Oder? „Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht kommt“, schüttelte Lawrence lachend den Kopf.
Passengers Jennifer Lawrence und Chris Pratt Pratt gab an: „Ich denke, ich habe am meisten gesungen.“
Lawrence nickte: „Er verbreitet Freude. Jeder war müde und in schlechter Stimmung und dann ist da Chris, der fröhlichste Mensch auf der Welt und hat gesungen. Ich war der Grinch und habe gesagt: halt die Klappe! Es ist spät!“
Die letzte Aussage war wohl nur halb als Scherz gemeint. Nachdenklich antwortete Lawrence auf die Frage, was das Egoistischste sei, was sie je gemacht habe und wie sie im Vergeben sei: „Jeder hat Probleme. Ich denke, egoistisch zu sein, gehört bei mir nicht dazu. Ich bin für Vergebung, aber es kommt darauf, was es ist. Es gibt einige schlechte Dinge, die einen Charakterzug offenbaren. Es kommt also darauf an, was die Person getan hat und aus welchem Grund.“
Pratt war schlagfertiger: „Ich denke, generell ein Schauspieler zu sein, ist egoistisch.“
„Ich habe noch nie etwas Egoistisches getan – mit Ausnahme meines Jobs“, lachte Lawrence.
Pratt stimmte zu: „So ist es. Aber ich denke, das ist in Ordnung. Ich sage das zu der jungen Dame, die Schauspielerin werden will: du musst dieses Ziel über alles andere in deinem Leben stellen. Für mich bedeutete das, von dem Ort wegzuziehen an dem ich aufwuchs und meine Familie und Freunde zurückzulassen; nicht zum College zu gehen. Ich habe alles auf mich selbst konzentriert. Das war erforderlich und vollkommen notwendig, um Schauspieler zu werden. Jetzt ist das für mich ein bisschen anders, weil ich verheiratet bin und einen Sohn habe. Ich bin mit einer Schauspielerin verheiratet, die auch die Meinung vertritt, dass der Egoismus erforderlich ist, um eine Traumkarriere als Schauspieler hinzulegen. Aber jetzt müssen wir etwas weniger selbstsüchtig sein, weil wir das hinter unseren Sohn und die Ehe anstellen. Lawrence: „Das ist wahr.“
Pratt: „Aber es funktioniert. Du bist an der Spitze des verdammten Spiels!
Lawrence: „Yeah, vielen Dank!“

Mit diesen Worten und reichlich Applaus endete die Pressekonferenz. Für die beiden Schauspieler war allerdings noch lange nicht Schluss. Sie mussten eine Etage höher noch unzählige Press Junkets über sich ergehen lassen, ehe sie weiter durch die Welt reisten, um ihren Film gemeinsam weiter zu promoten. Man kann nur hoffen, dass dieses dynamische und sympathische Duo von den Zuschauern angenommen wird und neuartige Projekte wie dieses in Zukunft wieder häufiger gedreht werden.

by Stefan Bröhl / Photos by Sony Pictures Releasing GmbH