Interview mit Martina Hill zu PETS


Comedy-Queen Martina Hill (*1974 in Berlin) feierte ihren Durchbruch als Ensemblemitglied der TV-Sendung “Switch Reloaded”. Seit 2009 lässt Hill ihre Meinung zum Zeitgeschehen auch regelmäßig in der „ZDF Heuteshow“ verlauten, wo sie als Tina Hausten zu sehen ist. Bekannte Frauenklischees verarbeitet die Comedian seit 2011 in ihrer eigenen Show, die unter dem Titel “Knallerfrauen” bekannt ist. Ihrem schlagfertigen Humor verdankte sie auch eine Einladung nach Peking, wo sie in einer Comedy-Show mitspielen durfte. Nachdem Martina Hill schon für die Animationsfilme „Cars 2“, „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ und „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ ins Synchronstudio wechselte, dürfen sich ihre Fans nun auf ihre Vertonung der verfressenen Katze Chloe in Pets freuen. Hill verriet Movieworlds-Redakteurin Sandy Kolbuch, welche Gemeinsamkeiten sie mit ihrer Rolle teilt.

Martina Hill
Martina Hill im Synchronstudio

Wie geht es mit der heute-show weiter?
MH: Wir machen gerade Sommerpause und Anfang September geht es weiter. Dann bin ich natürlich auch wieder als Tina Hausten und Mandy Hausten von der Linkspartei dabei.

In„Cars 2“ haben Sie ein Auto gesprochen, in „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ liehen Sie Lucy ihre Stimme und für „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ haben Sie Hicks Mutter vertont. In „Pets“ haben Sie den Part der dicken Katze Chloe bekommen.
MH: Ja, die Rolle ist der Hammer und ich habe mich total gefreut, als ich die Anfrage angeboten bekam. Ich hatte kurz zuvor bereits einen Ausschnitt im Internet gesehen, und da war mir klar, dass ich diesen Film unbedingt im Kino sehen muss. Dass ich darin jetzt selber eine der Rollen spreche, find ich natürlich super, zumal Chloe eine meiner Lieblingsfiguren ist. Eine coole, verfressene dicke Diva Katze, die keine Lust auf Stress hat, sich aber selber in ihr größtes Action Abenteuer katapultiert.

Haben Sie selber eine Katze?
MH: Im Moment nicht, aber ich bin mit Katzen groß geworden. Aber auch mit Hunden und allen möglichen Nagern und Piepmätzen.

Haben Sie sich damals je Gedanken darüber gemacht, was die Tiere tun, wenn Sie das Haus verlassen?
MH: Naja, man hofft natürlich, dass sie keinen Unfug anstellen und nichts kaputt machen. Wie unsere Katze Piwi, die uns immer alle Schnürsenkel durchgebissen hat und alles abknabbern musste, was rumbaumelte, sobald wir aus dem Haus waren. Türen konnte sie auch problemlos öffnen. Die Kühlschranktür hat sie im Gegensatz zu Chloe aber zum Glück nicht aufbekommen. Dafür konnte sie allerdings den elektrischen Dosenöffner an der Wand betätigen, wenn sie Hunger hatte.

Können Sie sich mit Chloe identifizieren?
MH: Ich hatte zwar überhaupt keine Probleme, in die Rolle zu schlüpfen, aber mit ihr identifizieren kann ich mich eher weniger. Chloe kommt ziemlich arrogant und latent abgenervt rüber, was ich von mir nicht behaupten kann. Wenn wir was gemeinsam haben, dann vielleicht, dass wir gerne auf der Couch rumlümmeln. Und ab und zu plündere ich auch gerne mal den Kühlschrank, allerdings mit dem Unterschied, dass ich ihn auch wieder voll machen muss.

Bestehen noch Kontakte zu Peking?
MH: Ja, erst letzte Woche habe ich noch mit dem Chinesischem Comedian, in dessen Show ichmitgemacht habe, gemailt. Er fragt immer mal wieder, ob ich nicht nochmal nach China kommen will. Aber ich habe ja leider so dolle Flugangst. Den letzten Flug nach Peking hab ich bis heute noch nicht so richtig verdaut. Aber Lust hätte ich natürlich schon.

Harmoniert der deutsche Humor wirklich mit dem chinesischen?
MH: Ich weiß nur, dass zumindest die Knallerfrauen Sketche beim chinesischen Publikum ganz gut ankommen. Wahrscheinlich weil oft viele Slapstickelemente darin vorkommen und dafür weniger Text. Dadurch fällt die Sprachbarriere schon mal weg. Offensichtlich haben wir da einen Nerv getroffen und viele junge Chinesen könnten sich scheinbar sehr gut damit identifizieren. Für mich war das ein Glück, weil ich ansonsten vermutlich nie im Leben nach China gereist wäre.

Sie sind sehr wechselhaft. Gibt es noch eine Rolle, die sie noch nicht gespielt haben?
MH: Na klar, mit Sicherheit. Ich entdecke ständig was Neues, mich auszuprobieren. Bei Knallerfrauen besteht die Herausforderung von Staffel zu Staffel gerade darin, sich nicht zu wiederholen. Ich bleibe immer offen und lass mich inspirieren.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?
MH: Begegnungen oder Situationen, die mir in Erinnerungen bleiben, dienen oft als Inspirationsquelle.

Wie geht es mit den Knallerfrauen weiter?
MH: Im Augenblick arbeite ich gerade gemeinsam mit Oliver Berben und der Constantin Film an dem Kinofilm „Die Tollpatsch“, in dem ich meine erste Kino-Hauptrolle spiele und kein Fettnäpfchen auslasse. Das wird sehr sehr lustig und ich freue mich schon jetzt auf die Dreharbeiten.

Vielen Dank!

by Sandy Kolbuch / Photo © Universal Pictures