Schoßgebete: Charlotte Roches zweiter Streich - Sponsored Video


Im Februar 2008 nahm alles seinen Anfang: Mit „Feuchtgebiete“ erschien der Erstlingsroman der ehemaligen VIVA-Moderatorin Charlotte Roche und vergriff sich binnen kürzester Zeit über 1,3 Millionen Mal. Dabei handelte ihr Debütroman, von der Presse oft auch als Skandalroman betitelt, von einer überaus offenherzigen Protagonistin, die wenig Wert auf ihre Körperhygiene legt und stattdessen lieber die Untiefen ihrer Psyche und ihres Sexuallebens erforscht. Knapp fünf Jahre später erschien ein gleichnamiger Kinofilm, bei dem David F. Wnendt („Kriegerin“) Regie führte. Das umstrittene Werk konnte sich dabei über eine überaus große Zuschauerzuwendung freuen, weshalb es wenig verwundert, dass auch Roches Zweitroman nun eine Kinoadaption erhält.

„Schoßgebete“ heißt das Werk, welches bereits 2011 im Piper-Verlag erschien und binnen kürzester Zeit an die Spitze der Bestseller-Charts stürmte. Für die Kinoversion des Bestsellers ist Oliver Berben zuständig, der normalerweise als Produzent agiert, hier aber am Drehbuch Hand anlegte. Statt Wnendt führt bei Roches zweiter Verfilmung dieses Mal Sönke Wortmann Regie, der sowohl für seine ernsten („Die Päpstin“) als auch seine heiteren und lustigen („Das Hochzeitsvideo“ und „Der bewegte Mann“) Titel bekannt ist.



Dabei hat der Zuschauer in „Schoßgebete“ die Chance, drei Tage lang das Leben von Elizabeth Kiel zu begleiten, die von Lavinia Wilson („Aeon Flux“) verkörpert wird. Mit Anfang 30 dreht sich das Leben der hochneurotischen Mutter größtenteils um Sex. Denn der gibt ihr die einzige Gelegenheit, in ihrem Alltag einmal los zu lassen und von ihren Ängsten und Paniken Abstand zu nehmen. „Hilfe“ bekommt sie dabei von ihrem zweiten Ehemann Georg (gespielt von Jürgen Vogel, „Die Welle“), der sie auf Bordellbesuchen und Sex-Shopping-Touren begleitet. Doch dann gibt es da noch Therapeutin Dr. Drescher (Juliane Köhler, „Der Untergang“), die Elizabeth regelmäßig besucht, um den Verlust ihrer Brüder und das schlechte Verhältnis zu ihrer Mutter zu verarbeiten.

Glaubt man diversen Zeitungsinterviews von Charlotte Roche, so enthält ihr zweites Werk, konzipiert als Mix aus Drama und Komödie, erneut autobiographische Züge aus ihrem turbulenten Leben. Ab dem 18. September hat man dann die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von „Schoßgebete“ im Kino zu machen. Schon jetzt steht jedenfalls fest, dass der Streifen – nach „Feuchtgebiete“ – erneut das Potential dafür bietet, die Kinogemeinde zu polarisieren. Roche jedenfalls zeigte sich zufrieden mit dem Cast des Films und der zweiten Verfilmung eines ihrer Werke. Wenn es „Schoßgebete“ dann noch gelingt, das Niveau von „Feuchtgebiete“ in Sachen Leichtigkeit und unterhaltsamen Erzählfluss zu erreichen, steht einer Platzierung im oberen Teil der Kinocharts nichts mehr im Wege! Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wann Roches dritter Roman förmlich aus den Regalen deutscher Buchhändler gerissen wird.



by Yannik Riedl - Dieser Artikel wurde gesponsert von Constantin Film