Interview mit LeFloid zu PETS
Der Berliner Video-Blogger LeFloid wurde 1987 unter dem bürgerlichen Namen Florian Mundt geboren. Nach dem Abitur studierte er Psychologie und Rehabilitationspädagogik an der Humbold-Universität. Bekannt wurde Mundt 2007 durch seinen Youtube-Kanal „LeNews“, einem der erfolgreichsten Infotainment-Formate des Mediums, auf dem zweimal wöchentlich die aktuellen Medien aufgegriffen und kritisch-unterhaltsam kommentiert werden. Seit 2010 betreibt Mundt den Zweitkanal „FlipFloid“ und gehört seit 2015 zum Netzwerk Studio 71 der ProSiebenSat.1-Gruppe. Im gleichen Jahr führte Mundt ein Interview mit Angela Merkel, wodurch er auch außerhalb seines Formats bekannt wurde. Nachdem er bereits der Figur Morad Sumar der „Star Wars Rebels“ seine Stimme lieh, spricht er in dem Animiationsfilm „PETS“ das freche Meerschwein Norman. Der Blogger verriet Movieworlds-Reakteurin Sandy Kolbuch, wie es zu dem Angebot von Universal kam.

LeFloid im Synchronstudio
Wie oft wirst Du noch auf Dein Interview mit Angela Merkel angesprochen?
LF: Mittlerweile gar nicht mehr. Ich wurde damals für das Interview angefragt und hatte zehn Tage Zeit, um mich zu entscheiden und vorzubereiten. Es wäre eine verpasste Chance gewesen, wenn ich es nicht getan hätte. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man eine Chance immer wahrnehmen. Im Nachhinein wurde ich für das Interview zerrissen, aber es waren alles Argumente, mit denen ich leben konnte - ich bin ja kein gelernter Journalist und habe vorher auch noch nie ein Interview geführt. In meiner Community war die Reaktion überwiegend positiv, was für mich und meine Arbeit wichtig war.
Wie kam es zu der Kooperation mit Universal?
LF: Ich bin mit dem Youtuber Robert Hofmann befreundet, der wiederum Kontakte mit Universal pflegt. Da ich schon ein paar Mal bei der Social Movie Night mitgeholfen habe, kam der Kontakt zustande und ich wurde gefragt, ob ich die Sprechrolle übernehmen würde. Nachdem ich gesehen hatte, für welches Tier ich sprechen würde, stand schnell fest, dass ich das machen wollte. Ich hätte aber auch eins der anderen Tiere gesprochen.
Wie fühlt man sich in ein Meerschwein ein?
LF: Man steht im Synchronstudio nicht still, sondern muss eine große Portion Körpersprache in das Sprechen miteinfließen lassen. Ich musste zudem noch das Lispeln von der Originalversion mit übernehmen. Dann sieht man den englischen Take, der Countdown zählt runter und dann synchronisiert man seinen Part. Man hat minimal Freiheiten bei der Arbeit, wobei die deutsche Synchronisation schon dem englischen Original entsprechen sollte.
Norman gehört zu den Überraschungen des Films, weil man ihn zuvor in den Trailern und Teasern nicht sieht. Hast Du eine Beziehung zu den Nagetieren?
LF: Meerschweine hatte ich als Kind nie. Mäuse und Ratten hingegen schon. Vor sieben Jahren zogen bei meiner Freundin und mir japanische Zwergwidder Kaninchen ein.
Wie lange haben die Synchronarbeiten gedauert?
LF: Es ging schneller, als ich erwartet hätte. Ich schätze, es dauerte drei Stunden. Insgesamt müssten es 18 bis 20 Takes gewesen sein. Norman taucht ja immer nur ganz kurz auf und ist dann schon wieder verschwunden. Er interagiert nur, weil er in seiner eigenen ganz verschobenen Welt lebt. Es gibt aber schöne Szene, in denen er sich mit dem Adler und Max unterhält. Ich konnte bei meinen Aufnahmen schon einige der englischen Stimmen hören, was die Arbeit erleichtert hat.
Wie viel Florian steckt in Norman?
LF: Völlig orientierungslos bin ich sicher nicht. Aber Norman und ich teilen die Zerstreutheit. Genau wie das Meerschwein, weiß ich manchmal nicht, wo ich als nächstes hin muss. Ich habe mit diesem kleinen Tier wirklich mehr gemeinsam, als mir lieb ist. Das fiel mir allerdings erst nach den Synchronarbeiten auf (lacht).
Gab es schon Reaktionen auf die Synchronrolle von Deinem Umfeld?
LF: Ich schocke die Meisten schon lange nicht mehr (lacht). Insgesamt war die Reaktion positiv, wie sollte man bei so einem Projekt auch anders reagieren.
Kannst Du schon etwas über Deine nächsten Projekte verraten?
LF: Youtube wird weiter perfektioniert, um zu zeigen, wie eine vernünftige Firmenkooperation in Deutschland aussehen kann. Und es gibt noch ein paar weitere spannende Sachen, die in die dokumentarische Richtung gehen. Und dann warte ich ab, ob es mich in den nächsten Jahren nicht doch hinter die Kamera zieht.
Vielen Dank!
by Sandy Kolbuch / Photo © Universal Pictures