DEADPOOL-Darsteller Ryan Reynolds in Berlin

Den Großteil des Films ist Reynolds als DEADPOOL hinter einer roten Maske verborgen. Ihn selbst stört dies nicht: „Es ist immer befreiend, sich hinter Masken oder Verkleidungen zu verstecken. Jeder Schauspieler liebt es, sich in einem Charakter komplett zu verlieren.“
Bereits 2009 schlüpfte Reynolds in „X-Men Origins: Wolverine“ in die Rolle von Wade Wilson alias DEADPOOL. 2011 rettet er als „Green Lantern“ in einem grünen Bodysuit die Welt, was bei Fans und Kritikern wenig Anklang fand. Dass der erste Comichelden-Film scheiterte, nimmt Reynolds jedoch gelassen, denn schlussendlich haben ihn alle Wege zu DEADPOOL geführt. Dass sich der rot-maskierte Anti-Held mit seinen derben Sprüchen von den übrigen Figuren des "X-Men"-Universums abgrenzt, wird bereits in den ersten Filmminuten deutlich. In DEADPOOL werden Humor, Action und jede Menge Sex zu einem ungewöhnlichen Mix verbunden. Um die Stimmung des Titelhelden zu schützen und das Flair des Comics bestmöglich auf die Leinwand zu bringen, übernahm der Schauspieler selbst die Produktion. „Deadpool ist brutal und gleichzeitig lustig. Wir waren sehr bemüht, die bodenständigen, als auch total übertriebenen und lächerlichen Momente der schwierigen Story hinzukriegen“.

Die Dreharbeiten zu DEADPOOL fanden in Reynolds Heimatstadt Vancouver statt, was Vor- und Nachteile brachte. „Ich konnte meine Freunde und Familie treffen. Aber ich wurde auch zum Feindbild Nr. 1, da öfters Straßen gesperrt werden mussten.“ Auch persönlich musste der Schauspieler einige Hürden überwinden, was er jedoch mit Humor nimmt. „Ich bin jetzt 39, da ist das Hinfallen nicht mehr so lustig.“ Nichts desto trotz hat Reynolds den Großteil der Stunts selbst gemeistert. Nur Szenen, die der Produktion zu gefährlich schienen, übernahmen professionelle Stunt-Leute.
Aufgrund der rasanten Actionszenen und der derben Sprüche ist DEADPOOL ein wahrer Männer-Film. Aber auch an das weibliche Publikum wurde gedacht und ein spezieller Gag mit dem internationalen Frauentag eingebunden. Reynolds Mutter, die vier Jungs großgezogen und schon schlimmes gesehen hat, dürfte nach Äußerungen ihres Sohnes, den Film unbeschadet überstehen.
Auf die Frage, nach ganz persönlichen Superkräften, antwortet Reynolds mit einem Schmunzeln, dass er mittlerweile sehr gut darin ist, die Windeln seiner davonrennenden Tochter zu wechseln.
by Sandy Kolbuch