Hollywood-Stars und Ihre deutschen Stimmen – diese Synchronsprecher stecken hinter den großen Namen

Die besten Filme werden in Hollywood gedreht. Dementsprechend wurden die Filme in Englisch hergestellt. Damit die Filme allerdings auch in anderen Ländern verstanden werden, werden die englischen Schauspieler von Synchronsprechern übersetzt. Doch was genau macht ein Synchronsprecher und wie funktioniert die Synchronisation? Außerdem stellen sich viele Menschen die gleiche Frage: Welche Synchronsprecher stecken hinter den großen Schauspielern?

Tonstudio für die Synchronisation eines Films

Was ist ein Synchronsprecher?

Als Synchronisation bezeichnet man das Herstellen eines zeitlichen Gleichlaufs zwischen Bild und Ton. Das nachträgliche Ersetzen aller Sprechteile in einer anderen Sprache wird häufig in der Filmproduktion vorgenommen. Besonders wichtig ist, dass die ersetzten Sprechteile auf die Mundbewegungen und Gestik der Originalschauspieler abgestimmt werden. Die erste Synchronisation eines Filmes wurde im Jahr 1929 durchgeführt. In den ersten Jahren danach war eine nachträgliche Synchronisation eines Filmes noch nicht möglich, deshalb fand die Synchronisation direkt beim Dreh statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der deutschsprachige Filmmarkt um ausländische Filmwerke erweitert. Allerdings konnten viele Menschen den Dialogen in den Filmen nicht folgen, deshalb wurden Synchronstudios in Berlin, München, Hamburg und Remagen eröffnet. Erst in den 1990er-Jahren wurden die Tonbandaufnahmen von digitalen Medienspeichern abgelöst, sodass eine perfekte Synchronisation erfolgen konnte. Über ein Mischpult können die unterschiedlichsten Geräusche und Klangeffekte bearbeitet und abgespeichert werden.

Wie funktioniert eine Synchronisation?

Um dem Originalfilm eine andere Sprache zu verleihen, benötigt der Filmproduzent die Originalfassung und eine internationale Tonfassung. Diese Tonfassung umfasst alle Tonelemente außer die Sprache. Nicht selten kommt es vor, dass auch Hinweisschilder in eine andere Sprache übersetzt werden. Am Anfang übersetzt ein Rohübersetzer alle Dialoge sinngemäß in die jeweilige Landessprache. Der Rohübersetzer muss besonders gründlich arbeiten, denn Redewendungen, Anspielungen oder auch Wortspiele können den Zuschauer sonst verwirren. Die Rohübersetzung wird an den Dialogbuchautor weitergeleitet, der die einzelnen Texte als Dialoge anlegt, sodass sie zu der Länge der Sprechphasen und der Mimik des Schauspielers passen. Der Aufnahmeleiter kümmert sich danach um den Ablauf der Synchronisation. Seine Aufgabe ist es, den zeitlichen Ablauf der Aufnahmen zu disponieren. Für einen möglichst geringen Aufwand werden einzelnen Rollen getrennt aufgenommen. Die Synchronsprecher werden meistens von dem Aufnahmeleiter und dem Regisseur ausgewählt. Nach der Aufnahme übernimmt der Dialogregisseur die Verantwortung für die Qualität der Synchronfassung. Die Synchronsprecher sprechen die Dialoge in einem schallgedämpften Raum ein. Im letzten Schritt werden die Aufnahmen durch den Tonmischer bearbeitet.

Wer wählt die Synchronsprecher für die Schauspieler aus?

Entspricht der Synchronsprecher dem Typus des Schauspielers, der Rolle oder ist ein Synchronsprecher bei vielen Zuschauern bekannt, dann ist das ein großer Vorteil für einen Sprecher. Viele ausländische Schauspieler werden von einer deutschen Standardstimme eingesprochen. Manchmal unterscheiden sich die Stimmen der Sprecher erheblich von den Stimmen der Schauspieler. Die Schauspieler Robert de Niro und Bruce Willis werden zum Beispiel immer von denselben Synchronsprechern eingesprochen. Auf synchronsprecher.de wurden sämtliche Synchronsprecher der beliebtesten Schauspieler aufgelistet. Doch nicht immer sprechen die Synchronsprecher ihre Stimme für die gleichen Schauspieler ein. Ist ein Synchronsprecher verhindert, suchen die Filmschaffenden einen anderen Synchronsprecher aus. Im dritten Teil des Klassikers Stirb Langsam wurde Bruce Willis deshalb von dem Synchronsprecher Thomas Dannenberg synchronisiert, denn der eigentliche Synchronsprecher Manfred Lehmann stand zu der Zeit selbst vor der Kamera.