John Wick: Kapitel 2 Pressekonferenz: „Es hängt vom Publikum ab, ob es einen dritten Teil gibt“

Zum Photocall von „John Wick: Kapitel 2“ kamen Hollywoodstar Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski deutlich später als angekündigt. So blieb den anwesenden Fotografen im überhitzten Raum im Berliner Hotel de Romé im Stadtteil Mitte nichts anderes übrig, als sich auf der engen Tribüne die Beine in den Bauch zu stehen. Irgendwann kamen die beiden dann aber doch – posierten allerdings nur kurz für Fotos. Schließlich sollte der Zeitplan nicht zu sehr durcheinandergewürfelt werden. Also ging es kurz darauf im großen Raum nebenan mit der Pressekonferenz weiter. Niemand geringeres als ZDF-Moderator Steven Gätjen führte durch die Veranstaltung. Auf seine Bitte hin wurden Reeves und Stahelski beim Betreten der Bühne mit Applaus bedacht. Sobald man Reeves betrachtete wurde ersichtlich, dass die spaßhaft gemeinten Vampir-Memes in den Sozialen Medien durchaus ihre Berechtigung haben. Reeves, mittlerweile 52 Jahre alt, scheint tatsächlich nicht zu altern und sieht zehn Jahre jünger aus, als er tatsächlich ist. Das ist nichts neues, aber doch erstaunlich, wenn man bedenkt, wie unstet seine Jugend war. Er lebte in seiner Kindheit und Jugend in Beirut im Libanon, danach in Sydney, Australien, anschließend an der Upper West Side in Manhattan, New York und in als junger Erwachsener in Toronto, Kanada. Dazwischen musste er die Trennung seiner Eltern verkraften, fiel immer wieder als Rowdy auf und musste viermal die High-School wechseln. Die Schule fiel Reeves als Legastheniker immer schwer.
John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Dazu kamen harte persönliche Schicksalsschläge. Sein guter Freund River Phoenix starb an Halloween 1993 an einer Überdosis. Ein schwerer Schock für Reeves, der Jahre brauchte, um den Tod des erst 23-Jährigen zu verarbeiten. Sechs Jahre später wurde Reeves´ Tochter einen Monat vor dem errechneten Entbindungstermin tot geboren. Seine Beziehung zu Jennifer Syme ging nur zwei Monate nach diesem Schock zu Bruch. Sie blieben enge Freunde – bis zu ihrem Tod bei einem Autounfall zwei Jahre später.
Einige Jahre zuvor, im Alter von 17 Jahren hatte er die Schule abgebrochen, um Schauspieler zu werden. Seit Reeves mit 15 Jahren im Schultheater „Romeo & Julia“ gespielt hatte, hegte er diesen Wunsch. Am stärksten beeinflusst wurde er laut eigener Aussage von Leinwandlegende Peter O'Toole und den Regisseuren Stanley Kubrick, David Lean, Frank Capra und Martin Scorsese. Um ihnen nachzueifern, ging er ein hohes Risiko ein, denn zu Beginn seiner Karriere musste er sich wie so viele andere Stars über Low-Budget-Produktionen langsam nach oben arbeiten. Sein Durchbruch in Hollywood folgte 1989 mit der Komödie „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“. 1994 gelang ihm mit dem Action-Blockbusters „Speed“ der große Wurf, der ihn über Nacht weltberühmt machte. Fortan war er vor allem bei den Fans beliebt – die Kritiker konnten seiner „hölzernen Schauspielkunst“ auch in den folgenden Jahren nur wenig abgewinnen. Doch Reeves bekam zu dieser Zeit Gagen in Millionenhöhe, erhielt unzählige Rollenangebote, sodass er es sich sogar leisten konnte, „Speed 2“ abzulehnen und stattdessen mit seiner damaligen Band „Dogstar“ auf Tour zu gehen. Auch Rollen in den Klassikern „Platoon“ und „Heat“ sowie „Speed Racer“ nahm er nicht an. Zu dieser Zeit verzichtete er für „Helden aus der zweiten Reihe“ auf 90 Prozent seines Gehaltes, damit Gene Hackman unter Vertrag genommen werden konnte. Auch bei „Im Auftrag des Teufels“ ließ sich Reeves sein Gehalt um 2 Millionen Dollar kürzen, damit Al Pacino die Rolle des Luzifers übernehmen konnte. Von beiden konnte er einiges lernen. Und spätestens seit dem Science-Fiction-Meisterwerk „Matrix“, wo er mit Neo, dem Auserwählten die Hauptrolle spielte –und von Stahelski in den Stuntszenen gedoubelt wurde – wandelte sich auch das Meinungsbild bei den Kritikern.
Nach dem Abschluss der „Matrix“-Trilogie bekam Reeves weiterhin gute Rollen und drehte mit „Constantine“ (2005); dem Sandra-Bullock-Reunion-Film „Das Haus am See“ (2006) und „Street Kings“ (2008) finanziell erfolgreiche Filme. Auch „Der Tag an dem die Erde stillstand“ spielte fast das Dreifache seines Budgets wieder ein – wurde von den Kritikern allerdings verrissen und kam auch beim Publikum nicht gut an.
Anschließend wurde es für einige Jahre ruhiger um Reeves, der Probleme hatte, an seine früheren Erfolge anzuknüpfen. Schwache Filme wie „Pippa Lee“ (2009), „Threesome – Eine Nacht in New York“ (2011), „47 Ronin“ (2013), „Knock Knock“ (2015) oder zuletzt „Exposed – Blutige Offenbarung“ (2016) waren dabei alles andere als hilfreich. Zwischendurch gab es mit seinem Regiedebüt „Man of Tai Chi“ (2013) und dem polarisierenden „The Neon Demon“ (2015) allerdings auch gute oder zumindest interessante Werke. Sein großes Kinocomeback feierte er allerdings mit einem Thriller, der auf den ersten Blick simpel klang: ein ehemaliger Killer verliert seine Frau durch eine Krankheit und seinen Hund bei einem Überfall und kehrt zurück, um sich an den Tätern – dem Sohn des russischen Mafia-Bosses von New York und seiner Heerschar an Bodyguards – zu rächen. Die Rede ist natürlich von „John Wick“, der durch seine hintergründige, düstere Machart viele Menschen faszinierte. Weil der Film bei einem Budget von 20 Millionen US-Dollar weltweit 86 Millionen Dollar wieder einspielte, war ein Sequel, das den Zuschauern die „Matrix“-Reunion mit Laurence Fishburne ermöglichte, nur eine Frage der Zeit. All diese Geschehnisse und noch vieles mehr führte Reeves am 6. Februar nach Berlin, wo er mit Stahelski „John Wick: Kapitel 2“ promotete.
John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Auf der Pressekonferenz betonte der gut aufgelegte Reeves: „Wir wären ohne die Gunst, die der erste Teil erreicht hat, nicht hier. Ich liebe die Rolle, ich liebe es, den Film zu machen und die Möglichkeit zu haben, nochmal in die Rolle zu schlüpfen und erneut mit Chad zu arbeiten war wirklich ein großes Geschenk.“
Stahelski fügte an: „Es ist ein bisschen schockierend. Wir haben den ersten Film mit der Absicht gedreht, einen Genrefilm und einen Actionfilm zu machen der ein Rückblick an die 1970er Jahre war und eine Hommage an die damalige Zeit.“
Die Verantwortung als Regisseur zu haben, empfand der frühere Stuntman als „sehr schmeichelhaft.“
Aufgrund terminlicher Probleme des Co-Regisseurs des ersten Teiles, David Leitch, trug der 48-Jährige diesmal die alleinige Verantwortung: „Als sie uns gebeten haben, einen zweiten Teil zu machen, hielt ich es für eine großartige Möglichkeit. Keanu wollte auch, es ging nur darum, eine Geschichte zu entwickeln, einen Weg zu finden, die interessante Welt zu erweitern und die Action noch ein bisschen größer und zugleich interessanter zu machen.“
Es sei auch um das Design und den Stil der Action gegangen. Der letzte Nebensatz „und noch etwas mehr Brutalität hinzufügen konnten“ macht allerdings stutzig. Denn es stellt sich die Frage: warum? Der erste „John Wick“ war schließlich nicht gerade zimperlich. Beim zweiten Teil geht durch das verstärkte Augenmerk auf die harten Kampfszenen die Balance etwas verloren, weil sich die Actionszenen an einigen Stellen wiederholen. Zudem kommt die Geschichte kürzer, was wiederum zu einer durchwachsenen Charakterentwicklung führt – vor allem bei John Wick. Über ihn erfährt man nur ein paar kleine neue Details.

John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Der folgenden Aussage von Stahelski ist hingegen zuzustimmen: „ Wir wollten einen Rhythmus kreieren, der den Film sehr cool, actionreich, aber auch humoristisch wirken lässt. Wir wollten das Publikum wissen lassen, dass wir uns selbst nicht zu ernst nehmen.“
Besonders die schwarzhumorige Szene mit „Oscar“-Gewinner Common (für den Song „Glory“ mit John Legend aus dem grandiosen Martin-Luther-King-Biopic „Selma“), mit dem Reeves sich bereits in „Street Kings“ ein Shootout lieferte, wurde auf der Pressekonferenz von Gätjen angesprochen: „Ich bin froh, dass dir die Szene mit Common gefallen hat,“ sagte Reeves und führte weiter aus:
„In „John Wick“ gibt es die Unterwelt. Und die Unterwelt hat ihre eigenen Regeln, Kodizes und ihre eigene Ethik. Eine Regel ist, dass kein „Geschäft“ in einem Continental-Hotel erledigt wird, das ist ein sicherer Ort. Common, der Cassian spielt, ist ein Attentäter. Wir kämpfen und krachen in das Continental.“
Anschließend imitiert Reeves unter amüsierten Lachern Franco Nero, der als Hotelmanager sagte: „Gentleman! Have a drink at the bar.“
Reeves erzählt die Szene weiter: „Und das haben wir. Das ist cool und witzig. Wir versuchen einander zu töten und dann trinken wir zusammen an der Bar.“ Für Reeves war das auch die „ herausforderndste Actionsequenz“ des gesamten Filmes.
Denn sie haben zwei Kämpfe:
„Der, bei dem wir draußen gekämpft haben war sehr technisch und hat viel Kooperation verlangt. Da steckt das meiste Training drin.“
Anhand dieser, aber auch aller anderen Kampfszenen wird nicht nur deutlich, wie fit Reeves in fortgeschrittenem mittleren Alter noch ist, sondern auch, wie gut er sich innerhalb kurzer Zeit verschiedene Kampfsportstile aneignen kann. Kein Wunder, dass er in seinem Hockey-Schulteam „The Wall“ genannt wurde. An Keeper Reeves kam so leicht keiner vorbei. Er hätte sogar ein Profispieler in Kanada werden können, entschied sich aber für die Schauspielerei – und hat damit aus heutiger Sicht alles richtig gemacht.

John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski

Verletzungen gab es am Set trotz der „anspruchsvollen Action“ keine, wie Reeves sagte. Er verdeutlichte, warum die physischen Szenen so komplex für ihn waren: „Chad will das Publikum wirklich in die Action katapultieren. Mir macht es Spaß, so viel zu tun, wie ich nur kann. Ich spüre die Verantwortung, weil Chad in seiner Fantasie keine Limits kennt. Ich bin also das Limit. Die Szenen sind nur so gut, wie ich bin.“
Das wisse er zu schätzen, denn es sei eine Herausforderung, merkte Reeves an. Das war der Charakter, den er schnell wertschätzte auch: „Ich mag Johns Willen, Leidenschaft und Trauer. Er wird niedergeschlagen und macht weiter, steht immer wieder auf.“
Anschließend gab es die berechtigte Frage, ob ein Film wie „John Wick“ in der realen Welt Gewalt auslösen oder verherrlichen könnte. Reeves überlegte kurz und sagte dann: „Ich würde bei „John Wick“ nein sagen. Es ist ein lustiger Film. Wenn du ein gesundes menschliches Wesen bist, dann nein.“
Stahelski fügte dem hinzu: „Das ist ein sehr guter Punkt. Wir haben beim ersten Film versucht, eine mythologische Welt zu kreieren. Deshalb sieht man diese Farben, die extreme Garderobe und die extreme Sprache. Wir wollten sichergehen, dass jeder versteht, dass es sich mehr oder weniger um eine Fantasiewelt handelt. Deshalb auch der Humor. Ja, John Wick tut einige Dinge mit seiner Pistole. Ja, er hat eine Affinität für den Kopfschuss. Wir haben versucht, keine zu große emotionale Grundlage für reale Gewalt zu schaffen. Es sollte mehr ein spaßiges Abenteuer sein.“
Ein schwarzhumoriges Abenteuer für Erwachsene wohlgemerkt. Denn wie die FSK vor kurzem bekanntgab, wird der Film (berechtigterweise) erst ab 18 Jahren freigegeben, da einige explizite Gewaltszenen enthalten sind und die Brutalität, wie vorhin erwähnt, noch eine Stufe hochgeschraubt wurde. Allerdings nie im verherrlichenden Sinne, sondern eher als eine Art realistisch und stilsicher angehauchter Todeskampf.
Die für viele Fans wohl interessanteste Frage war natürlich die nach der Reunion mit Laurence Fishburne. Doch – wer hatte die Idee dazu?
„Es war Laurence, “ sagten beide zeitgleich.
John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Reeves erläuterte: „Laurence ist ein alter Freund. Wir haben zusammen rumgehangen und er sagte, dass er den ersten Film mochte. Ich fragte: wirklich? Er sagte: ja! Ich fragte, ob er beim Zweiten mitmachen will. Er wollte das Drehbuch lesen. Ich sagte das Chad. Der sendete ihm das Skript und Laurence sagte zu. Er spielt den Bowery King, ein weiteres Unterweltelement, der die Welt weiter öffnet. Er ist großartig!“ Stahelski fügte hinzu: „Wir haben die Rolle wirklich mit ihm im Hinterkopf geschrieben, nachdem wir zehn Jahre mit ihm an der „Matrix“ Trilogie verbracht hatten.“
Es bleibt abzuwarten, ob den Fans die Figur von Fishburne gefallen wird.

Stahelski ging auch auf die Frage nach der Machart von modernen Actionfilmen ein: „Die Art, wie wir den Film gedreht haben, hat sich nach und nach im Filmprozess entwickelt. Die meisten modernen Actionfilme sind auf eine ganz bestimmte Art und Weise geschnitten. Manche Regisseure machen das aus ästhetischen oder stylischen Gründen. Andere tun das, weil sie etwas verstecken wollen oder sich nicht richtig vorbereitet haben. Du versuchst das Stuntdouble, das Set, das Seil oder die Unvollkommenheit der Performance zu verstecken, wenn du nicht genug Vorbereitungszeit hattest oder wenn du unfähig warst, die Action anders einzufangen. Wir haben uns einfach entschieden, uns vorzubereiten.“
Alles habe mit dem Konzept der Vorstellungskraft zu tun und es komme vor allem auf John Wick an, wie die Figur kampftechnisch angelegt sei. Man hätte auch eine Szene mit zwei Anzugtypen in einem Raum machen können, die erzählen, was er für ein „Bad Ass“ gewesen sei.
„Wir haben uns aber entschieden, das einfach zu zeigen. Deshalb muss das Publikum Keanu als John Wick die Dinge machen sehen. Das bedeutet: längere Takes und größere Moves. Um das zu schaffen, muss man sich mit dem Kameramann kurzschließen. Ganz am Anfang erzählten wir Dan Laustsen und unserem Bühnenbildner Kevin Kavanaugh, dass wir proben müssen. Auch alle anderen Crewmitglieder mussten alles einstudieren. Als wir dann ans Set kamen, stellte sich nicht mehr die Frage, wie wir das filmen sollen, sondern haben nur den kreativstmöglichen Weg für die Aufnahme gesucht.“
Alles habe schon mit der Auswahl der Locations begonnen.
„Das Stuntteam musste Keanu und die anderen Schauspieler an die Hand nehmen und sie trainieren. Nicht nur ihre physischen Fähigkeiten, sondern auch ihre darstellerischen Fähigkeiten und ihre Erinnerungsfähigkeiten.“ Das haben die Schauspieler nicht nur miteinander, sondern auch mit den anderen Crew-Abteilungen wie Laustsen immer wieder trainieren müssen – eine aufwendige Choreographie verlangt eben viel Vorbereitungszeit.
John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Reeves machten die Fake-Fights Spaß: „Mit den längeren Takes ist es ein längerer Tanz und erfordert noch mehr Hingabe. Du versuchst einfach nicht zu versagen.“
Und das hat er nicht. Im Gegenteil. Reeves ist dabei, einen weiteren ikonischen Actionhelden zu verkörpern.

Die nächste Frage richtete sich an Reeves´ nächsten Film: „Ja, es wäre wirklich großartig, mal in Berlin zu drehen! Hier wird das allerdings nicht der Fall sein – denn der Filmtitel ist ja „Siberia“ und nicht „Berlin“.“ Anerkennende Lacher begleiteten seine Ausführung, weil die Fragestellerin scheinbar angenommen hatte, Reeves würde in Berlin drehen – dabei stammt lediglich die Produzentin für seinen neuen Film aus der Hauptstadt.
„Aber ich würde gerne hier arbeiten. Chad hatte schon mehrfach die Möglichkeit, hier zu arbeiten. Ich durfte einmal in München arbeiten, aber nie hier in Berlin, “ sagte Reeves.

Die Frage zur aktuellen politischen Lage brachte Reeves leicht ins Schwimmen: „Politik…Es ist eine verrückte Zeit da draußen. Amerika hat einen neuen Präsidenten. Einige Entscheidungen wurden gefällt und Dinge wurden gemacht, die vielen Menschen nicht gefallen und auch nicht unbedingt menschlich korrekt sind. Es ist hoffentlich eine Zeit des positiven Engagements.“
Dann bat er darum, dass man ihm lieber Fragen zu Themen stellen solle, mit denen er sich besser auskennt – wie etwa nach einem möglichen dritten Film: „Das hängt wirklich von den Zuschauern ab. Wir haben diesen Film mit Liebe gemacht und hoffentlich genießen die Menschen ihn. Ich würde gerne einen dritten Teil drehen.“

Im Anschluss an diese für Fans erfreuliche Neuigkeit wurde Stahelski zum Finale von „Chapter 2“ befragt, dem Spiegel -Kampf: „Das geht auf unser Hintergrund- und Action-Design zurück. Manchmal ist größer besser, manchmal raffiniert und kreativ zu sein. Wenn man auf den Film zurückblickt erkennt man, dass er viel von Spiegelung und Dualität handelt. Keanu und ich sind beide Fans on „Man of the Dragon“. Welchen besseren Weg gibt es, wenn man einen Actionfilm macht, als einem seiner Lieblingsactionfilme aller Zeiten eine Hommage zu widmen? Dan Laustsen, Kevin Kavanaugh und ich setzten uns zusammen und überlegten, wie wir das machen können. Drei Monate lang hatten wir die Spiegel-Proben. Wir und das Stuntteam haben zwanzig verschiedene Möglichkeiten, die Spiegel zu halten, ausprobiert, um die Lichtspiegelungen perfekt einzufangen und es interessant zu machen. Wir haben so ziemlich jeden Trick benutzt, den wir konnten. Für das, was wir real nicht tun konnten, nutzten wir visuelle Effekte.“
Das sei sehr spaßhaft, aber auch sehr schwierig gewesen. Mit dem Erreichten waren alle zufrieden.

John Wick Kapitel 2 Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski Erfreut beantwortete Reeves die letzte Frage der Pressekonferenz, ob er auch mal eine Filmfigur verkörpern würde, die Motorrad fährt: „Ich weiß nicht. Wenn es natürlich wirken würde, dann ja. Eigentlich habe ich kein Motorrad in München gekauft. Eigentlich hat mir eine junge Frau gezeigt, wie man Motorrad fährt. Ich weiß leider nicht mehr, wie die Person heißt. Wenn du da draußen bist: Dankeschön!“
Erneut hatte er die Lacher auf seiner Seite, ehe er weiter ausführte:
„Ich fahre noch immer auf dem Sunset Boulevard Motorrad. Aber ich fahre nicht mehr so schnell wie früher.“

Reeves und Stahelski bedankten sich mit freundlichem Winken für den Abschiedsapplaus. Reeves wurde anschließend noch von einigen Presseleuten aufgehalten und gab bereitwillig ein paar Autogramme, ließ ein paar Selfies machen, ehe er vom übereifrigen PR-Mann und dem Security-Mann zum Weitergehen gedrängt wurde. Schließlich war man im zeitlichen Verzug. Reeves musste in den folgenden Stunden noch unzählige Interviews geben. Mit Stahelski besuchte er am Abend noch den Social-Movie-Night-Event, ehe die beiden Deutschland wieder verließen und weiter um die Welt flogen, um ihren Film zu promoten. Zufrieden dürften sie dabei die äußerst positiven Kritiken zur Kenntnis genommen haben. Wenn jetzt noch das Publikum mitspielt und sich Kapitel zwei im Kino anschaut, steht einem dritten Teil nichts mehr im Wege. Eventuell gibt es sogar eine Serie, wie Stahelski in einem anderen Interview bekanntgab. So oder so: die Geschichte von John Wick ist noch nicht zu Ende erzählt.

by Stefan Bröhl / Photos Copyright: Stefan Bröhl / Concorde Filmverleih GmbH (3+6+7)