Interview mit Stefanie Heinzmann zu PETS


2008 wurde die Schweizer Sängerin Stefanie Heinzmann bei Stefan Raabs Gesangswettbewerb entdeckt. Seit ihrem Debütalbum „Masterplan“ ist Heinzmann europaweit bekannt. Bei Solo-Touren, aber auch bei gemeinsamem Auftritt unter anderem mit Lionel Richie, Joss Stone und Quincy Jones, begeistert sie eine breite Fangemeinde. Unzählige Preise hat die junge Schweizerin schon gewonnen. Anlässlich des Filmstarts von Pets sprach die Soulsängerin mit Movieworlds-Redakteurin Sandy Kolbuch über ihre zweite Synchronrolle. In dem Animationsfilm leiht sie Katie, der freundlichen Hundebesitzerin, ihre Stimme.

Martina Hill
Stefanie Heinzmann im Synchronstudio

Nachdem Du bereits die Frost-Fee Spike in Disneys „Das Geheimnis der Feenflügel“ gesprochen hast, leihst Du nun Katie in „Pets“ Deine Stimme. Wie kam es zu dem Projekt?
SH: Ich habe eine Einladung zum Vorsprechen bekommen. In einem Studio habe ich eine Passage eingesprochen und bin dann ausgewählt worden. Mir war es egal, welche Rolle ich spreche. Ein Tier zu sprechen, hätte ich auch sehr witzig gefunden. Mit Katie bin ich aber sehr glücklich.

Hast Du selbst Haustiere?
SH: Ich habe meinen Eltern drei Katzen in Obhut gegeben, weil sie bei mir sehr einsam wären. Jetzt haben sie wirkliche Bezugspersonen und nicht nur Ersatzeltern. Da ich mit meinen Eltern in einem Haus lebe, kann ich jederzeit mit meinen Katzen kuscheln.

Nimmst Du die Katzen nach PETS anders wahr?
SH: Nicht grundsätzlich. Aber ich mache mir jetzt mehr Gedanken darüber, was sie machen, wenn niemand zu Hause ist. In dem Film wird es so süß dargestellt: Max erzählt Gidget, dass er so beschäftigt ist, weil er auf die Rückkehr von Kate warten muss. Genauso stelle ich es mir vor, wenn Tiere alleine zu Hause sind.

Katie ist sehr engagiert und will die Welt retten. Du unterstützt UNICEF und iChange.
SH: Wenn man bekannt ist, wird die Reichweite größer. Menschen mit Feingefühl und einem großen Herz möchten gerne überall helfen. Wenn ich beginne nachzudenken, fallen mir die Flüchtlinge ein, die Kinder in Afrika, die Obdachlosen und die vielen vernachlässigten Tiere. Das Leid ist endlos. Bei UNICEF geht es um die Kinder, was ich sehr wichtig finde. Aber auch für die Tiere müsste man viel mehr machen. Ich war schon immer ein sehr großer Fan von Animationsfilmen, weil ich die Moral, die durch die Filme vermittelt wird, sehr wichtig finde. Bei PETS wird den Kindern vor Augen geführt, dass Tiere keine Wegwerfartikel wie Puppen sind. Gerade während der Sommerferien ist es ein sehr wichtiges Thema. Ich hätte so gerne einen Hund, weil ich die bedingungslose Liebe sehr schätze und denke, dass man von einem Hund viel lernen kann. Aber ich bin so viel unterwegs und würde einem Hund einfach nicht die Aufmerksamkeit entgegenbringen können, die er bräuchte.

Gab es schon Angebote für weitere Synchronrollen oder Soundtracks?
SH: Im Moment spiele ich mit meiner Band auf vielen Festivals. Das nächste Album ist aber auch schon in Arbeit. Und dann würde ich mich freuen, wenn weitere Angebote für Sprechrollen kommen würden.

Wie oft wirst Du noch auf die Sendung mit Stefan Raab angesprochen?
SH: Ab und zu werde ich noch danach gefragt. Dass ist auch schön, weil es ein Teil von meinem Leben ist. Ich hätte nie damit gerechnet. Mein Bruder hat mich damals dazu gedrängt, an der Show teilzunehmen. Mir war das so peinlich, vor der Kamera zu stehen. Aber ich habe es dann einfach probiert und tatsächlich gewonnen. Das war unglaublich.

Jetzt kannst Du es aber glauben?
SH: Ja, jetzt kann ich es wirklich glauben und ich bin angekommen (lacht). Ich denke aber sehr viel darüber nach. Vor zwei Wochen habe ich mit Udo Lindenberg vor 40.000 Menschen gesungen und konnte es einfach nicht fassen, dass das wirklich passiert. Ich bin mir aber darüber bewusst, dass meine Karriere morgen auch vorbei sein kann. Ich bin ein optimistischer Realist. Alles kann von einen auf den anderen Moment vorbei sein. Daher genieße ich jeden Moment und habe auch keine Angst davor, zu fallen.

Hast Du einen Plan, falls die Musik eines Tages keinen Platz mehr in Deinem Leben einnimmt?
SH: Ich habe Tausend Ideen. Ich würde sehr gerne mit Tiere arbeiten, zum Beispiel in einer Tierauffangstation. Ich würde aber auch sehr gerne mit meiner besten Freundin eine Pension aufmachen und backen. Ich liebe es, zu backen, aber ich habe immer keine Zeit dafür. Ich liebe die Schweiz und würde im Moment nicht wegziehen, aber ich bin offen für alles.

Vielen Dank!

by Sandy Kolbuch / Photo © Universal Pictures