Inception

Inception (2010), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Science-Fiction
Kinostart Deutschland: - Verleih: Warner Bros.

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Inception Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein begnadeter Dieb, der absolut beste auf dem Gebiet der Extraktion, einer kunstvolle und gefährliche Form des Diebstahls: Cobb stiehlt wertvolle Geheimnisse aus den Tiefen des Unterbewusstseins, wenn der Verstand am verwundbarsten ist – während der Traumphase. Dank seiner seltenen Begabung ist Cobb in der heimtückischen, neuen Welt der Industriespionage heiß begehrt. Doch diese Existenz hat auch ihre Schattenseiten: er wird auf der ganzen Welt gesucht und hat alles verloren, was er liebte. Eines Tages bietet sich ihm die Chance zur Rettung: Ein letzter Auftrag könnte ihm zu seinem alten Leben zurück verhelfen, aber nur, wenn ihm das absolut Unmögliche gelingt: die so genannte INCEPTION. Statt eines perfekt ausgeführten Diebstahls müssen Cobb und sein Spezialistenteam das genaue Gegenteil vollführen. Ihr Auftrag lautet nicht, eine Idee zu stehlen, sondern eine einzupflanzen. Sollte ihnen das gelingen, wäre es das perfekte Verbrechen.

Doch kein noch so ausgetüftelter Plan oder geballtes Fachwissen bereitet das Team auf diesen brandgefährlichen Feind vor, der jeden ihrer Schritte vorauszuahnen scheint. Ein Gegner, den nur Cobb hat kommen sehen.


Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe und Joseph Gordon-Levitt | mehr Cast & Crew


Inception - Trailer




DVD und Blu-ray | Inception

Blu-ray
Inception Inception
Blu-ray Start:
03.12.2010
FSK: 12 - Laufzeit: 148 min.
Inception - Premium Collection Inception - Premium Collection
Blu-ray Start:
02.09.2011
FSK: 12 - Laufzeit: 148 min.
Inception (4K Ultra HD) Inception (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
04.01.2018
FSK: 12
DVD
Inception Inception
DVD Start:
03.12.2010
FSK: 12 - Laufzeit: 142 min.

Filmkritik Inception

Filmwertung: | 9/10


Der intelligenteste Film des Jahres?
Jedes Jahr gibt es so was wie den besten, witzigsten oder den dramatischsten Film des Jahres! Dieses Jahr haben wir mit „Inception“ auf jeden Fall den intelligentesten Film des Jahres und vielleicht des Jahrzehnts gefunden?! Die Erwartung mit der ich an den Film ran ging war hoch, hatte ich doch zuvor schon viele gute Reviews und Kritiken gelesen, in denen der Film schon als Meisterwerk verschrien wurde. Es gab Vergleiche zu „The Matrix“ und „Blade Runner“, die die Erwartungen dementsprechend hochschraubten. Jedoch habe ich mich beim Lesen der ganzen Kritiken aus Amerika von den Spoilern ferngehalten wie von der Pest. Ich wollte mich selber nicht um das Filmvergnügen, der Selbsterfahrung bringen. Was diesen Film anbelangt ist das sogar, jetzt wo ich den Film gesehen habe, sehr wichtig. Dieses höchst anspruchsvolle Werk von Christopher Nolan („The Dark Knight“) gehört zu den wenigen Filmen, die man ewig weiter diskutieren kann, nach der Sichtung. In Amerika sind etliche Filmfandebatten über die Bedeutung oder gar die Auflösung des Films entbrannt. Ich persönlich möchte mich nicht zu den diversen Andeutungen und Möglichkeiten zur Filmstory oder gar dem Ende äußern. Vorab zu der Filmgeschichte:

Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Gedankendieb. Er und sein Partner Arthur (Joseph Gordon-Levitt) arbeiten meistens für Konzerne um anderen wichtigen Personen, Gedanken zu stehlen, die diesen Firmen hilfreich sein könnten, um die Konkurrenz auszuschalten. Als der letzte Auftrag scheitert, zwingt sie der Industrielle Saito (Ken Watanabe) einen Auftrag für ihn zu erledigen. Er will den Sohn (Cillian Murphy) des sterbenden Konkurrenten, kurz bevor er das Unternehmen erben soll, einen Gedanken impfen. Eine sogenannte Inception, um sich selber einen Vorteil zu verschaffen. Cobb hat keine Wahl weil Saito die nötigen Kontakte hat, um ihm zu geben was er braucht. Cobb kann aus bestimmten Gründen nicht mehr nach Hause zu seiner Familie. Es liegt nur in Saitos Händen, ihm zu geben was er braucht aber dafür muss der Auftrag gelingen und Cobb beginnt sein Team zu rekrutieren. Angefangen bei der brillanten Architektin Ariadne (Ellen Page) bis hin zum anderen Gedankendieb Eames (Tom Hardy). Nach der Aufstellung seines Team beginnt das Planen und das Training, danach soll die scheinbar unmögliche Mission starten.

Das Drehbuch/die Story ist raffiniert und auf den Punkt genau gut bis hin zum Brillanten ausgearbeitet. Ich kann gar nicht in dieser Kritik auf all das eingehen, ohne mögliche Dinge zu verraten. Deshalb beziehe ich mich auf die Elemente, die nichts preisgeben um dem Zuschauer nicht um sein Erlebnis zu betrügen. Was diese Geschichte anbelangt, sie ist so komplex in ihrer Einfachheit, so Facettenreich, tiefgründig, wo sich jeder Traumdeuter und Psychoanalyst, die Hände reiben kann. Gleichzeitig kann der einfache Mann von der Straße trotz allem die Simplizität hinter Bedeutung und Aussage verstehen. Zum Schauspiel, Leonardo DiCaprio („Titanic“) wird von mir schon seit Anfang der 90’iger als größtes Talent verschrien. Ich habe mich schon des Öfteren im Bekanntenkreis als bekennender Fan von Leos Talent geoutet, noch weit vor jeglicher Titanic-Hysterie. Nach Titanic wurde Leo schnell zum Feindbild eines jeden Mannes und die Objektivität seines Talents geriet für all die anderen Männer da draußen in Vergessenheit. Leo ist eindeutig in seiner Generation, der beste Schauspieler, den es gibt und wird nicht umsonst von Martin Scorsese („Taxi Driver“) für fast jeden Film engagiert. In diesem Film spielt er den Cobb eher Kopflastig, dieser Charakter wirkt auf den ersten Blick cool aber auch gleichzeitig risikofreudig. Mit der Zeit entwickeln sich die Abgründe dieser tragischen Figur ins Bodenlose und Leo meistert sie fast durchweg. Ich persönlich finde das, wenn Leo wirklich gut ausgearbeitete dramatische Rollen bekommt, es keinen Anderen gibt, der diese Mimik hat um die Aussage zu transportieren. Leos Gesicht ist wandlungsfähiger als das der meisten anderen Schauspieler auf diesem Planeten. Was diesen Film anbelangt hätte es ruhig ein bis zwei Möglichkeiten mehr geben können, um die Bandbreite von Leos Talent einzufangen. Am Ende in der Gesamtheit glänzt Leonardo sowieso. Ellen Pages Charakter ist zwar wichtig für das Vorhaben aber mir persönlich fehlte die Bindung zum Zuschauer, um diesen Charakter entweder notwendig oder symphatisch zu finden. Ich persönlich mag Ellen Page sehr, die ja durch „Juno“ Ruhm erlangte, aber in dieser Rolle fand ich sie verschenkt. Tom Hardy („Bronson“) konnte man hier wieder einmal in einer anderen Rolle bewundern, so langsam gewinnt man den Eindruck, dass Tom Hardy es gleichtut wie ein junger Gary Oldman („Bram Stockers Dracula“). Tom wirkt immer mehr von Rolle zu Rolle, wie ein Chamäleon, dass sich pro Projekt eine andere Farbe zulegt, diesmal spielt er einen coolen gewitzten Gedankendieb, der in seiner Art eher das Gegenteil von Leonardos Charakter ist. Wirklich hervorzuheben muss man wie immer und besonders wenn eine Kritik von mir kommt, Joseph Gordon-Levitt („500 Days of Summer“). Ich kann mir nicht helfen, ich mag den Burschen einfach. Nicht nur weil er mich stark an Heath Ledger erinnert, siehe Augen- und Mundpartie, nein wichtiger ist die Erkenntnis seines bisher nicht völlig ausgeschöpften Talents. Dieser junge Kerl hat sehr viel Potential und ist nicht umsonst in den jungen Jahren schon in einem Starbesetzten Ensemble, um einen Christopher Nolan Film. Gerüchte werden auch laut, dass Joseph im neuen Batman höchstwahrscheinlich den Riddler, sprich den Bösewicht spielen könnte. Jedoch zu dem Charakter des Arthurs. Joseph spielt diesen mit einem gewissen Matrixähnlichen Flair. Dieser Arthur scheint cooler als die Anderen, er ist Kopflastig, wortkarg aber irgendwie spürt man, dass dieser Charakter jederzeit zu einer Bedrohung für Andere werden könnte. Irgendwie hat er den Charme eines Serienkillers, kurz vor seiner Entfesselung. Nun zu Marion Cotillard („La vie en rose“), was kann man schon noch groß über diese wundervolle Schauspielerin sagen. Jeder der La vie en rose gesehen hat, weiß um ihre Wandlungsfähigkeit und ihr Talent. In Inception setzt sie wundervolle bis verstörende Nuancen, um damit dem Charakter der Mal in das Geflecht der Geschichte hineinzuweben. Eine Randnotiz wäre das Michael Cane wieder in einem Nolan-Film zu sehen ist, nach „Batman Begins“, „The Prestige“, „The Dark Knight“ und nun in „Inception“. Scheinbar bringt Michael Cane, Christopher Nolan, Glück. Nun zum Meister selbst. Nolan hat es bisher geschafft sich jedes Mal fast selbst zu übertreffen oder wenigstens auf gleich genialen Niveau zu bleiben. So auch mit „Inception“. Der Film hat zwar seine Längen und bei einigen Szenen fragt man sich, während man sie sieht, ob sie nötig sind, aber diese sind dann da um sie am Ende um die Ohren gehauen zu bekommen. Sprich in Nolans Werken gibt es kaum Szenen die nicht von Bedeutung wären, für Verlauf, Entwicklung oder Aussage einer Geschichte. Es gibt fantastisch eingefangene Szenen, die schon wie bei „The Dark Knight“ die Leinwand sprengen. Wichtig wäre, dass Niemand, der vorhat diesen Film zu sehen, er würde in einen Matrixähnlich Actionkracher reingehen oder gar einen Effectgespickten SciFi-Film, dem ist nicht so. Inception hat Elemente von verschiedenen Genren aber ordnet sich keinem vollkommen unter. Vielmehr erschafft er seinen eigenen Kosmos und tickt in seinem eigenen Takt ohne zu kopieren oder gar zu adaptieren. Inception wird definitiv ein Film sein, den der Filmfan öfter gucken wird, um die Feinheiten, Details zu erkennen, die zur Auflösung dienen. Viele die den Film zum ersten Mal gesehen haben, werden ihre eigene Interpretation des Endes kundtun. Jedoch rate ich jedem sich das gut zu überlegen, am Ende gibt es viele Feinheiten, die auch andere Schlüsse zulassen. Der Soundtrack, sprich vielmehr der Score des Films, ist gigantisch und hämmert einen noch nach dem Sehgenuss in den Ohren. Ähnlich schon wie bei „The Dark Knight“ führt Hans Zimmer uns zu einem dramatischen Klangteppich, der fast auf den Punkt genau zu den Schauwerten passt. Die Kameraarbeit von Wally Pfister scheint sich ständig weiterzuentwickeln, die nun 6. Zusammenarbeit mit Christopher Nolan wirkt wie ein Meisterstück eines ehemaligen Gesellen. Fortan ist Wally Pfister für mich definitiv einer der fünf besten Kameraleute, die wir zur Zeit haben. Die Special-Effects in dem Film waren ausreichend bis beeindruckend. Ich will aber trotzdem noch einmal unterstreichen, dass dies nicht „The Matrix“ ist. Ich persönlich knabbere immer noch an einer Variante, der Auflösung, die für mich zufriedenstellend genug ist, als das was man scheinbar anbietet. Als der Film zu Ende war, war ich enttäuscht und beeindruckt zugleich. Ich konnte erst nach und nach herausfinden, dass das beeindruckt sein, die Oberhand gewinnen würde. Dies ist keine einfache oder gar gewöhnliche Filmunterhaltung. Bei diesem Film sollte man ständig auf der Hut sein und eindeutig seinen Verstand einschalten. Hier wird von Traumdeutung bis Symbolik und Psychoanalyse, eine Menge angeboten. Wohin die Reise für euch persönlich gehen soll, entscheidet ihr am Ende selbst.
by Marc Engel

Bilder © Warner Bros.