Terminator: Genisys

Terminator: Genisys (2015), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Science-Fiction
Kinostart Deutschland: - Verleih: Paramount Pictures Germany

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Terminator: Genisys Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die Erde im Jahr 2029: John Connor (Jason Clarke), Anführer der Rebellion des menschlichen Widerstands, führt einen erbitterten Krieg gegen das übermächtige Maschinen-Imperium von Skynet. Um seine Mutter Sarah Connor (Emilia Clarke) vor einem Killer-Cyborg zu schützen und damit seine eigene Existenz sowie die Zukunft der Menschheit zu retten, schickt John seinen loyalen Freund und Mitstreiter Kyle Reese (Jai Courtney) zurück ins Jahr 1984. Auf das, was ihn im Los Angeles der Vergangenheit erwartet, ist dieser jedoch nicht im Geringsten vorbereitet: Ein unvorhergesehenes Ereignis hat alles verändert und die Zeit, in die er von Connor zurückgeschickt wurde, existiert nicht mehr. Der Kampf zwischen Mensch und Maschine, Gut und Böse steht unaufhaltsam bevor – kann er mithilfe eines unverhofften Verbündeten (Arnold Schwarzenegger) den Tag der Abrechnung verhindern?

Arnold Schwarzenegger, Emilia Clarke und Jason Clarke | mehr Cast & Crew


Terminator: Genisys - Trailer


Terminator: Genisys - Trailer


DVD und Blu-ray | Terminator: Genisys

Blu-ray
Terminator: Genisys Terminator: Genisys
Blu-ray Start:
19.11.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 126 min.

zur Blu-ray Kritik
Terminator: Genisys (3D Blu-ray) Terminator: Genisys (3D Blu-ray)
Blu-ray Start:
19.11.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 126 min.
Terminator: Genisys (4K Ultra HD) Terminator: Genisys (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
03.08.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 126 min.
DVD
Terminator: Genisys Terminator: Genisys
DVD Start:
19.11.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 120 min.

Filmkritik Terminator: Genisys

Filmwertung: | 8/10


Filmkritik und Berichterstattung zur Europapremiere in Berlin

He is back! Arnold Schwarzenegger kehrt in „Terminator Genisys“ zu seinen Wurzeln zurück und spielt zum vierten Mal seine Kultrolle: den Terminator.

Als der 67-Jährige als letzter von den Filmstars im Berliner Sony Center ankam, erreichten der Jubel und das Gekreische den Siedepunkt. Mehr als zweitausend Fans waren bei der Europapremiere anwesend und machten sich in diesem Moment lautstark bemerkbar. Viele hatten bereits seit den Morgenstunden am Potsdamer Platz kampiert, selbstgebastelte Poster oder andere Gimmicks dabei und natürlich ihre Kameras in der Hoffnung auf ein Foto mit einem der Stars.
„Arnie“ stieg aus dem Auto, betrachtete „sein“ aufgestelltes Terminator-Motorrad, bestaunte das aufwendig gemachte Artwork, schaute sich kurz im weiten Rund um und winkte seinen Fans lässig in weltmännischer Manier zu. Er gab Interviews, Autogramme, ließ Selfies mit sich machen und lächelte dabei unentwegt. Nur Show oder ist der „Gouvernator“ froh, endlich wieder mit der Filmreihe, die ihn bekannt machte, zurück zu sein? Wahrscheinlich beides.

Schwarzenegger näherte sich langsam der anderen Seite des Sony Centers, wo die Fotografen und Presseleute platziert waren. „Mr. Universum“ posierte hier wie alle anderen Stars in der nachgebauten Zeitmaschine, mit dem lebensgroßen Terminator und anschließend auch mit seinen anwesenden Co-Stars Emilia Clarke, Jason Clarke, Jai Courtney und J.K. Simmons für Gruppenbilder. Auch der Regisseur des gut 170 Millionen Dollar teuren Blockbuster, Alan Taylor (Thor 2: The Dark Kingdom, Game of Thrones, Boardwalk Empire), bezog Aufstellung und zeigte, als er alleine in der nachgebauten Zeitmaschine stand, die coolsten Posen aller Anwesenden. Wie lange hat der dafür wohl vor dem Spiegel geübt?
Auch die humpelnde Emilia Clarke, die Tags zuvor noch auf Krücken in London gesichtet wurde, bewies, dass sie ein Vollprofi ist und verzog nicht einmal die Miene vor Schmerzen. Dabei waren diese ihrem humpelnden Gang sichtlich anzumerken. Doch die Show war zu groß aufgemacht und zu wichtig und so stellte die aus „Game of Thrones“ als Daenerys Targaryen bekannt gewordene 28-Jährige ihre eigenen Bedürfnisse hintenan. Immerhin wurde dieses Ereignis weltweit im Internet live übertragen. Steven Gätjen führte durch den Abend, ein DJ war anwesend und spielte zum Verdruss vieler Anwesender hauptsächlich Heavy Metal-Musik. Dazu war das Sony Center tagelang für dieses Ereignis hergerichtet worden. Berlin machte der großen Filmreihe alle Ehre.

Die Erwartungen der Fans waren schon im Vorfeld gewaltig. Geschürt wurden diese durch die auf Hochtouren laufende PR-Maschinerie und die gut aufbereiteten Trailer, auch wenn diese zu viel vom Film vorwegnahmen, wie auch Taylor anmerkte.
In „Genisys“, dem ersten Teil einer neuen Trilogie ist Schwarzenegger wieder als Kampfmaschine mit markigen Sprüchen unterwegs, auch wenn diese nicht die Klasse der ersten beiden Teile erreichen. Doch es gibt einige gelungene Running Gags wie den grinsenden Terminator, die durchaus gelungen sind. Auf jeden Fall ist der Film besser als der letzte Teil „Terminator – Die Erlösung“ (2009). Diesen hatte der gebürtige Österreicher verpasst, da er zu dieser Zeit der 38. Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien war. So wurde er (schlecht) animiert und mit Sprüchen aus den vorigen Filmen eingefügt, was den vierten Terminator-Film vollends ins Lächerliche zog und zum mit Abstand schwächsten Teil der Reihe avancieren ließ. Heute gibt Schwarzenegger zu, dass er froh ist, „Die Erlösung“ verpasst zu haben. Denn während Schwarzenegger die ersten drei Teile allesamt wertschätzt, hatte er wie der Großteil der Fans ein Problem mit der minderwertigen Qualität vom vierten Teil.
Nach acht Jahren Schauspielpause (2003 bis 2011; aufgrund seines politischen Amtes) ist „Arnie“ nun also in seiner beliebtesten Rolle zurück. Kann „Genisys“ an die alte Klasse der ersten Teile anknüpfen und die Reihe wiederbeleben?

Los Angeles, 2029: John Connor (Jason Clarke) und Kyle Reese (Jai Courtney) wagen mit dem Widerstand den entscheidenden Schritt gegen Skynet und die Terminatoren. Tatsächlich gelingt es den gut bewaffneten Menschen, Skynet in die Knie zu zwingen. Doch das globale Computersystem hat es geschafft, eine Zeitmaschine zu bedienen und den Terminator (Arnold Schwarzenegger) in das Jahr 1984 zurückzuschicken, um Sarah Connor (Emilia Clarke) zu terminieren. John schickt seinen guten Freund Kyle hinterher und bereitet ihn auf eine schutzlose Sarah vor. Als Reese am 12. Mai 1984 in Los Angeles ankommt, hat sich der Ablauf verändert. Ein gealterter Terminator (Arnold Schwarzenegger) vernichtet den gerade entsandten Terminator. Er hat diesen seit Jahren erwartet. Der Alte wurde als Beschützer von Sarah bereits im Jahr 1973 zurückgeschickt und hat Sarah zur Kriegerin erzogen. Kyle ist völlig überrascht, da nichts, was John ihm erzählte, zu stimmen scheint. Zudem hat Kyle merkwürdige Flashbacks einer jüngeren Version von sich selbst. Als wäre als das noch nicht genug, taucht auch noch das Terminator-Modell T-1000 (Byung-Hun Lee) auf, um sie alle zu vernichten. Können die drei sich retten und herausfinden, was den Ablauf der Zeit abgeändert hat?

Die Geschichte ist gut umgesetzt. Der Neustart der Reihe kann als gelungen bezeichnet werden. „Genisys“ ist ein starker Film, der seine Vorgänger ehrt. An deren Klasse, vor allem jene von „Terminator 2“ reicht der neuste Ableger allerdings nicht heran. Dennoch ist dieses atemlose Machwerk, welches die Reihe auf den neusten Stand der Technik katapultiert, wegen der exzellenten Twists und Story-Wendungen für Fans ein Muss. Auch Freunde großer Blockbuster werden hier ihre Freude haben. Bemerkenswert ist zudem, wie verworren und undurchschaubar der Plot lange Zeit ist. Das erhöht den Unterhaltungsfaktor deutlich, auch die Spannung steigt dadurch. Die Zuschauer können sich nie sicher sein, was als nächstes passiert und wie die Terminator-Welt wieder auf den Kopf gestellt wird. Dazu gibt es einige humoristisch gehaltvolle Szenen, viel Kurzweil und Action pur.
„Genisys“ hat aber auch ein paar kleinere Schwächen. Die Dialoge wirken in einigen Szenen zu dick aufgetragen und etwas zu pathetisch. Zudem werden nur wenige von Schwarzeneggers legendären Sprüchen wieder benutzt, was schade ist, da diese sich an einigen Stellen gut eingefügt hätten. So wird versucht, mit dem Wort „theoretisch“ ein neues Kult-Wort einzuführen, was nur bedingt gelingt. Des Weiteren ist die Liebesgeschichte zwar liebevoll geschrieben und überzeugend gespielt, an einigen Stellen aber auch etwas ermüdend, da zu langwierig. Gut ist hingegen, dass es „Genisys“ schaffen wird, alte und neue Fans zu erfreuen. Allerdings sei an dieser Stelle empfohlen, sich die anderen Filme der Reihe anzuschauen und hier vor allem die ersten beiden Teile, da „Genisys“ in der Zeitlinie der Reihe als dritter Film einzustufen ist. Es ist zwar nicht unbedingt vonnöten die Filme vorher zu gucken, lohnt sich aber, da viele „Easter Eggs“ und Hommagen an die ersten beiden Teile in „Genisys“ enthalten sind. Hier erkennt man die Wertschätzung, die die Macher für die früheren Filme haben. Daher ist es überraschend, wie verhalten viele Rezensionen ausfielen. Der neuste Ableger wurde in einigen Medien überraschend harsch kritisiert, zudem gab es viele durchschnittliche Wertungen für diesen guten Film. In Ansätzen mögen einige der Kritikpunkte zumindest nachvollziehbar sein. Doch betrachtet man den Film an sich und die Verehrung für die ersten beiden Teile, ist dies als überraschend zu bewerten.
Denn auch die Nebenkategorien können überzeugen. Die Landschaftsauswahl ist hervorragend. Hier wurden düstere, an die alten Filme erinnernde, detailgetreue und herrliche Locations ausgesucht. Die stimmige Musikuntermalung ist weltklasse, da Fans der Reihe einige Klänge wiedererkennen werden, was die dichte Atmosphäre des Filmes verstärkt. Noch Tage nach dem Kinobesuch bleiben einige der legendären Klänge im Gedächtnis haften. Dazu sind die Spezialeffekte aufwendig, auf dem modernsten Stand der Technik und beeindruckend inszeniert. Die Stunts sind gelungen, die Kostüme stark und das Make-up hervorragend. Allerdings gibt es auch hier eine größere Schwäche. Den jungen Terminator erkennt der geschulte Zuschauer umgehend als Computereffekt. Denn Schwarzeneggers verjüngter Kopf wurde per Computereffekt auf ein Körperdouble gesetzt. Das sieht unnatürlich aus, da die Augen völlig leblos wirken. Allerdings fällt dies nicht so sehr auf wie bei Paul Walker in „Fast & Furious 7“.
Auch die Kameraführung hat einige Schwächen. Zwar sind die Einstellungen meist gut und gelungen, doch an anderen Stellen wackelt das Bild und ist unnötig hektisch.

Doch insgesamt überwiegt die Erleichterung, dass den Verantwortlichen endlich wieder ein guter Terminator-Film gelungen ist. Das sieht auch James Cameron, Regisseur der ersten beiden Filme, so. Er zeigte sich angetan von „Genisys“, da dieser die beiden Filme ehre.
Die beiden Nachfolger von „Genisys“ sind bereits in Planung, Teil zwei der neuen Trilogie soll 2017 in die Kinos kommen. Ein Cliffhanger wurde auch eingebaut. Wer diesen sehen will, muss noch den ersten Teil des Abspanns abwarten und sollte das Kino nicht sofort mit Beginn des Abspanns verlassen.

Fazit:
Starkes Comeback der Terminator-Filmreihe mit einem bestens aufgelegten Cast, vielen Hommagen, brachialer Action, aufwendigen 3D-Effekten und einer überraschend verworrenen, spannenden Storyline.
by Stefan Bröhl

Bilder © Paramount Pictures Germany