Spider-Man: Far From Home

Spider-Man: Far From Home (2019), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Abenteuer / Abenteuer / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

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Spider-Man: Far From Home Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

n SPIDER-MAN: FAR FROM HOME, dem nächsten Kapitel der „Spider-Man: Homecoming“-Reihe, entschließt sich der freundliche Superheld aus der Nachbarschaft mit seinen besten Freunden Ned (JACOB BATALON), MJ (ZENDAYA) und dem Rest der Clique Urlaub in Europa zu machen. Doch seinen Plan, die Superheldenkräfte für ein paar Wochen hinter sich zu lassen, muss Peter schnell aufgeben: Nick Fury (SAMUEL L. JACKSON) bittet ihn, das Geheimnis um zahlreiche, schwere Angriffe aufzudecken, die Zerstörung über den ganzen Kontinent bringen.

Tom Holland, Samuel L. Jackson und Zendaya | mehr Cast & Crew


Spider-Man: Far From Home - Trailer




DVD und Blu-ray | Spider-Man: Far From Home

Blu-ray
Spider-Man: Far From Home Spider-Man: Far From Home
Blu-ray Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.
Spider-Man: Far From Home (3D Blu-ray) Spider-Man: Far From Home (3D Blu-ray)
Blu-ray Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.
Spider-Man: Far From Home (SteelBook Brandenburger Tor) Spider-Man: Far From Home (SteelBook Brandenburger Tor)
Blu-ray Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.
Spider-Man: Far From Home (4K Ultra HD) Spider-Man: Far From Home (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.
Spider-Man: Far From Home (SteelBook Pop Art) (4K Ultra HD) Spider-Man: Far From Home (SteelBook Pop Art) (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.
DVD
Spider-Man: Far From Home Spider-Man: Far From Home
DVD Start:
14.11.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 124 min.

Filmkritik Spider-Man: Far From Home

Filmwertung: | 8/10


„Avengers: Endgame“ ist noch nicht mal aus den Kinos raus, nun folgt bereits Teil 23 der MCU-Saga. Die Herausforderung ist nun denkbar groß, denn nach dem furiosen, Rekorde-brechenden und vor allem kathartischen Blockbuster-Meisterstück wäre eigentlich erst mal eine verdiente Verarbeitungszeit angesagt. Doch Pustekuchen, Marvel lässt keine Zeit zur Kontemplation angesichts der massiv einschneidenden Ereignisse in „Endgame“ liegen und steigt direkt ins nächste Abenteuer ein. Die Bürde, als erster wieder im Programm einzusteigen, erhält Regisseur Jon Watts mit seinem zweiten Spider-Man Solo-Abenteuer „Far From Home“, das direkt auch auf erfrischende Weise mit den direkten Folgen des „Endgame“-Fallouts umgeht. Wie auch schon in „Homecoming“ beginnt der Film spielerisch mit einem amateurhaften, aber sehr charmanten Homevideo, das ganz praktische Folgen des sogenannten „Blip“ erörtert.

Zu viel soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden, jedoch ist es wenig überraschend, dass „Far From Home“ erst mal Zeit braucht, um die noch kaum verarbeiteten Effekte von „Avengers: Endgame“ aufzuarbeiten. Das gelingt Watts herrlich schwungvoll und amüsant, ohne aber auch die Schwere der Ereignisse auszuklammern. Nach diesem nötigen Einstieg findet sich der Film aber zunehmend und fokussiert sich auf Peter Parker/Spider-Man, der sich zum ersten Mal auf ein weltumspannendes Abenteuer aufmacht. Der passende Rahmen hierzu: Eine Klassenfahrt nach Europa.

Michelle (ZENDAYA) und Spider-Man
Michelle (ZENDAYA) und Spider-Man © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Über dem gesamten Film hängt passenderweise das legendäre alte Mantra: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Peter Parker (Tom Holland) ist eben immer noch ein Teenager, der seinen Platz in der High School, geschweige denn in der großen Superheldenwelt gefunden hat. So schwingt hier weiter die Mentor-Beziehung zu Tony Stark mit, der Peter hochentwickelte und enorm machtvolle K.I.-Technologie anvertraut, um sein Nachfolger zu werden. Mit dieser E.D.I.T.H. getauften Überwachungssoftware hat der Nutzer unter anderem uneingeschränkten Zugriff auf die Waffensysteme von Stark Industries. Das ist Nick Fury (Samuel L. Jackson) ein Dorn im Auge, denn obwohl er Parker als absolut unreif ansieht, muss er ihn trotzdem in eine Mission involvieren, die die Bekämpfung einer Bedrohung beinhaltet, die gerade auf dem Weg nach Europa ist.

Mit dabei ist auch der machtvolle Superheld Quentin Beck (Jake Gyllenhaal), der als unerwarteter neuer Unterstützer für Parker und als scheinbar alleiniger wirkungsvoller Kontrahent gegen die Bedrohung agieren kann. So kommt es zu einer wahnwitzigen Schlacht bei Peters erster Europastation in Venedig, bei der die legendäre Kanalstadt halb zerstört wird. Bei all dem steht Peter ständig zwischen den Fronten: Zum einen will er der von Stark überlassenen Verantwortung gerecht werden und als Avenger gegen globale Bedrohungen antreten, zum anderen will er ein einfacher Teenager auf Klassenfahrt sein. So ist Peter dauerhaft hin- und hergerissen, was zu einer unterhaltsamen und spannenden Dynamik sorgt, die Watts spritzig-lustvoll und mit jeder Menge gut platziertem und getimtem Humor inszeniert.

Mysterio (JAKE GYLLENHAAL)
Mysterio (JAKE GYLLENHAAL) © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Ganz wesentlich hierfür sind natürlich die durch die Bank gut aufgelegten Darsteller, die mit ihren rasanten Screwball-artigen Wortgeplänkeln für jede Menge gute Stimmung sorgen. Das ist wie auch schon in „Homecoming“ oft geistreich und immer sehr sympathisch. Da ist zum einen natürlich die Beziehung von Peter zu seinem besten Freund Ned (Jacob Batalon), aber eben auch seine schüchternen Versuche, sich seiner Traumfrau Michelle Jones alias MJ (Zendaya) anzunähern. Anders als noch in Sam Raimis Filmen ist das natürlich eine ganz andere MJ, die wie auch schon in „Homecoming“ angedeutet nicht den Status eines It-Girls hat, sondern selbst ein wenig unsicherer und introvertierter ist. „Far From Home“ profitiert enorm von Hollands und Zendayas erfrischend aufgelegtem Spiel und vor allem einer greifbaren Chemie, die dem Film einen wichtigen menschlichen Kern gibt.

Doch diese Menschlichkeit bezieht der Film eben auch von einem weiteren großen Ass im Ärmel: Jake Gyllenhaal. Dieser gibt Beck viel Dimension, zudem bildet er mit Parker ein interessantes Gespann, das von spürbarem gegenseitigem Respekt geprägt ist. Doch darüber hinaus bietet die Figur von Beck noch so viel mehr, als man zunächst vermuten mag (es sei denn man kennt seine Geschichte aus den Comics). So ist „Far From Home“ in seiner ersten Hälfte ein herrlich leichtfüßiger Hybrid aus beschwingt-amüsanter, leicht romantischer High School-/Teenager-Komödie und solidem Superheldenabenteuer, was genau das Richtige nach dem hochdramatischen „Endgame“ ist. Doch in seiner zweiten Hälfte wird aus dem Film dann doch noch ein essentieller Superheldenfilm, der ein ums andere Mal überrascht und immer weitere Wendungen bietet.

TOM HOLLAND und SAMUEL L. JACKSON
TOM HOLLAND und SAMUEL L. JACKSON © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
So viel sei gesagt: Vieles von dem, was in den Trailern noch sehr konventionell und vielleicht sogar klischeehaft angemutet hat, erhält hier eine clevere und hintersinnige Erklärung. Die Action und auch CGI-Effekte sind bei den Venedig- und Prag-Sequenzen solide, wenn nicht sogar mittelmäßig. So ist das zwischenmenschliche Geplänkel und vor allem eine erfindungsreiche und herrlich rasante Sequenz in den österreichischen Alpen definitiv stets das Highlight des Films. Doch ohne zu viel zu verraten, erhält der Film dann nochmal ganz neue Dimensionen, die sich nicht nur dramaturgisch, sondern auch in immer spektakulären und einfallsreichen Actionsequenzen offenbaren. Auch wenn „Far From Home“ längst nicht an den überbordende visuellen Einfallsreichtum von Animationsfilm-Oscar-Gewinner „Spider-Man: A New Universe“ heranreicht, bietet Watts dennoch einige außergewöhnliche Illusionsmomente, die ein wenig an „Doctor Strange“ erinnern.

Der Film hält dann auch nicht bei den obligatorischen Mid- und Post-Credits-Sequenzen auf, denn hier offenbaren sich nochmal weitere absolut verblüffende Wendungen, die das Gesehene nochmal völlig auf den Kopf stellen und das Herbeisehnen einer Fortsetzung bewirken.

Spider-Man (TOM HOLLAND)
Spider-Man (TOM HOLLAND) © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
So hat sich aus diesem gut aufgelegten und fast schon etwas unscheinbaren Film dann nach und nach etwas entwickelt, was sich direkt zu den besseren MCU-Filmen zählen darf. Marvel ist mittlerweile für überaus wagemutige erzählerische Wendungen bekannt. „Far From Home“ bietet letztlich angesichts großer Konkurrenz vielleicht nicht die allergrößten Überraschungen, oben mit dabei ist der Film gerade wegen der hohen, sich immer weiter übertreffenden Wendungsdichte und seiner lustvollen Inszenierung aber allemal.

Fazit:
Teils globetrottendes Superheldenabenteuer, teils schwungvoll inszenierte High-School-Komödie – nach „Homecoming“ gelingt auch „Far From Home“ erneut die spielerische Balance aus zwei Genres. Doch während Tom Hollands zweites Solo-Abenteuer als Peter Parker/Spider-Man in seiner ersten Hälfte zwar spaßig, aber fast schon etwas unscheinbar wirkt, legt Regisseur Jon Watts schließlich nochmal einige Schippen drauf und bietet ein wendungsreiches und zunehmend spektakuläres Abenteuer, das zu den besseren im MCU gezählt werden darf.
by Florian Hoffmann

Bilder © Sony Pictures