Filmkritik Merida - Legende der Highlands
Filmwertung: |
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| 8/10 |
Merida ist die etwas starrköpfige und temperamentvolle Tochter des schottischen Königs Fergus und der Königin Elinor. Sie liebt das Bogenschießen und die Natur. Doch seit sie denken kann, hat ihre Mutter ihr Leben bestimmt und ihr tagtäglich vorgetragen, wie man sich als Prinzessin zu verhalten hat. Bis zu dem Tag an dem eine Versammlung mit allen schottischen Lords stattfindet, in der es um Meridas Zukunft gehen soll. Während Vater Fergus das Ganze nicht unbedingt so ernst nimmt und seine Tochter zu erheitern versucht, ist Mutter Elinor geradezu besessen, dass ihre Tochter sich nun ebenfalls der Tradition beugt und den Weg einer Königin geht. Dabei liebt Merida ihre Freiheit und will sich keinesfalls jetzt schon festlegen müssen. Vor allem weil sie es geradezu verabscheut sich stets korrekt verhalten zu müssen, wie es das Königreich und ihre Mutter von ihr erwarten. Sie will unbedingt ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen um den Pflichten einer Prinzessin aus dem Weg gehen zu können. So lässt sie sich in einem Überschwall der Emotionen auf einen gewagten Deal mit einer merkwürdigen Frau ein. Wodurch letztlich alles viel schlimmer wird, als Merida sich hätte je vorstellen können...
Kritik:
"Merida-Legende der Highlands" ist einfach großartig! Man begleitet den Weg einer jungen Frau, die noch zu sich selbst finden muss und dabei immer wieder in Streit mit ihrer Mutter gerät.
Ein Mutter-Tochter Konflikt, in dem sich viele junge Mädchen sicherlich wiedererkennen werden. Merida kämpft trotzig um ihre Freiheiten, wodurch sie ihre Mutter enttäuscht und gegen sich aufbringt. Trotz der ganzen Dramatik, die sich durch diese Geschichte zieht, bleibt immer wieder viel Platz für Action, Humor, eine große Portion Herz und jede Menge Spaß. So vergeht auch die Zeit rasent schnell, da in keiner Minute das Gefühl von Langeweile zu verzeichnen ist. Man wird einfach mitgerissen und fiebert in jeder Minute mit. Denn allein schon der kompakte, heldenhafte Krieger König Fergus sorgt für wirklich gute Unterhaltung.
"Merida - Legende der Highlands" ist ein Fantasy-Action Abenteuer, das sich gewaschen hat. Eine einfache Geschichte, die doch so spannend und bezaubernd ist, wie die schottischen Highlands selbst.
Auch bildtechnisch ist dieser Film ein faszinierendes Werk geworden. Walt Disneys Animationsstudio Pixar hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Das 3D- Erlebnis ist zwar nicht herausragend, doch gut genug, dass man daran Spaß haben wird. Hinzu kommt der grandiose Soundtrack, der vor allem die Handschrift des schottischen Komponisten Patrick Doyle (Thor, Hatty Potter und der Feuerkelch) trägt, welcher im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton getroffen hat.
Leider gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen der Originalfassung und der deutschen Synchronisation. Denn allein am deutschen Trailer kann man sehen, dass keinerlei Wert auf sprachliche Akzente gesetzt wurde. Wer hingegen die Originalfassung „Brave“ sehen durfte, weiß, dass der schottische „Slang“ einfach zum Film dazugehört. Er gibt ihm Charme und passt ideal zur Atmosphäre. Genauso wie er auch eine witzige Art hat und dadurch Sympathie weckt. Sehr schade, dass man dem in der deutschen Fassung scheinbar keine Beachtung geschenkt hat.
Nichtsdestotrotz ist "Merida - Legende der Highlands" rundum gelungen. Ein Film, nicht nur für Mütter und Töchter, sondern für die ganze Familie.
Fazit: Spannend und wunderschön!
by Aline Nickel