Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1

The Hunger Games: Mockingjay - Part 1 (2014), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Fantasy / Action / Abenteuer
Kinostart Deutschland: - Verleih: StudioCanal

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Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) konnte von den Rebellen aus dem zerstört geglaubten Distrikt 13 aus der Arena gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Für die unterdrückte Gesellschaft wird sie zur heroischen Symbolfigur des Aufstands gegen das Kapitol. Als der Krieg ausbricht, der das Schicksal Panems für immer bestimmen wird, muss Katniss sich entscheiden: Kann sie den Rebellen rund um Präsidentin Coin (Julianne Moore) trauen? Und was kann sie tun, um Peeta (Josh Hutcherson) aus den Fängen des Kapitols zu retten und Panem in eine bessere Zukunft zu führen?

Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Liam Hemsworth | mehr Cast & Crew


Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 - Trailer




DVD und Blu-ray | Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1

Blu-ray
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 - Fan Edition Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 - Fan Edition
Blu-ray Start:
26.03.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 122 min.

zur Blu-ray Kritik
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 (4K Ultra HD) Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
24.05.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 123 min.
DVD
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 - 2 Disc Fan Edition Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 - 2 Disc Fan Edition
DVD Start:
26.03.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 117 min.

Filmkritik Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1

Filmwertung: | 8/10


Das dritte Buch „Die Tribute von Panem: Flammender Zorn“ von Suzanne Collins wurde wie bereits zuvor bei anderen Großproduktionen zur Ertragssteigerung gezweiteilt, weshalb dieser Film jetzt den Titel Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 trägt. Bei dem 419 Seiten langen Roman macht das aber auch Sinn. Denn der Stoff ist kompliziert und umfangreich. Bei den Vorgängern fiel es deutlich ins Gewicht, dass viel ausgelassen wurde. Während der erste Teil relativ enttäuschend war, konnte Catching Fire immerhin als solide Umsetzung punkten. An die herausragende Klasse der Bücher kamen diese beiden Filme aber nicht heran.
Francis Lawrence (Wasser für die Elefanten, I Am Legend, Constantine) übernahm bei Mockingjay Teil 1 bereits zum zweiten Mal die Regie und wird es auch beim großen Finale tun.

Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 Szenenbild Nachdem Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) aus der Arena entkommen konnte, ist sie in Distrikt 13 gelandet. Dort versucht sie, die lebensverändernden Ereignisse zu verarbeiten. Dies muss sie ohne Peeta Mellark (Josh Hutcherson) tun, der dem Kapitol um Präsident Snow (Donald Sutherland) in die Hände gefallen ist. Peeta wird von Snow gegen sie eingesetzt, was Katniss das Leben zur Hölle macht. Auch ihre Freunde Gale Hawthorne (Liam Hemsworth), Haymitch Abernathy (Woody Harrelson), Finnick Odair (Sam Claflin) und Effie Trinket (Elizabeth Banks) können sie nicht aufheitern. Trotz aller Probleme erklärt sich Katniss bereit, den Spotttölpel zu verkörpern und damit das Gesicht der Revolution zu werden.

Die spannende Geschichte ist gut umgesetzt worden. Naturgemäß gibt es einige Änderungen im Vergleich zur Buchvorlage. Effie Trinket, die in der ersten Hälfte des Romans nur erwähnt wird, hat hier eine größere Rolle bekommen und ersetzt das Vorbereitungsteam von Katniss, was nicht jedem Kenner der Trilogie gefallen dürfte. Zudem hat der Anfang nicht die Tiefe des Romans. Doch er beinhaltet alle wichtigen Szenen und bietet eine gute Einführung und einen guten Überblick über das Geschehen. Allerdings ist es schade, dass Distrikt 13 nicht so eingeführt wie in der Literaturvorlage. Das hätte viele Hintergründe in kurzer Zeit beleuchten können. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass die meisten der Änderungen bzw. Abweichungen gelungen sind. Denn Francis Lawrence schafft es, die düstere Grundstimmung der Vorlage auf die Leinwand zu übertragen. Die Atmosphäre ist dicht und das Filmerlebnis dadurch intensiv. Außerdem ist Mockingjay Teil 1 durchgehend packend und mitreißend, weil Wert auf die Geschichte und die Entwicklung der Charaktere gelegt wird. Der Fokus liegt ausnahmsweise nicht auf der Action, weil diese im ersten Teil des dritten Buches ohnehin nur einen kleinen Part einnimmt.
Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 Szenenbild Zusätzlich beeindrucken die aktuelle Darstellung von (neuen) Medien als Propagandamittel und die eines wankenden, totalitären Systems. Wie ein Krieg auch über die Medien ausgetragen werden kann, wird hier exzellent dargestellt. Diese Szenen machen den dritten Panem-Film brisant und fesselnd, da er auch hinter die Kulissen und in die Seele der Charaktere blickt. Nicht so tiefschürfend und mit so hohem Identifikationspotenzial ausgestattet wie in der Buchvorlage, aber für einen nur zwei Stunden langen Film doch in erstaunlicher Art und Weise. Gut ist auch, dass es Francis Lawrence gelingt, die Zweifel, die Katniss immer wieder mit sich herumträgt, auf reflektierende Art und Weise darzustellen. Die Emotionen sind hervorragend eingefangen und die Dramaturgie passend inszeniert. Die Geschichte ist demnach trotz kleinerer Schwächen positiv zu bewerten.

Der überragende Cast hebt den Film auf ein neues Level. Angeführt von einer herausragenden Jennifer Lawrence (Silver Linings, Winter´s Bone, X-Men: Zukunft ist Vergangenheit), die den schwierigen Charakter Katniss Everdeen mit einer Tiefe und Vielschichtigkeit verkörpert, weiß das stargespickte Ensemble bis in die Nebenrollen zu begeistern. Josh Hutcherson (Die Reise zur geheimnisvollen Insel, The Kids Are Allright, Brücke nach Terabithia) spielt in diesem Teil eine kleine, aber wichtige Rolle und das gut.Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 1 Szenenbild Liam Hemsworth (Mit dir an meiner Seite, Love and Honor, The Expendables 2 - Back for War) meistert den Wandel seines Charakters Gale stark. Woody Harrelson (True Detective, Auge um Auge, The Messenger - Die letzte Nachricht) spielt den nüchternen Haymitch Abernathy erneut sympathischer als im Buch, was aber passt, Elizabeth Banks (Mädelsabend, Pitch Perfect, 72 Stunden) muss als Effie Trinket diesmal (fast) ohne schräge Perücken und Kostüme auskommen und der mittlerweile verstorbene Philip Seymour Hoffman (A Most Wanted Man, Glaubensfrage, Capote) spielt als Plutarch Heavensbee noch einmal groß auf. Beeindruckend ist auch die Leistung von Julianne Moore (Non-Stop, Das Glück der ganz großen Dinge, The Kids Are All Right) als Distrikt-Präsidentin Alma Coin. Ihr Charakter ist anders dargestellt als im Buch. Man darf gespannt sein, wie das im zweiten Teil aufgelöst wird. Des Weiteren können Donald Sutherland (Unterwegs nach Cold Mountain, Space Cowboys, Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen) als durchtriebener Präsident Snow, Stanley Tucci (Terminal, Einfach zu haben, The Company You Keep) als farbenfroher Moderator Caesar Flickermann, Natalie Dormer (Game of Thrones, Die Tudors, Rush – Alles für den Sieg) als tätowierte und Halbglatze tragende Regisseurin Cressida und zu guter Letzt Sam Claflin (The Riot Club, Love Rosie, Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten) als gebrochener Finnick Odair starke Leistungen zeigen.

Des Weiteren können die Nebenkategorien überzeugen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Kameraführung endlich mal gut ist und vor allem ruckelfrei. Die Verantwortlichen haben aus ihren Fehlern gelernt. Trotz der Ruhe wird anhand der schnellen Umschnitte eine passende Dynamik in den Film gebracht. Dazu fallen auch die solide Landschaftsauswahl (unter anderem wurde in Berlin gedreht), die stimmige Musikuntermalung, die exzellente Ausstattung und die Spezialeffekte positiv auf.

Sehr gute Umsetzung des ersten Teiles des dritten Buches der Bestsellerreihe. Dank der erneut überragenden Jennifer Lawrence, die aus einem starken Cast heraussticht, der buchnahen Geschichte und der dichten Atmosphäre ist dieser Film der bisher beste der Reihe.
by Stefan Bröhl

Bilder © StudioCanal