Titane - Blu-ray

Blu-ray Start: 03.02.2022
Digital VoD: 13.01.2022
FSK: 16 - Laufzeit: 108 min

Titane Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Ein Junge verschwindet. 10 Jahre später führt ihn eine Serie unaufgeklärter Verbrechen zurück zu seinem Vater. TITANE: Ein Element von größter Widerstandskraft. Unerschütterlich, unzerstörbar, feuerfest.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Koch Films
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Französisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Interview mit der Regisseurin & Interview mit Regisseurin und Hauptdarstellern, Trailer

Video on demand - Titane

DVD und Blu-ray | Titane

Blu-ray
Titane Titane
Blu-ray Start:
03.02.2022
FSK: 16 - Laufzeit: 108 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Titane Titane
DVD Start:
03.02.2022
FSK: 16 - Laufzeit: 108 min.

Blu-ray Kritik - Titane

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 8/10


Rund fünf Jahre ist es mittlerweile her, als die französische Regisseurin Julia Ducournau ihren ersten Spielfilm „Raw“ veröffentlichte und für internationales Aufsehen gesorgt hat. Mit „Titane“ kommt jetzt ein Film in die Heimkinos, in dem Ducournau erneut alleinig für Regie und Drehbuch zuständig war. Der mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Film ist wie schon das vorherige Werk sperrig, kontrovers und spaltet die Zuschauer, trotzdem verbirgt sich hinter „Titane“ einer der besten Filme des vorherigen Jahres.

Selten verfolgt man eine Geschichte, die so unvorhersehbar ist, wie hier. Eine einfache Inhaltsangabe würde einen großen Teil vom Film vorwegnehmen, weswegen hier nur die Themen beschrieben werden, welche der Film anschneidet. „Titane“ handelt von Identität, von Familie und dem Umgang mit Verlust. Ebenso erzählt er über Sexualität, einer Mordserie und zeigt einiges an Bodyhorror. Begrüßt wird man zu Beginn von einer Plansequenz inmitten von getunten Autos und halbnackten Tänzerinnen, die sich als eines der optischen Highlights des Films offenbart. Bereits in den ersten Minuten wird klar, dass sich „Titane“ nicht davor geniert, nackte Haut und brutale Gewalt zu zeigen. Das erste Drittel hat dabei ein sehr hohes Tempo, gefüllt mit verstörenden Szenen, aber auch komödiantischen Elementen. Die ersten 40 Minuten dürften dabei zwei Fraktionen an Zuschauern hinterlassen. Der eine Teil dürfte den Film verstört abschalten, wohingegen der andere Teil in den Bann gezogen wird.

Szene aus Titane
Szene aus Titane © Koch Films
Nach besagtem erstem Drittel wird der Film ruhiger und entwickelt sich zu einem Drama innerhalb einer Familie. Hier bekommt „Titane“ auch intimere Momente und lässt den Figuren freien Lauf, ganz zentral dabei sind die Tänzerin Alexia (Agathe Rousselle) und der Feuerwehrmann Vincent (Vincent Lindon). Agathe Rousselle ist Journalistin und Mitgründerin eines Magazins um Feminismus. In „Titane“ hat Rousselle ihre erste Rolle als Hauptfigur in einem Spielfilm und verkörpert die ambivalente Alexia mit Bravour. Zwischen Abscheu, Ekel, Mitgefühl und Mitleid transportiert sie eine riesige Palette an Emotionen an den Zuschauer weiter. Vincent Lindon ist aber nicht weniger interessant. Extra für „Titane“ hat er über zwei Jahre trainiert, um in die entsprechende körperliche Form zu kommen. Julia Ducournau hat nach eigenen Aussagen die Rolle des Vincent für Vincent Lindon verfasst. Durch das außergewöhnliche Drehbuch und hochklassiges Schauspiel kommt es zwischen den Zweien zu Dialogen und Szenen, die einem länger im Gedächtnis bleiben.

Besonders hervorzuheben ist Julia Ducournaus Arbeit als Regisseurin und Drehbuchautorin. Bereits im Entstehungsprozess der Drehbücher für ihre Filme gestaltet sie im Kopf die einzelnen Szenen, aber auch wie Lichter, Bühnenbild und Kostüme auszusehen haben. Die Lichtsetzung ist großartig, sie erschafft bemerkenswerte Bilder, die sich ins Gehirn brennen. In Interviews betont sie immer wieder die Freude und den Spaß, den sie am Verwirklichen ihrer Ideen in Filme hat. Diese Leidenschaft fühlt man während der gesamten Lauflänge. Auch die Dankbarkeit ihr gegenüber und die jahrelange Vorbereitung, die Lindon und Rousselle hinter sich gebracht haben, zeigt die Ambitionen hinter dieser Produktion.

Szene aus Titane
Szene aus Titane © Koch Films
„Titane“ ist sperrig, verstörend und berührend, eine klare Genredefinition erweist sich als schwierig. Dabei bleibt er fast durchweg fesselnd und hinterlässt einen zitternd vor Anspannung. Dieser Film ist für Leute gemacht, die Spaß an Werken weit entfernt vom Mainstream haben. Eine Empfehlung spricht sich daher nur für jene aus, die bereits Ducournaus „Raw“ kennen, nach dem Trailer nicht abgeschreckt sind oder sich einfach ein eigenes Bild über den von Kritikern gelobten Film machen wollen. Neben der klassischen Amaray erscheint der Film am 3. Februar im wunderschönen Steelbook, in welchem auch der Soundtrack enthalten ist. Und diesen Soundtrack will man haben.

Bild:
Optisch ist „Titane“ ein Spektakel. Plansequenzen, großartig belichtete Szenen und das Spiel mit Feuer und Farben machen diesen Film auch auf Blu-ray zu einem optisch starken, teils skurrilen Highlight.

Ton:
Der Soundtrack ist eine Wucht, stets atmosphärisch und dreht stellenweise auf. Dieser besteht aus eigenen Kompositionen von Jim William, der bereits die Musik für Filme wie „Raw“ oder „Possessor“ gemacht hat. Neben der deutschen Synchro ist ebenfalls das französische Original enthalten.

Extras:
Als Extras gibt es zum einen ein rund 20-minütiges Interview mit der Regisseurin, sowie den zwei Hauptdarstellern. Außerdem ist gesondert ein Interview nur mit Julia Ducournau enthalten, welches nur 10 Minuten dauert. In beiden Interviews spürt man den Stolz und die Freude, die die Beteiligten verspüren. Außerdem erfährt man interessante Hintergrundinfos, wodurch sich eine Sichtung des Bonusmaterials sehr lohnt. Richtiges Behind the Scenes Material ist leider nicht enthalten. Außerdem sind Trailer zu den Filmen „Run Hide Fight“, „Ema“ und „Swallow“ dabei.


Fazit:
Vermutlich gibt es nicht genug Adjektive, um „Titane“ zu beschreiben. Am Ende empfindet man „Titane“ entweder als extrem verstörend oder als Meisterwerk. Ob man herausfinden möchte, auf welcher Seite man steht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist: „Titane“ ist mehr als einzigartig.


by Thomas Stadler
Bilder © Koch Films




Titane - Trailer



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