Filmkritik Wolverine: Weg des Kriegers
Filmwertung: |
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| 5/10 |
Wolverine: Weg des Kriegers schließt von der Chronologie her an X-Men: Der letzte Widerstand an, beginnt seine Handlung aber in Nagasaki Minuten vor Abwurf der Atombombe, wo Logan aka Wolverine (Hugh Jackman) einen jungen japanischen Soldaten schwer mit seinen Selbstheilungsfähigkeiten beeindruckt.
Jahrzehnte später lebt Logan als Einsiedler, versteckt vor der Gesellschaft und von Schuldgefühlen Jean gegenüber gequält im Wald, als das typische japanische Punkrock und Samurai-Girl Yukio (Rila Fukushima) ihm mitteilt, dass er in Tokio vom mysteriösen Meister Yashida (Hal Yamanouchi) erwartet wird.
Widerwillig begibt sich Logan in den Flieger und zeigt dabei deutliche Anzeichen von Flugangst. Überhaupt haben wir es in Wolverine mit einem ziemlich abgehalfterten Superhelden-Mutanten zu tun. Er ist physisch am Ende, sehnt sich sogar zeitweise nach dem Ende. Aber als er dann wirklich seine Selbstheilungskräfte auf Yashida übertragen soll, der sich nicht nur als Großindustrieller, sondern auch als der mittlerweile an Krebs erkrankte japanische Soldat von damals herausstellt, weigert er sich und dieser stirbt.
Die Jagd auf den Mutanten und die erbende Enkeltochter Mariko (Tao Okamoto) kann beginnen.
Auf der Jagd durch Japan bleiben die Zuseher von keinem Cliché verschont. Da sind die tätowierten Yakuza, die bunt-haarigen Punk-Mädchen, aber auch die klassischen Geishas, ein Samurai/Ninja Clan, der seinen Meister und dessen Vermächtnis treu beschützt, Hochgeschwindigkeitszüge, pagodenartig anmutende Forschungslabors und sogar einen Roboter-Samurai, der die Vorreiterrolle der Japaner auf dem Gebiet der Technologie unterstreicht.
Physisch geht es Wolverine derweil immer schlechter, weil er seine selbstheilenden Kräfte verloren zu haben scheint und ist zusehends auf die Hilfe derer angewiesen, die er beschützen wollte. Was wir hier sehen ist nicht ein heldenhafter Mutant, sondern ein Mann in den mittleren Jahren, der mit diversen körperlichen Beschwerden zu kämpfen hat und keinen Sinn in seinem Leben mehr sieht.
Abgesehen von dieser amüsanten Ausgangslage sind die Charaktere wie das Luder Viper (Svetlana Kodchenkova) sowie ihre Konflikte und Motivationen leider ziemlich platt, die Handlung sehr absehbar und die Geschichte recht langweilig.
Vielleicht ist es eben wirklich nicht gut, wenn der Hauptdarsteller über seine eigene Produktionsfirma 'seinen' Film produziert. Aber immerhin können sich bei einem Budget von mindestens 100 Millionen Dollar die Special Effects größtenteils sehen lassen, wobei die Verfolgungsjagd am Dach des Hochgeschwindigkeitszuges ein besonderer Leckerbissen ist. Und Japan-Clichés hin oder her, Kampfszenen haben noch nie unter einem mehr an Martial Arts gelitten.
Vielleicht kann man den Einwand einiger Kritiker in X-Men: Der letzte Widerstand teilten sich zu viele Mutanten die Leinwand mit der Schwunglosigkeit und Eintönigkeit in Wolverine: Weg des Kriegers entschärfen.
Fazit:
Die Charaktere sowie ihre Konflikte und Motivationen in Wolverine: Weg des Kriegers sind leider ziemlich platt, die Handlung sehr absehbar und die Geschichte recht langweilig. Die Special Effects können sich aber größtenteils sehen lassen und Japan-Clichés hin oder her, Kampfszenen haben noch nie unter einem mehr an Martial Arts gelitten.
by Jana Havlik
Bilder © 20th Century Fox