Filmkritik Begabt - die Gleichung eines Lebens
Filmwertung: |
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| 7/10 |
„Begabt – die Gleichung eines Lebens“ ist als verhältnismäßig kleiner Film in den USA schon zu einem Riesen-Hit geworden und ist nun auch bei uns im Kino zu sehen.
![Begabt - die Gleichung eines Lebens Szenenbild Begabt - die Gleichung eines Lebens Szenenbild](/images/specials/Begabt_-_die_Gleichung_eines_Lebens_2.jpg)
Frank Adler, ehemaliger Philosophieprofessor, zieht seine kleine Nichte Mary (Mckenna Grace) in einem Küstenort in Florida groß nachdem seine Schwester Diane, eine geniale Mathematikerin, sich das Leben genommen hat. Schnell wird deutlich, dass die Sechsjährige ebenso hochbegabt ist wie ihre Mutter ist. Dennoch möchte Frank, dass sie ein möglichst normales Leben führt und ihre Kindheit genießt, und schickt sie in die Schule. Auch dort dauert es nicht alle, bis Lehrerin Bonnie (Jenny Slate) die mathematische Hochbegabung des Mädchens auffällt. Als kurz darauf Franks Mutter Evelyn (Lindsay Duncan) vor der Tür steht, zerbricht die bisherige Idylle. Denn Marys Großmutter hat große Ambitionen und möchte Profit aus dem Talent ihrer Enkeltochter schlagen. Doch Frank wehrt sich gegen ihre Pläne und wird dabei von Bonnie unterstützt, die sich in Marys gutaussehenden Onkel verliebt hat.
Es beginnt ein erbitterter Rechtstreit zwischen der ambitionierten Mutter und Frank, bei dem auch die schwere Vergangenheit von Mary’s Mutter wieder an die Oberfläche kommt. Die Entscheidung zwischen der wissenschaftlichen Karriere und einem normalen Leben, die sowohl das Leben von Evelyn und Diane bestimmt hat als sie nun das von Mary bestimmt.
![Begabt - die Gleichung eines Lebens Szenenbild Begabt - die Gleichung eines Lebens Szenenbild](/images/specials/Begabt_-_die_Gleichung_eines_Lebens_3.jpg)
„Begabt – die Gleichung eines Lebens“ von Regisseur Marc Webb kommt ganz anders daher als seine beiden Kinoerfolge mit „
The Amazing Spider-Man“. Der Film greift ein interessantes Thema auf, das authentisch verpackt wird. Ist eine sorglose Kindheit wichtiger als eine angemessene Förderung der Begabung des Kindes? Kann es gut sein, eigene Normalität aufgeben, um seine Begabung dem Fortschritt zu widmen? Die Antwort ist hier eindeutig: Nur die Entscheidung für das eigene Leben mit Freunden und Liebe ist die richtige.
Die Positionen von Frank als besorgtem Onkel und Evelyn als strenger Gegnerin wirken zu Anfangs klischeehaft, erst das Ende gesteht den Charakteren mehr Komplexität zu.
Fazit: Frauenschwarm Chris Evans und vor allem Mckenna Grace überzeugen in dem Drama, das sich angenehm kurz und dennoch unterhaltsam und berührend gibt.
by Sophie Barwich
Bilder © 20th Century Fox