Antonio, ihm schmeckt´s nicht!

Antonio, ihm schmeckt´s nicht! (2015), Deutschland
Laufzeit: - FSK: 0 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

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Antonio, ihm schmeckt´s nicht! Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die schwangere Sara und ihr Mann Jan sind voller Vorfreude auf ihre Familien-freien Flitterwochen in New York. Allerdings hat Schwiegervater Antonio ganz andere Pläne und schließt sich kurzerhand dem jungen Paar an, was sowohl die Beziehung zwischen Antonio und Jan, besonders aber die Beziehung des frisch verheirateten Paares in dieser turbulenten Kinokomödie auf eine harte Probe stellt…

Mina Tander, Christian Ulmen und Alessandro Bressanello | mehr Cast & Crew


Antonio, ihm schmeckt´s nicht! - Trailer




DVD und Blu-ray | Antonio, ihm schmeckt´s nicht!

Blu-ray
Antonio, ihm schmeckts nicht! Antonio, ihm schmeckts nicht!
Blu-ray Start:
19.01.2017
FSK: 0 - Laufzeit: 95 min.
DVD
Antonio, ihm schmeckts nicht! Antonio, ihm schmeckts nicht!
DVD Start:
19.01.2017
FSK: 0 - Laufzeit: 914 min.

Filmkritik Antonio, ihm schmeckt´s nicht!

Filmwertung: | 5/10


Italienern wird Temperament, pure Lebensfreude und der Zusammenhalt der Familie nachgesagt. Im Vergleich dazu, gelten die Deutschen als schlechtgelaunte, eingeschlafene Alleingänger, sagt man. Das es beim Aufeinanderprallen der Mentalitäten daher nur zu Problemen kommen kann, erklärt sich von selbst. Antonio, ihm schmeckt´s nicht! SzenenbildUnd dies liefert natürlich zahlreiche Ideen für Drehbücher voller konfliktüberlasteter Beziehungen zwischen den Kulturen.

2009 inszenierte Neele Vollmar die Komödie „Maria, ihm schmeckt´s nicht!“. In dem Film verliebte sich Jan (Christian Ulmen) in die Deutsch-Italienerin Sara (Mina Tander). Beide ergänzten sich wunderbar, aber Saras Vater Antonio (Lino Banfi) bestand auf einen italienischen Schwiegersohn. Mit allerlei Ideen versuchte er, die Beziehung seiner Tochter zu boykottieren, doch das junge Paar liebte sich umso mehr. Erst als der Brautvater auf eine Feier in Süditalien bestand und Jan von der dortigen Familie überrumpelt wurde, begann es zu krieseln. Die Hochzeit wurde kurzfristig verschoben und in der Fortsetzung „Antonio, ihm schmeckt´s nicht“ von Sven Unterwaldt nachgeholt. Endlich sind Jan und Sara also glücklich verheiratet und sehen erwartungsvoll der Geburt ihres ersten Kindes entgegen. Wenn es nach Antonio geht, in der Fortsetzung gespielt von Alessandro Bressanello, sollte es bestenfalls natürlich ein Junge werden. Doch bis es soweit ist, plagt die Familie erst einmal andere Probleme.

Im Fokus des zweiten Teils dreht sich wieder alles um die Unterschiede zwischen dem Deutschen Jan und seinem italienischen Schwiegervater, der noch immer über das Leben seiner Tochter bestimmen will. Auf charmante Weise wird gezeigt, wie schwer es Vätern fallen kann, sich von seinen Kindern abzunabeln. Antonio, ihm schmeckt´s nicht! SzenenbildWährend Antonia damit konfrontiert wird, dass seine Tochter nun eine eigene Familie außerhalb seiner vier Wände gründet, bereitet sich Jan auf seine baldige Rolle als Vater vor. Im Grunde hadern beide Männer mit den Veränderungen, was sie aber nie zugeben würden. Und so sieht Antonio auch keinerlei Probleme, wenn er seine Tochter und ihren Jan kurzerhand mit in die verspäteten Flitterwochen begleitet. Das Paar ist darüber keinesfalls erfreut, was zum Streit auf dem Flughafen führt. Dass ausgerechnet Jan dann zusammen mit seinem nervigen Schwiegervater im Flieger landet, während Sara verärgert wieder nach Hause fährt, bringt den Film in Schwung. Der Aufenthalt in New York gestaltet sich als reinste Odyssee. In New York machen die Männer, wegen abstruser Vorkommnisse, die Bekanntschaft mit der örtlichen Polizei. Antonio regelt dies auf seine Weise, während Jan sich in nonverbaler Streitbekämpfung übt. Kaum ist Sara gelandet, entzweit auch sie sich mit ihrem Vater. Ein Wort ergibt das andere, bis alle ihre eigenen Wege gehen. Die Umsetzung dessen, ist über viele Szenen hinweg nett anzusehen. Doch zwischenzeitlich schießt Unterwaldt über das Ziel hinaus und inszeniert kuriose Momente, die fast schon als Klamauk zu verbuchen sind. Der anfängliche Culture-Clash verliert sich zunehmend in überspitzten Szenen, die holprig und unglaubwürdig erscheinen. Die Verfilmung wird dem zugrundeliegenden Roman „Antonio im Wunderland“ von Jan Weiler nicht gerecht und verwandelt ihn obendrein in eine Komödie voller übertriebener Momente. Auch die Unterschiede zwischen Mann und Frau sind platt und ausgelutscht und fördern kaum Neues an Tageslicht. Sicherlich ist Saras Ärger über den wenig an Hechelkursen interessierten Jan verständlich. Antonio, ihm schmeckt´s nicht! SzenenbildDass er sich aber nur in die Arbeit stürzt, um damit eine finanzielle Sicherung seiner Familie zu schaffen, sollte man ihm jedoch nicht ankreiden. Sympathisch wird der Film in jenen Momenten, in denen Christian Ulmen bzw. Jan sich direkt an den Zuschauer wendet, um ihn von seiner Misere zu berichten. Dieser nett gemeinte Ton kommt durchaus an und man fühlt sich auf eigenartige Weise mit der Hauptfigur verbunden.

Nichts desto Trotz kann Unterwaldt nicht über die dramaturgischen Schwächen des Films hinwegtäuschen. Die Figuren bleiben auch in der Fortsetzung bis auf wenige Sequenzen der genaueren Betrachtung platt. Die Probleme schwanken von banal bis alltagstauglich, ohne wirklich spritzig oder witzig zu sein. Weder Christian Ulmen noch Alessandro Bressanello schaffen es, das Publikum wirklich abzuholen und mit auf ihre Reise zu nehmen.

Fazit:
„Antonio, ihm schmeckt´s nicht“ ist eine klamaukige Komödie, die mit viel zu übertriebenen Situationen und unpassenden Momente zu unterhalten versucht. Bis auf wenige Szenen ist die Inszenierung holprig und mit familiären Problemen überladen.
by Sandy Kolbuch

Bilder © 20th Century Fox