A Quiet Place

A Quiet Place (2018), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Horror / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Paramount Pictures Germany

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A Quiet Place Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die Welt ist von rätselhaften, scheinbar unverwundbaren Kreaturen eingenommen worden, die durch jedes noch so kleine Geräusch angelockt werden und sich auf die Jagd begeben… Lediglich einer einzigen Familie gelang es bisher zu überleben. Der Preis hierfür ist jedoch hoch: Ihr gesamter Alltag ist darauf ausgerichtet, sich vollkommen lautlos zu verhalten, denn das kleinste Geräusch könnte ihr Ende bedeuten...

John Krasinski, Emily Blunt und Millicent Simmonds | mehr Cast & Crew


A Quiet Place - Trailer




DVD und Blu-ray | A Quiet Place

Blu-ray
A Quiet Place A Quiet Place
Blu-ray Start:
23.08.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 91 min.

zur Blu-ray Kritik
A Quiet Place (4K Ultra HD) A Quiet Place (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
23.08.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 91 min.
DVD
A Quiet Place A Quiet Place
DVD Start:
23.08.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 86 min.

Filmkritik A Quiet Place

Filmwertung: | 8/10


Unsere Welt wurde von rätselhaften, scheinbar unverwundbaren Kreaturen überrannt. Sie können zwar nicht sehen, dafür aber das leiseste Geräusch orten und in Sekundenschnelle den Verursacher finden und töten.
Nur wenigen Menschen gelang es diesen Angriff zu überleben. Zu diesen Menschen zählt die Familie Abbott. Das sind Lee (John Krasinski), Evelyn (Emily Blunt) und die drei Kinder Regan (Millicent Simmonds), Marcus (Noah Jupe) und Beau (Cade Woodward). Sie leben auf einer Farm in Pawling, New York, einer eigentlich idyllischen Kleinstadt in Duchess County. Seit dem aber die Aliens das Gebiet beherrschen, hat sich das Leben der Abbotts schlagartig geändert. Denn nur die, die sich absolut lautlos verhalten, schaffen es auch zu überleben…

Emily Blunt in A Quiet Place
Emily Blunt in A Quiet Place © Paramount Pictures
Im ersten Moment denkt man sich wahrscheinlich, dass sich „A Quiet Place“ lediglich in die Reihe endzeitlicher Alien-Horrorfilme á la „Krieg der Welten“ (2005) oder „Monsters“ (2010) einreiht. Das mag für den Teil mit den Aliens sogar stimmen, doch der Clou sitzt im Detail.
Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller John Krasinski („Fremd Fischen“), der mit „Brief Interviews with Hideous Men“ (2009) sein Regiedebüt ablegte, schmeißt den Zuschauer mitten in die Geschichte. Es gibt keine Einleitung, keine Erklärungen oder Rückblicke. Wir beginnen direkt bei Tag 89 nach der Invasion. Lediglich dem Trailer ist zu entnehmen, dass Aliens die Erde besetzt haben. Aliens, die nach ihrer Ankunft jedes Lebewesen getötet haben, dass nicht leise genug war.

Und genau an dieser Stelle fängt der Film an interessant zu werden. Denn die Idee sich einen Alltag schaffen zu müssen, in dem es keine eigens verursachten Geräusche gibt, um letztlich seine Familie und sich selbst schützen zu können, ist genial! Begonnen bei der Kommunikation via Gebärdensprache über weißen Sand (welcher nicht nur zur Wegmarkierung dient, sondern vor allem verhindern soll, dass beispielsweise Gräser knistern und Stöckchen knacken) bis hin zu Tellern, die aus großen Blättern bestehen und offenen Türen im ganzen Haus, hat sich John Krasinski mit wochenlanger Vorbereitung ein wahnsinnig detailgetreues Bild eines Lebens gemacht, das von Stille geprägt ist.

John Krasinski spielt Lee Abbott
John Krasinski spielt Lee Abbott © Paramount Pictures
Krasinski sagte dazu selbst: „Ich habe viel Zeit damit verbracht herauszufinden, was die Geräusche sind, die eine Familie in einem abgelegenen Bauernhaus machen kann. Und dann habe ich mir Wege überlegt, wie die Familie diese Geräusche dämpfen könnte.“ Bei diesem Prozess unterstützte ihn seine Ehefrau Emily Blunt („The Huntsman & The Ice Queen“, „Into The Woods“), die in „A Quiet Place“ die weibliche Hauptrolle Evelyn spielt. Zum ersten Mal stand sich das Paar in ihrer Rolle als Schauspieler und Schauspielerin gegenüber. Eigentlich ein Geniestreich, denn das intime Miteinander, das gemeinsame ums Überleben kämpfen und vor allem das Beschützen ihrer Kinder, hätte kaum ein anderes Paar besser darstellen können. Man sieht und spürt wie nah sich die beiden sind und welche Angst sie um ihre Kinder haben. Genau das war auch das Ziel von Krasinski - zumal das Drehbuch an sich von der Zusammenarbeit mit seiner Frau sehr profitiert hat. Bei der Wahl der Kinder hat John Krasinski ebenfalls genau den richtigen Riecher gehabt. Noah Jupe („Wunder“, „Suburbicon“) ist noch sehr jung, hat aber in seiner Rolle als Marcus ein unglaubliches Talent bewiesen. George Clooney („Hail, Caesar!“) soll zu Krasinski sogar gesagt haben, dass er der beste Kinderschauspieler ist, mit dem er je zusammengearbeitet hat. Millicent Simmonds, die mit Todd Haynes’ „Wonderstruck“ (2017) ihr Filmdebüt feierte, muss man aber genauso hervorheben. Denn die Jugendliche konnte mit ihrer angeborenen Taubheit auf ganz persönliche Erfahrungen zurückgreifen. Es ist sehr interessant und spannend ihrer Figur Regan zuzusehen – wie sie sich entwickelt, wie sie trauert und wie sie mit der neuen Situation umgeht. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sie ihre eigenen Geräusche nur erahnen kann.

Emily Blunt als Evelyn Abbott und Millicent Simmonds als Regan Abbott
Emily Blunt als Evelyn Abbott und Millicent Simmonds als Regan Abbott © Paramount Pictures
Durch Millicent Simmonds stand sowohl während der Aufnahmen als auch in den Pausen Gebärdensprache auf dem Plan. Allein diese Form der Kommunikation über 90 Minuten zu beobachten ist faszinierend. Man könnte meinen, dass es durch das Fehlen von Dialogen irgendwie langweilig werden könnte – doch weit gefehlt. Das Zusammenspiel mit der bedrohlichen Situation, dem ganz gezielten Einsatz von Geräuschen, Sounds, dumpfer Musik und dem plötzlichen Lärm bei Gefahr, der eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Films stärker etabliert wird, macht „A Quiet Place“ zu einem Thriller, bei dem einem das Herz bis zum Hals schlägt.
Die Anspannung der Zuschauer während der Aufführung war allgegenwärtig. Denn bereits nach den ersten 15 Minuten war kein Knistern, kein Schlürfen und kein Popcorntütenrascheln mehr zu hören.
Das Sounddesign, für das Filmmusik-Komponist Marco Beltrami („Logan – The Wolverine“, „Todeszug nach Yuma“) verantwortlich war, hat definitiv einen sehr großen Beitrag dazu geleistet.

Fazit:
Generell muss man einfach sagen, dass John Krasinski sein Handwerk verstanden hat. Man hätte vielleicht die Monster noch eine Spur länger im Schatten wandeln lassen können um den Höhepunkt des Films hinauszuzögern.
Ansonsten hat „A Quiet Place“ im Grunde nur eine dramaturgische Schwäche, die man so richtig bewusst allerdings tatsächlich erst am Ende des Streifens wahrnimmt – wenn überhaupt.
„A Quiet Place“ ist eine spannende, emotionale Achterbahn mit einem großen Fass schweißtreibendem Nervenkitzel und viel Herz. Diesen Thriller sollte man nicht verpassen, denn er ist jetzt schon einer der besten Horrorfilme dieses Jahres.
by Aline Nickel

Bilder © Paramount Pictures Germany