Die Agentin - Blu-ray

Blu-ray Start: 07.02.2020
Digital VoD: 07.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 117 min

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Inhalt

Über ein Jahr lang hat Mossad-Kontaktmann Thomas Hirsch nichts mehr von seiner Agentin Rachel gehört, als er plötzlich einen kryptischen Anruf von ihr erhält. Ihr Vater sei gestorben. Schon wieder. Dann legt sie auf. Sofort wird Thomas zu einem Krisentreffen beordert. Der Geheimdienst ist alarmiert, denn als ehemalige Mossad-Spionin verfügt Rachel über brisantes Wissen. Jahrelang hatte Thomas sie auf immer gefährlichere Missionen geschickt, bis sie sich in eine Zielperson verliebte. Jetzt soll Thomas herausfinden, ob Rachel eine Bedrohung für die Organisation darstellt, während er zugleich versucht, sie zu beschützen.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film / Weltkino
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer, Wendecover, Hörfilmfassung für Sehbehinderte

Video on demand - Die Agentin

DVD und Blu-ray | Die Agentin

Blu-ray
Die Agentin Die Agentin
Blu-ray Start:
07.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 117 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Die Agentin Die Agentin
DVD Start:
07.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 113 min.

Blu-ray Kritik - Die Agentin

Blu-ray Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 6/10


Das Bild des modernen Agenten lässt sich vor allem auf den Einfluss zweier Schriftsteller zurückführen, die beide im Laufe ihres Lebens als Spione für britische Geheimdienste arbeiteten. Auf der einen Seite steht hier Ian Fleming. Der berühmte Erfinder des wohl beliebtesten Spions überhaupt, James Bond, erarbeitete in seinen Werken trotz aller Brutalität und Kälte vor allem die schönen Seiten des Lebens als Agent heraus. Stets mit einer bezaubernden Dame im Arm bereist 007 die traumhaftesten Orte der Welt, trinkt seine Martinis, natürlich geschüttelt, nicht gerührt, und bekämpft gerade in einigen seiner Leinwandauftritte die ausgefallensten Bösewichte. Im Kontrast dazu steht sein Landsmann John le Carré. Während Bonds Welt oftmals von einer simpleren Schwarz-Weiß-Zeichnung geprägt sind, er selbst in vielerlei Hinsicht als Machtfantasie funktioniert, agieren Carrés Agenten meist in einem von Amoralität durchtränkten Umfeld und tragen so psychische Narben davon. So lassen sich bis heute die meisten Spionagegeschichten einer dieser beiden Richtungen zuweisen. Mit „Die Agentin“ entstand in Deutschland voriges Jahr ein Vertreter von Carrés Denkweise, der trotz Starbesetzung größtenteils übersehen wurde, nun aber im Heimkino erscheint. Der perfekte Zeitpunkt, um einen Blick auf ihn zu werfen.

Die Agentin: Diane Kruger und Martin Freeman
Die Agentin: Diane Kruger und Martin Freeman © Kolja Brandt / Weltkino Filmverleih
Als die ehemalige Mossad-Agentin Rachel (Diane Kruger) ihren früheren Kontaktmann Thomas Hirsch (Martin Freeman) eines Tages kontaktiert, schaltet sich ihr früherer Arbeitgeber schnell interessiert ein. Rachel tauchte nämlich vor einem Jahr unter ungeklärten Umständen unter, nachdem sie einen gefährlichen Auftrag im verfeindeten Iran angenommen hatte, sich aber unerwarteterweise in ihre eigentliche Zielperson, den Geschäftsmann Farhad (Cas Anvar) verliebte. So entspinnt sich in der Vergangenheit die Geschichte Rachels, während Thomas in der Gegenwart verhört wird. Doch sind die Auswirkungen dieser auf die Zukunft noch nicht abzusehen.

Wer sich nach dieser Inhaltsangabe an Tony Scotts Thriller „Spy Game“ erinnert fühlt, hat damit alles andere als Unrecht. Tatsächlich erinnert „Die Agentin“ in vielen Momenten an diesen, ohne je an dessen Kraft und Immersion heranzureichen. Während man schnell ein interessantes Mysterium eröffnet, das als roter Faden durch den gesamten Film durchaus funktioniert, kann man hier die Spannung und so auch das Tempo nicht immer aufrechterhalten.

Dies hängt leider zu großen Teilen an den Rückblenden, was problematisch ist, da eben genau diese die eigentliche Handlung erzählen, während die Gegenwart bis zum Finale lediglich als Stichwortgeber funktioniert. So erzählen diese zu oft und auch in zu langen Szenen immer und immer wieder eine erschreckend ähnliche Geschichte. Folglich wird man mit zunehmender Zeit immer vorhersehbarer und verliert so die Aufmerksamkeit des Zuschauers ein wenig. Durch die etwas unsinnige Struktur und das langsame Erzähltempo torpediert man so eine an sich interessante Geschichte, die erst im Finale wieder Fahrt aufnehmen kann. Das heißt nicht, dass die einzelnen Momente, für sich genommen, nicht funktionieren würden. Man erschuf hier einige durchaus mitreißende Szenen, die in einer kompromisslosen, grausamen, und genau deshalb auch faszinierenden Welt stattfinden. Doch wiederholt man sich immer wieder zu stark, ohne die Hauptfigur ausreichend weiterzuentwickeln.

Die Agentin: Diane Kruger
Die Agentin: Diane Kruger © Kolja Brandt / Weltkino Filmverleih
So stellt sich gerade Diane Krugers Figur als weiterer Schwachpunkt heraus und zugleich als der wohl gravierendste. Eine mitreißende Hauptfigur gleicht narrative Schwächen und eine sich wiederholende Geschichte schnell aus, doch scheitert man hier eine solche zu erschaffen. Während Krugers Schauspiel stets zu überzeugen weiß, gerade weil sie den psychischen Stress dieses Lebens glaubhaft porträtiert, und so der Figur eine interessante Verletzlichkeit hinzufügt, bewegt sich das Drehbuch nicht auf demselben Niveau. Während ihre Heimatlosigkeit immer wieder als Motivation hinter ihren großen Entscheidungen funktionieren soll, zeigt man uns diese nie, sie bleibt so lediglich als Behauptung zurück. Dadurch kann man einige dieser drastischen Entwicklungen nicht nachvollziehen, wodurch man die Figur vom Publikum entfremdet. Gerade einige anfängliche sehr brutale Erlebnisse in ihrem Spionageleben (Stichwort: Aufzug) machen es so schwierig sich mit der Figur zu identifizieren und mit ihr mitzufühlen, da eben generell zu wenig Fokus auf ihre Psyche gelegt wird.

Und doch schafft es der Film immer wieder mitzureißen. Gerade wenn Freeman (der hier ebenfalls vollends überzeugt) und Kruger sich das Bild teilen, entwickelt der Film eine interessante Tiefe. Mit sich subtil steigernder Musik, langen Kamerafahrten, sowie zahlreichen eindringliche Nahaufnahmen wird der Zuschauer immer wieder bemerkenswert in den Film gezogen, während vor allem der erste und dritte Akt durch gezielte Spannungsmomente immer wieder einen Sog entwickelt, dem man sich trotz fehlerhafter Charakterzeichnung kaum entziehen kann.

Die Agentin: Diane Kruger und Martin Freeman
Die Agentin: Diane Kruger und Martin Freeman © Kolja Brandt / Weltkino Filmverleih
Bild:
Ganz typisch für die Blu-ray befindet sich die gesamte Optik des Films auf einem hohen Niveau. Bewusst düster gehalten, überzeugen die Bilder auch im Heimkino durch gestochene Schärfe.

Ton:
Der stimmige Soundtrack wurde treffend mit den Dialogen und den zahlreichen Hintergrundgeräuschen abgemischt, wodurch ein überlappungsfreies akustisches Erlebnis entsteht. So kann man auch auf dem heimischen Fernseher den Film problemlos genießen.

Extras:
Leider ist abgesehen von einigen Trailern, keinerlei Bonusmaterial vorhanden.


Fazit:
So bleibt ein etwas zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann der Film durch seine Inszenierung, sein Schauspiel und auch durch eine interessante Grundhandlung überzeugen. Zugleich stößt man sein Publikum mit einer vorhersehbaren und repetitiven Geschichte, sowie schwacher Charakterisierung vor den Kopf. Letztlich aber ist „Die Agentin“ solides Agentenkino, das gerade Genrefans durch seine Kompromisslosigkeit ansprechen wird.


by Sebastian Stegbauer
Bilder © Universum Film / Weltkino




Die Agentin - Trailer



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