Filmkritik Real Steel - Stahlharte Gegner
Filmwertung: |
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| 9/10 |
Story:
In der nahen Zukunft, genauer gesagt 2020, kommt es dazu, dass sämtliche Boxer-Größen durch etwa 900kg schwere Roboter im Ring ersetzt werden. Charlie Kenton (Hugh Jackman) ist einer dieser ehemaligen Boxer und versucht nach dem Ende seiner Karriere mit selbst gebastelten Robotern, die er trainiert, in Undergroundkämpfen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Charlie hat sich zwar bereits einen Namen gemacht, allerdings verliert er durch seine Übermütigkeit und seinen Hitzkopf einen Roboterkampf nach dem anderen und somit auch jede menge Geld. Eines Tages erfährt er vom Tod seiner Exfreundin, die einen 11jährigen Sohn hinterlassen hat – seinen Sohn Max (Dakota Goyo). Das Sorgerecht tritt Charlie sofort an die Schwester der Verstorbenen Deborah (Hope Davis) ab, da er eigentlich keinerlei Interesse an dem Jungen hat. Doch als er bemerkt, dass Deborahs Mann Marvin (James Rebhorn) sehr vermögend ist und den Sommer eigentlich lieber mit seiner Frau und Freunden nach Italien in den Urlaub fahren wollte, machen er und Charlie einen Deal. Max wird sozusagen für einen Sommer „verkauft“. Nachdem sein letzter Roboter während eines Kampfes mit einem Stier in seine Einzelteile zerlegt wurde, holt er sich wieder Unterstützung von der Tochter seines ehemaligen Boxtrainers Bailey Tallet (Evangeline Lilly). Charlie bekommt die Chance den japanischen Roboter-Star „Noisy Boy“ zu kaufen, der bereits viele Kämpfe erfolgreich absolviert hat. Der kleine Max ist völlig von den Socken und beeindruckt Charlie mit seinem unglaublichen Wissen in Punkto Robotertechnik. Der erste Kampf mit Noisy Boy endet wieder einmal in einem Desaster. So ziehen die beiden erneut los um Ersatzteile auf einem Roboter-Schrottplatz zu organisieren. Dabei entdeckt Max den kleinen aber robusten „Atom“ und stellt bald fest, dass dieser Roboter mehr kann als man ihm je zugetraut hätte.
Kritik:
Sensationell! Wer sich hier denkt „Boxen ist eigentlich gar nicht mein Fall.“, dem wird in „Real Steel“ mal ordentlich der Kopf gewaschen. Nach einem etwas zähflüssigen Einstieg wird man dann doch sehr überrascht wie geladen und dramatisch alles voran geht. Man fiebert mit den Charakteren mit, genauso wie einem die Roboterkämpfe keinesfalls kalt lassen. Die ganze Geschichte ist zwar leider nicht übermäßig originell, da „Real Steel“ auf der Story einer Kurzgeschichte aus dem Jahr 1956 basiert. Nichtsdestotrotz hat Regisseur Shawn Levy (Nachts im Museum 1+2) diesen Film genial umgesetzt. Nicht nur, dass sämtliche Roboterkämpfe unglaublich real wirken, sondern auch die Nebenhandlung um die Vater-Sohn Problematik zwischen Charlie und Max gibt dem ganzen so viel Herz und Humor, dass sich hier definitiv keiner langweilen wird.
Es gibt zwar ein paar kleine Stellen in der Geschichte, bei denen man mit den Informationen etwas sparsam umgegangen ist, aber das kann man dem Drehbuchautor durchaus verzeihen, denn der Film ist so mitreißend, dass dies kaum auffällt. Was beim Film unterstützend hinzukommt, ist der Soundtrack. Hier passt wirklich jeder Song wie die Faust aufs Auge.
Der gerade mal 12-jährige Jungstar Dakota Goyo (Thor, Defendor) spielt den sturen und intelligenten Sohn von Charlie. In Sachen Mimik muss er noch einiges lernen, aber für sein Alter hat er die Rolle des Max wirklich gut gemeistert. Tja und was soll man zu Hugh Jackman (X-Men, Australia) sagen? Er präsentiert sich wieder einmal in Bestform und das nicht nur körperlich. Ein durch und durch authentischer Schauspieler. Was in diesem Falle definitiv auch für Evangeline Lilly (LOST) gilt.
„Real Steel“ hat einfach alles: jede Menge Action, Herz, Spannung, Dramatik sowie Humor – und das gepaart mit Science-Fiction. Ein Film für groß und klein, für jung und alt. Diesen Film sollte man gesehen haben!
Allen Frauen, die weder Box- noch Roboterfans sind, sei an dieser Stelle noch gesagt, dass sie zumindest optisch auf ihre Kosten kommen werden.
by Aline Nickel