Filmkritik Prince of Persia - Der Sand der Zeit
Filmwertung: |
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| 7/10 |
Mit Prince of Persia – Der Sand der Zeit erobert eines der erfolgreichsten Videospiele der letzten Jahre nun die große Leinwand. 1989 wurde das Jump n Run-Spiel erstmals veröffentlicht und setzte aufgrund seiner realistischen Darstellung menschlicher Bewegungen Maßstäbe im Bereich der Animation in Computerspielen. Der Film, ein Fantasy-Abenteuer mit einer Mischung aus Action, Romantik und versuchter Comedy, hält sich nahe an dem Vorbild.
Erfolgsproduzent
Jerry Bruckheimer, der ein Händchen für Action-Adventure-Kassenhits a la „
Fluch der Karibik“ hat, erkannte schon 2004 das Potential dieser epischen Abenteuer im mystischen, antiken Königreich Persien und setzt mit Prince of Persia – Der Sand der Zeit den Grundstein für eine weitere Trilogie. Für die Story und als ausführender Produzent zeichnet der Prince of Persia-Schöpfer Jorden Mechner selbst verantwortlich, für die Umsetzung des Fantasy-Spektakels sorgten
Regisseur Mike Newell („
Harry Potter und der Feuerkelch“) und Kameramann John Seale („Der englische Patient“).
Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“, „Zodiac – die Spur des Killers“) verkörpert in einer für den Schauspieler ungewohnten Rolle den orientalischen Prinz aus dem gleichnamigen Videospiel. Der bisher namenlose Prinz trägt nun den Namen „Dastan“, was im persischen zwar „Geschichte“ bedeutet, aber passend zum Filmuntertitel „Sand der Zeit“ sicher nicht von ungefähr an das englische Wort „dust“ gleich „Staub“ (feiner Sand) erinnert. An Dastans Seite kämpft die schöne und selbstbewusste Prinzessin Tamina, dargestellt von der jungen Britin
Gemma Arterton („James Bond 007: Ein Quantum Trost“).
Die Story
Persien im sechsten Jahrhundert. Der einfache Straßenjunge Dastan erregt aufgrund seines Mutes und Gerechtigkeitssinns die Aufmerksamkeit des weisen Königs Sharaman (Ronald Pickup). Dieser nimmt den Waisenjungen auf und gibt ihm in seinem Palast ein Heim und Familie mit zwei älteren Brüdern. Dastan entwickelt sich zum „Löwen von Persien“, dem neugierigen Prinzen mit einem Hang zum verwegenem Spaß und viel akrobatischen Können. Dennoch hat Dastan den Anspruch, seinem Ziehvater, dem König, ein guter Sohn und würdiger Prinz zu sein. Doch noch wird der mutige Draufgänger von seinem Vater und den Brüdern Prinz Tus (Richard Coyle) und Prinz Garsiv (Toby Kebbell) nicht ganz ernst genommen. Nachdem die heilige Stadt Alamut aufgrund eines falschen Verdachts vom Heer Sharamans unter der Führung der älteren Prinzen eingenommen wurde, überstürzen sich die Ereignisse. Dastan kann verhindern, dass ein Massaker stattfindet und gerät durch einen Zufall – oder ist es Vorsehung? - an das Heiligste Alamuts: Einem magischen Dolch der Götter, dessen Hüterin Tamina, die Prinzessin von Alamut, ist. Im Geheimen wird allerdings bereits eine Intrige gesponnen, um Persiens Geschichte neu zu schreiben. So stirbt König Sharaman kurz darauf an einem vergifteten Gewand, den Prinz Dastan ihm zum Geschenk machte, um diesen für ein politisches Ehebündnis zwischen Prinzessin Tamina und Prinz Tus wohlgesonnen zu stimmen. Dastan wird augenblicklich des Mordes beschuldigt und sieht nur die Möglichkeit der Flucht, um seine Unschuld später beweisen zu können. Mit Taminas Hilfe kann er entkommen. Doch Tamina hilft Dastan nicht aus reiner Menschenfreude. Sie weiß, dass dieser in Besitz des heiligen Dolches ist und will diesen zurück. Dabei entdeckt Dastan das magische Geheimnis des Dolches: Setzt man den in seinem gläsernen Schaft aufbewahrten Sand frei, werden alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt und die Zeit dreht sich für eine Minute rückwärts – und nur der Träger des Dolches kennt die von ihm ausgelöste Manipulation der Zeit. Dastan ist sich schnell darüber bewusst, welch immense Möglichkeiten sich mit diesem Dolch eröffnen, doch dauert es ein Weilchen bis er sich der ganzen Tragweite klar wir. Nach anfänglichen Abneigungen und Kabbeleien zwischen Dastan und Tamina, kämpfen die beiden fortan gemeinsam dafür, den Dolch vor dem Zugriff des Gegenspielers in Sicherheit zu bringen und Dastans Unschuld am Tod seinen Vaters zu beweisen.
Die Nebenrollen dieser typischen Heldengeschichte sind hochkarätig besetzt.
Sir Ben Kingsley („Gandhi“, „
Shutter Island“) als „Nizam“, spielt den von Dastan bewunderten Vertrauten und machthungrigen Bruder des Königs gewohnt souverän.
Alfred Molina („Spider Man 2“) gibt den unkonventionellen, ein wenig verschlagenen und geldgierigen Scheich Amar, der spitzbübisch und einfallsreich für ein paar amüsante Highlights sorgt. Man kann nur hoffen, dass diese Rolle in den folgenden Teilen ausgebaut wird, denn ansonsten treten die komisch gedachten Elemente des Films nur durch platte Dialoge in Erscheinung.
Fazit: Solide Unterhaltung für ein breites Publikum, welches hauptsächlich durch sein orientalisches Ambiente punktet.
by Daniela M. Fiebig