Filmkritik Drachenzähmen leicht gemacht 2
Filmwertung: |
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| 8/10 |
Pixar und Disney gehören zu den erfolgreichsten Animationsstudios und begeistern regelmäßig das Kinopublikum mit ihren einzigartigen Produktionen. Spätestens seit 2010 gehört auch DreamWorks zu den großen Animationsschmieden, nachdem der Erfolgstitel „Drachenzähmen leicht gemacht“ feuerspeiender Schuppenwesen auf die Kinoleinwand zauberten. Das dadurch losgetretene Franchise um die tollkühnen Wikinger und Drachen der Insel Berk, setzte sich erfolgreich mit der TV-Serie „Die Drachenreiter von Berk“ sowie dem Kurzfilm „DreamWorks Drachen – Ein Geschenk von Nachtschatten“ fort. Nun kehren die friedlichen Drachen und ihre Reiter auf die Kinoleinwand zurück und nehmen die Zuschauer mit auf ein phantastisches Abenteuer.
Vier Jahre lang haben Fans sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Dass sich die Wartezeit gelohnt hat, stellt der Zuschauer zufrieden nach den ersten Filmminuten fest. Regisseur und Drehbuchautor Dean DeBlois führt die lose auf der gleichnamigen Buchreihe von Cressida Cowell basierende Filmgeschichte gelungen fort. Die Handlung setzt fünf Jahre nach Ende von Teil eins ein, nachdem Häuptlings-Sohn Hicks die Wikinger und friedliebenden Drachen zu einem unschlagbaren Team vereinte. Seither hat sich auf der Insel Berk einiges verändert. Die Wikinger haben ihr Leben umgestellt zum Wohle der Flugriesen unorganisiert. Dank Produktionsdesigner Pierre Olivier Vincent erstrahlt die einst karge Insel Berg mit neumodischem Schnickschnack. Spezial-Ställe, automatische Drachenwaschanlagen und All-You-Can-Eat-Futterspender wurde errichtet, um den ungewöhnlichen Haustieren höchsten Komfort zu bieten.
In jedem Winkel des Bildes vermag der Zuschauer raffinierte Details zu entdecken. Die scharf gestochenen Bilder, die durch den 3D-Effekt zusätzlich aufgewertet werden, offenbaren gigantische Landschaften und eine schier unendliche Flora und Fauna. Gemeinsam mit Hicks gleitet das Kinopublikum durch die Lüfte und entdeckt neue Welten in leuchtenden Farben. Sowie der Flug auf den Rücken der Drachen wirkt auch die Fahrt mit dem Schiff, dank des Einsatzes neuer Animationsprogramme, realer denn je. Pflanzen und Gesteinsbrocken erscheinen zum Anfassen nahe und die schuppige Haut der Drachen lässt eine präzise Hautoberfläche erkennen. Um die vergangene Handlungszeit zu verdeutlichen, wurden die Wikinger einem sichtbaren Alterungsprozess unterzogen. Vor allem Hicks und seine Freunde haben sich von Kindern zu Jugendlichen gemausert und sorgen mit ihren pubertären Allüren für Unterhaltung. Die humorvollsten Momente kann jedoch Drache Ohnezahn verbuchen, der katzenähnlich durch die Wälder tobt, Lichtpunkte fängt, seine Krallen zeigt und schmusig seine Kuscheleinheiten einfordert. Doch nicht nur Ohnezahn zieht das Augenmerk des Zuschauers auf sich, sondern auch seine farbenfrohen Artgenossen.
Die Filmemacher haben ihre Ideen freien Lauf gelassen, was sich an den vielen einzigartigen Wesen zeigt, die in jeder Szene zu entdecken sind. Ähnlichkeiten zu normalen Haustieren scheinen stets durch, was zur Unterhaltung des Films beiträgt. Wer den Kinofilm mit seinen Kindern besucht, sollte sich schon jetzt an den Gedanken gewöhnen, dass der Nachwuchs spätestens nach Ende des Films Drachen zum neuen Lieblingstier auserkoren wird. Denn den zauberhaften Feuerwesen kann man einfach nicht widerstehen – egal ob jung oder alt. Und so darf man sich bereits jetzt auf „Drachenzähmen 3“ freuen, der im Sommer 2016 ins Kino kommt.
Fazit
„Drachenzähmen leicht gemacht 2“ reiht sich nahtlos an den ersten Teil an und setzt diesen gelungen fort. Die Geschichte präsentiert sich erwartungsgemäß heiter und amüsant, weiß dieses Mal jedoch auch mit traurigen Momenten zu überraschen. Die Population der Drachen wird durch neue Geschöpfe der Art ergänzt, die mit verrückten Eigenschaften freudig anzusehen sind und für gute Kinounterhaltung sorgen. Der unschlagbare Humor wird von den einzigartigen Figuren getragen, die man am liebsten mit nach Hause nehmen möchte.
by Sandy Kolbuch
Bilder © 20th Century Fox