Die anonymen Romantiker

Les Emotifs Anonymes (2010), Frankreich
Laufzeit: - FSK: 0 - Genre: Komödie / Romanze
Kinostart Deutschland: - Verleih: Delphi

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Die anonymen Romantiker Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Zartbitter, samtigsüß, raffiniert aromatisch - bei der Herstellung verführerischer Schokoladenkreationen ist Angélique äußerst erfinderisch. Doch sie fällt in Ohnmacht, wenn sie jemanden ansprechen muss. Jean-René führt eine Schokoladenmanufaktur, aber im Umgang mit Menschen gerät er in Panik. Während Angélique ihrer übergroßen Empfindlichkeit in einer Selbsthilfegruppe zu Leibe rückt, versucht Jean-René seine Hemmungen mittels Einzeltherapie zu überwinden. Als Angélique in Jean-Renés Manufaktur aufgrund einer Verwechslung die neue Stelle als Vertriebskraft antritt, sind die Hürden, die sie überwinden muss, enorm. Doch verglichen mit Jean-Renés Angst vor den eigenen Gefühlen ist ihre Lage fast ein Kinderspiel. Denn die unerwartete Zuneigung zu seiner neuen Mitarbeiterin ist eine außerordentliche Herausforderung, der Jean-René mit unorthodoxen Mitteln begegnet.

Isabelle Carré, Benoit Poelvoorde und Lorella Cravotta | mehr Cast & Crew


Die anonymen Romantiker - Trailer




DVD und Blu-ray | Die anonymen Romantiker

Blu-ray
Die anonymen Romantiker Die anonymen Romantiker
Blu-ray Start:
09.02.2012
FSK: 0 - Laufzeit: 80 min.
Die anonymen Romantiker Die anonymen Romantiker
Blu-ray Start:
03.07.2015
FSK: 0 - Laufzeit: 78 min.
DVD
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DVD Start:
09.02.2012
FSK: 0 - Laufzeit: 80 min.
Die anonymen Romantiker Die anonymen Romantiker
DVD Start:
03.07.2015
FSK: 0 - Laufzeit: 75 min.

Filmkritik Die anonymen Romantiker

Filmwertung: | 6/10


In der französischen Komödie allá „Chocolat“ lernen sich zwei neurotische Menschen in einer Schokoladenfabrik kennen und lieben. Jean-René, der Inhaber der Schokoladenmanufaktur, versucht mit Hilfe seines Therapeuten die Begegnung mit fremden Menschen zu meistern. Angélique trifft sich mit einer Selbsthilfegruppe, um ihre Überempfindlichkeit zu bewältigen. Als beide eines Tages durch ein Missverständnis aufeinander treffen, scheint das greifbare Unglück nahe zu sein. Doch durch die gemeinsame Leidenschaft zur Schokolade finden sie einen ungewöhnlichen Zugang zueinander und können dadurch nicht nur ihre persönlichen Defizite minimieren.

Regisseur Jean-Pierre Améris inszenierte den Film ganz im Stil der französischen Filmtradition. Die Geschichte wird über den Zugang zu Lebensmittels ins rechte Licht gerückt, um auf einzigartige Weise die aufkeimenden Gefühle der Hauptprotagonisten einfühlsam und mit einem Hang zum neurotischen darzustellen. Die Neurosen stehen ebenso im Handlungszentrum wie die Kunst der Schokoladenzubereitung. Fast erweckt der Film die Ansicht, dass Neurosen allein durch den süßen Schmelz zu heilen wären, wenn man sie mit den richtigen Partner genießt.
Humorvoll und doch zurückhaltend werden die psychischen Probleme von Angélique (Isabelle Carré) und Jean-René (Benoit Poelvoorde) beleuchtet und dem Kinobesucher zugänglich gemacht, ohne zu sehr den Eindruck eines Therapie-Films zu erwecken. Während er in Paniksituation enorm schwitzt und viel Zeit im WC beim Hemdenwechsel verbringt, fällt sie ungewohnten Situationen in Ohnmacht. Beim ersten Date scheinen diese Probleme unüberwindbar zu sein. Doch da beide fortan täglich bei der Arbeit aufeinander treffen, sehen sie über die Missverständnisse hinweg. Auch die weiteren umständlichen Liebeserklärungen, missglückten Rendezvous und Irrtümer lassen immer wieder eine Entzweiung vermuten, die zum Erstaunen der Zuschauer jedoch beide immer näher zusammentreibt.

Die Komödie stellt sehr einfühlsam die Problemen der Hauptprotagonisten vor und erweckt dabei eine besondere Komik. Gepaart mit irrwitzige Szenen sorgt der Film für herzhafte Lacher und eine rundum gute Laune.

Der französische Flair kommt immer wieder zum Vorschein, auch wenn von der Natur Frankreichs oder deren spektakulären Architektur nichts zu sehen ist. Benoit Poelvoorde („Nichts zu Verzollen“) überzeugt hier ebenso wie seine Partnerin Isabelle Carré („Meeting With An Angel“) auf der ganzen Ebene. Die Charaktere sind tiefgründig angelegt, bleiben jedoch leider des Öfteren an der Oberfläche haften und schaffen es dadurch nicht notwendige Identifikationsmöglichkeiten für den Zuschauer zu schaffen. Und auch wenn die Handlung in manchen Szenen zu sehr an bereits gedrehte Filme der letzten Jahre erinnert, bleibt sie stets unterhaltsam.

Fazit: Wer französische Filme mit ihrer besonderen Darstellungsart zu schätzen weiß, wird von diesem Film begeistert sein. Um ihn mit allen Sinnen genießen zu können, empfiehlt sich ein Stück Schokolade mitzunehmen. Denn bei den schönen Szenen, die die Schokoladenherstellung in allen Facetten zeigen, läuft jedem das Wasser im Mund zusammen.
by Sandy Kolbuch

Bilder © Delphi