Erlöse uns von dem Bösen

Deliver Us from Evil (2014), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Horror / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

Erlöse uns von dem Bösen Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

In ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN ermittelt der New Yorker Polizist Ralph Sarchie (ERIC BANA) in einer Reihe von verstörenden und unerklärlichen Verbrechen. Er verbündet sich mit dem Exorzisten und Priester Mendoza (ÉDGAR RAMÍREZ). Zusammen nehmen sie den Kampf gegen die dämonischen Kräfte auf, die die Stadt terrorisieren.

Eric Bana, Edgar Ramirez und Olivia Munn | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Erlöse uns von dem Bösen

Blu-ray
Erlöse uns von dem Bösen Erlöse uns von dem Bösen
Blu-ray Start:
15.01.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 118 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Erlöse uns von dem Bösen Erlöse uns von dem Bösen
DVD Start:
15.01.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min.

Filmkritik Erlöse uns von dem Bösen

Filmwertung: | 6/10


Exorzistenfilme gibt es wie Sand am Meer. Filme auf angeblich wahren Begebenheiten beruhend auch. Aus diesem Grund machte mir die Ausstrahlung von Scott Derricksons ("Sinister") neuem Film "Erlöse uns von dem Bösen" anfangs Sorgen. Was soll es neues geben, was wir noch nicht gesehen haben? Und bedeutet auf wahren Begebenheiten beruhend wirklich genau das? Ich habe mir den Streifen mal genauer unter die Lupe genommen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass nichts so ist wie es scheint.

Ganz plump gesagt handelt "Erlöse uns von dem Bösen" vom Erlösen des Bösen (=Dämonenaustreibung). Eric Bana spielt Ralph Sarchie, einen in Wirklichkeit existierenden Polizisten, auf dessen Buch "Beware the night" und Erfahrungen in Einsätzen in der New Yorker Bronx der Film basiert. Eines Tages begegnen ihm bei den Fällen von ihm und seinem raubeinigen Kollegen Butler Krimielle mit geisteskranken, selbstzerstörerischen Zügen. Als Sarchie -selber nicht gläubig- den unorthodoxen Priester Joe Mendoza (Edgar Ramírez) kennenlernt, bietet dieser ihm seine Hilfe an: Er ist sich des Dämonenbefalls sicher. Doch Sarchie ist skeptisch und versucht die Fälle auf gewohnte Art und Weise zu lösen – bis ihm selbst, seiner Frau (Olivia Munn) und dem gemeinsamen Kind etwas zustößt. Um alle zu retten, muss er sich nicht nur dem unbekannten Bösen stellen sondern auch seinen eigenen Schweinehund besiegen.

Ich bin mir sicher, dass sich die Kritiken der Journalisten sowie auch der Zuschauer absolut in zwei Lager spalten werden. "Erlöse uns von dem Bösen" lässt sich nicht typisch einordnen. Der Film ist Horrorfilm, Krimi, Thriller und zynische Komödie, die sich selbst nicht so ernst nimmt, zugleich.
Das macht den Film für manche Horrorfans wahrscheinlich zu seicht, für mich aber zu einer abwechslungsreichen und interessanten Erfrischung. Bemerkenswert ist, dass Derrickson, wie auch die Darsteller, die Genre vereint kriegen, ohne es chaotisch oder fehl am Platz wirken zu lassen. So beweisen die unreligiösen Polizisten – vor Allem Joel McHale alias Butler – ihre Anti-Einstellung mit derbem Humor. Trotzdem schlagen die Erschreckungen wie eine Bombe ein und wirken nicht lächerlich, obwohl sie es zuvor noch gemacht wurden. Durch gezielte Soundeffekte, sauberer Maskenarbeit und schaurig-detaillierter Close-Ups werden die Horrorelemente in dem Streifen zusätzlich gekonnt untermalt. Chapeau! Dazu Sean Harris' Leistung als besessener Kriegsveteran Mick Santino und mein Highlight steht: Der Exorzismus wird in diesem Film nicht einfach nur vollzogen. Er wird systematisch in sechs Phasen aufgeteilt und ausgedehnt geschildert. Derrickson und seine Crew haben sich nicht beirren lassen und sich an der richtigen Stelle die Zeit rausgenommen, die sie dafür brauchten. Das ist leider nicht im kompletten Film der Fall. Oft zieht sich der Film hin, Spuren und Hinweise brauchen zu lange, um aufgedeckt zu werden. Bis man dem Streifen und den Figuren beinahe problemlos folgen und ihn verstehen kann, verstreicht gut eine ganze Filmhälfte. Der Durchblick fällt schwer, manche Dinge erschließen sich sogar nach Filmende nicht – und das nervt.

Fazit: Ob die Tatsachen nun auf Wahrheit beruhen oder nicht, kann wohl nur der wahre Ralph Sarchie sagen. Er besteht darauf, dämonische Prozesse erlebt zu haben, die er einst selbst nicht fassen konnte. Der Film ist wahrscheinlich übertrieben dargestellt, aber so muss das sein. Richtige, in-den-Sitz-drückende Gruselstimmung kommt leider nicht auf, da man sich zu sehr auf den Plot drumherum fokussieren muss, aber es gibt viele gut gemachte Stellen, in denen man ordentlich aufschreckt. Außerdem lässt sich gut mit den Protagonisten, die selber auch die ein oder andere Leiche im Keller hatten, sympathisieren. Der Film bekommt deswegen von mir 6 Sterne.
by Jennifer Mazzero

Bilder © Sony Pictures