Chronicle - Wozu bist du fähig?

Chronicle (2012), Großbritannien / USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Science-Fiction / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

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Chronicle - Wozu bist du fähig? Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Drei Highschool-Jungen machen nachts auf einem Feld eine mysteriöse Entdeckung. Ein seltsames Objekt befindet sich unter der Erde und scheint einen speziellen Effekt auf Menschen zu haben, denn seit diesem Abend haben Andrew (Dane deHaan), Steve (Michael B. Jordan) und Matt (Alex Russell) besondere Kräfte. Anfangs probieren die Drei ihre neuen Fähigkeiten nur harmlos aus. Aber bald wird aus dem Spaß bitterer Ernst und ein Machtkampf zwischen den Jungen entsteht, der immer gefährlicher wird...

Michael B. Jordan, Michael Kelly und Dane DeHaan | mehr Cast & Crew


Chronicle - Wozu bist du fähig? - Trailer




DVD und Blu-ray | Chronicle - Wozu bist du fähig?

Blu-ray
Chronicle - Wozu bist du fähig? Chronicle - Wozu bist du fähig?
Blu-ray Start:
17.08.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 84 min.
DVD
Chronicle - Wozu bist du fähig? Chronicle - Wozu bist du fähig?
DVD Start:
17.08.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 81 min.

Filmkritik Chronicle - Wozu bist du fähig?

Filmwertung: | 7/10


Superkräfte sind für manche Teenager der Inbegriff von Coolness. Wer träumt nicht davon durch die Lüfte zu fliegen oder Dinge allein durch den eigenen Willen zu bewegen. Aber in wieweit verändert sich das eigene Wesen, wenn ihm fortan keine Grenzen mehr gesetzt werden können? Regisseur Josh Tank geht mit seinem Kinofildebüt bewusst dieser Frage auf den Grund.

Im Handlungszentrum steht der 18-jährige Andrew (Dan Dehann), der aufgrund seines stetigen Filmemachens bei den Mitschüler unbeliebt ist. Nur sein gleichaltriger Cousin Matt (Alex Russel) hält stets zu ihm. Als die beiden Jungs gemeinsam mit dem allseits beliebten Steve (Michael B. Jordan) von einer leuchtenden Substanz im Wald Superkräfte verliehen bekommen, fühlt sich Andrew erstmals akzeptiert. Durch die gemeinsamen Aktivitäten ist er in der Lage seinem Elternhaus zwischenzeitlich zu entfliehen. Doch der Gedanke an die schwerkranke Mutter und ihr baldiger Tod holen den Jungen immer wieder ein. Völlig überfordert mit der Situation gerät er immer häufiger mit dem alkoholkranken Vater aneinander. Während Matt und Steve ihre telekinetischen Kräfte nur zum Spaß einsetzen, um fremde Autos auf dem Parkplatz zu verstecken, wird Andrew zu weitaus gemeineren Aktionen getrieben. Der anfängliche Leichtsinn wird zum bitteren Ernst und die Kräfte werden massiv gegen die brutalen Attacken seines Vaters eingesetzt. Doch selbst als Andrew den Tod eines Freundes zu verschulden hat, kann er sich seinen gefährlichen Sinneswandel nicht eingestehen. So wird aus dem einst schüchternen Jugendlichen eine tödliche Bedrohung für die ganze Stadt.

Regisseur Josh Tank entwirft mit seinem Kinofilm eine ganz spezielle Freundschaft zwischen drei völlig unterschiedlichen Highschool Schülern, die durch eine übermenschliche Kraft zusammengeführt werden. Die zahlreichen Kameraeinstellungen und -perspektiven erinnern an Filme wie „Blair Witch Project“ und „Paranormal Activity“. Die als Found-Footage benannte Kamerainszenerierung trägt durch die bewusst genutzten Bildstörungen zur Vertiefung des Dramas bei. Dan Dehann hätte durchaus mehr Spielraum für seine Wandlung vom Schuljungen zum personifizierten Bösen nutzen können, dennoch kann er seine Figur verständlich erläutern. Auch seine Schauspielkollegen liefern ein durchaus gutes Darstellungsvermögen der jeweiligen Charaktere. Das erwartete aber dennoch überraschende Filmende wird als regelrechtes Spektakel inszeniert, in dem die Weichen zwischen Gut und Böse wieder gerichtet werden.

Der Beginn des Films ist recht seicht inszeniert. Die ersten Experimente mit den übermenschlichen Kräften werden im langsamen Modus und unter Einsatz minimalster Technik dargestellt. Erst als Andrew seine Fähigkeiten für bösartige Dinge zu nutzen beginnt, nimmt die Handlung an Spannung und Tempo auf. Die Sicht der Geschichte verlagert sich mit den Ereignissen. Der Zuschauer folgt der Handlung nicht mehr nur auch Andrews Blickwinkel, sondern erlangt immer mehr Einblicke aus der Sicht seiner Mitmenschen. Die Verschiebung der Perspektive ist geschickt inszeniert und verleiht dem Film, im Gegensatz zu ähnlichen Werken, eine gewisse Eigenständigkeit.

Fazit: Ein Superheldenfilm im Found-Footage-Design
by Sandy Kolbuch

Bilder © 20th Century Fox