5 Zimmer Küche Sarg

What We Do in the Shadows (2014), Neuseeland
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Weltkino Filmverleih GmbH

5 Zimmer Küche Sarg Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die Vampire Viago, Vladislav, Deacon und Petyr teilen sich eine Villa in Wellington. Abgesehen vom fehlenden Spiegelbild, einseitiger Ernährung und gelegentlichen Auseinandersetzungen mit Werwölfen unterscheidet sich ihr Alltag kaum von dem einer ganz normalen WG: Streitereien um den Abwasch und gemeinsame Partynächte stehen täglich auf dem Programm. Als der 8000-jährige Petyr den coolen Mittzwanziger Nick zum Vampir macht, müssen die anderen Verantwortung für den impulsiven Frischling übernehmen und ihm die Grundregeln des ewigen Lebens beibringen. Im Gegenzug erklärt ihnen Nick die technischen Errungenschaften der modernen Gesellschaft. Als er aber seinen menschlichen Freund Stu anschleppt, gerät das beschauliche Leben der Vampir-Veteranen völlig aus den Fugen.

Jemaine Clement, Taika Waititi und Jonathan Brugh | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | 5 Zimmer Küche Sarg

Blu-ray
5 Zimmer Küche Sarg 5 Zimmer Küche Sarg
Blu-ray Start:
05.06.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 85 min.
DVD
5 Zimmer Küche Sarg 5 Zimmer Küche Sarg
DVD Start:
05.06.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 82 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik 5 Zimmer Küche Sarg

Filmwertung: | 8/10


Was würde passieren, wenn vier Vampire aus unterschiedlichen Epochen sich eine WG teilen würden? Die neuseeländische Mockumentary „5 Zimmer Küche Sarg“ beantwortet diese Frage in 82 ungemein lustigen Filmminuten, die allerhand absurde und originelle Momente zu bieten haben.

Taika Waititi und Jemaine Clement, Regisseure und Hauptdarsteller in Personalunion, schicken eine Gruppe von unerschrockenen Dokumentarfilmern in die morbide Behausung eines Vampir-Quartetts, die den Blutsaugern u.a. beim „Party-Machen“ über die Schulter schauen und sogar Zeuge ihrer grausamen, aber leider notwendigen Nahrungsbeschaffung werden. Erfreulicherweise wird diese Grundprämisse inszenatorisch konsequent bis zum Ende durchgezogen, weshalb das Kamerateam selbst, immer wieder in die Handlung involviert ist. Auch abgesehen von der abgefahrenen Ausgangsidee kann „5 Zimmer Küche Sarg“ für allerhand angenehme Überraschungen sorgen. Der Vampirismus wird hier mit ganz naiven Fragestellungen torpediert, die aber trotz ihrer Banalität durchaus Sinn machen: Was machen Vampire mit ihren blutigen Gläsern, Leichen oder Teppichen? Wird in ihrer Behausung eigentlich auch mal gesaugt? Wie rasiert man sich ohne Spiegelbild? Was passiert, wenn Vampire Pommes essen? Fragen dieser Art bestimmen den beschwingten Erzählton des Filmes und werden auf äußerst amüsante Art und Weise von den Vampiren beantwortet. Die Gags des Filmes kommen, dem Thema entsprechend, rabenschwarz daher und auch vor blutigen Splatterszenen wird nicht halt gemacht. In einer Liebesszene breitet Dandy-Vampir Viago beispielsweise erst einmal feinsäuberlich Zeitungspapier unter den Füßen seiner Angebeteten aus, damit ihr Blut später nicht den Raum beschmutzt, trifft beim Biss in ihren Hals jedoch fatalerweise die Hauptschlagader, was dann schließlich eine eindrucksvolle Blutfontäne nach sich zieht. Viagos anschließender Kommentar in Kombination mit seinem missmutigen Blick, treiben einem tatsächlich Lachtränen in die Augen.
Cineasten werden zudem an der Wahl der verschiedenen Vampir-Typen ihre helle Freude haben, decken diese doch immerhin die ganze Filmgeschichte ab. So ruft der schweigsame und irgendwie merkwürdige Petyr beispielsweise Erinnerungen an Murnaus Nosferatu wach, während der „perverse“ Folterer Vladislav eher dem Dracula-Typus aus Francis Ford Coppolas Bram Stocker - Verfilmung entspricht und Newcomer Nick hingegen recht deutlich den verweichlichten Twilight-Vampir imitiert. Taika Waititi und Jemaine Clement spielen geschickt mit den Vorurteilen, die mit diesen Charakteren einhergehen und nutzen sie zum Kreieren zahlreicher genialer Pointen. Die Gag-Dichte ist in der Tat beeindruckend und hält einen über die Laufzeit von 82 Minuten stets bei Laune – durch die Wahl des Genres der Mockumentary befindet man sich ohnehin quasi mittendrin im Geschehen, da man sich zwangsläufig mit dem Kamerateam identifiziert. Trotz des humoristischen Grundtons ist deshalb stets eine latente Anspannung zu spüren, immerhin könnte die Vampire ja plötzlich der Blutdurst übermannen. Doch trotz ihrer Bedrohlichkeit handelt es sich bei diesen um vier (bzw. fünf) ungemein liebenswerte Typen, die trotz ihrer Grausamkeit stets die Zuschauer-Sympathie auf ihrer Seite haben. „5 Zimmer Küche Sarg“ funktioniert als schwarzhumorige Mockumentary daher perfekt!

Fazit:
Taika Waititi und Jemaine Clement liefern mit „5 Zimmer Küche Sarg“ eine der lustigsten und originellsten Mockumentarys der letzten Jahre ab und torpedieren den Zuschauer mit einer schwarzhumorigen Pointe nach der anderen. Nicht nur für Vampirfans empfehlenswert!
by Jonas Hoppe

Bilder © Weltkino Filmverleih GmbH