Oeconomia - DVD

DVD Start: 25.03.2021
FSK: ab 0 - Laufzeit: 86 min

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Inhalt

Unser Wirtschaftssystem hat sich unsichtbar gemacht und entzieht sich dem Verstehen. In den letzten Jahren blieb uns oft nicht viel mehr als ein diffuses und unbefriedigendes Gefu?hl, dass irgendetwas schiefläuft. Aber was? Der Dokumentarfilm OECONOMIA legt die Spielregeln des Kapitalismus offen und macht in episodischer Erzählstruktur sichtbar, dass die Wirtschaft nur dann wächst, dass Gewinne nur dann möglich sind, wenn wir uns verschulden. Jenseits von distanzierten Phrasen der Berichterstattung, die ein Verstehen des Ungeheuerlichen letztlich immer wieder verunmöglichen, macht sich OECONOMIA mit viel Scharfsinn und luzider Stringenz daran, den Kapitalismus der Gegenwart zu durchleuchten. Erkennbar wird ein Nullsummenspiel, das uns und unsere ganze Welt in die Logik einer endlos fortwährenden Kapitalvermehrung einspannt – koste es was es wolle. Ein Spiel, das bis zur totalen Erschöpfung gespielt wird und vielleicht kurz vor seinem Ende steht.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: goodmovies / Neue Visionen
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Trailer

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DVD und Blu-ray | Oeconomia

DVD
Oeconomia Oeconomia
DVD Start:
25.03.2021
FSK: 0 - Laufzeit: 86 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Oeconomia

DVD Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 7/10
Ton: | 7/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 6/10


Kapitalismus – eine der größten Liebesaffären der Menschheit. Wie die Liebe selbst, sind die Bestandteile des Kapitalismus mysteriös, komplex, undurchsichtig und emotional nicht immer greifbar. Die Gefahr sich darin zu verlieren ist unvermeidlich, weil es irgendwann nicht nur unseren eigenen Verstand konsumiert, sondern das labyrinthische des Systems irgendwann so undurchschaubar geworden ist, dass nicht nur Laien nicht mehr den Zugang dazu finden, auch die großen Mitwirkenden des Finanzsystems den Bezug zur Natur des Wesens zu verlieren imstande sind.

Beispielhaft dafür ist der Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007. Eine Blase, die in einem exponentiellen Tempo wuchs, sodass keiner der großen Masterminds der Branche sie aufhalten konnte. Auch die Gegebenheit der Katastrophe wurde hingenommen und die Arbeit wurde fortgesetzt. Ein hämmerndes Fazit aus dieser Zeit.

Banker, Wirtschaftswissenschaftler, Ökonomen: OECONOMIA nimmt sie unter die Lupe.
Banker, Wirtschaftswissenschaftler, Ökonomen: OECONOMIA nimmt sie unter die Lupe. © Neue Visionen Filmverleih
An dieser Stelle setzt der Film Oeconomia von Carmen Losmann ein. Sie möchte sich mit dem Regeln des Finanzsystems vertraut machen, es studieren und für das außenstehende Publikum greifbar machen. Der große Ansatz, den Losmann verfolgt, ist das Stellen von Fragen. Mit einer brisanten Neugier konfrontiert sie die großen deutschen Unternehmen und löchert diese mit Fragen nach der Geldentstehung, der Produktion des Geldes und wie die Wirtschaft wachsen könne, wenn Verschuldung und Vermögenskonzentration zunähme?

Die Vermittlung erfolgt wie in einer klassischen Präsentation, die man in Arbeits- und Bildungssystemen nur zu gut kennt, sie unternimmt den Versuch die verschiedenen Themen miteinander zu verknüpfen, woraus sich ein komplexes Netzwerk ergibt. Dafür steigt Losmann in den untersten Maschinenraum hinunter, der mehr oder minder einen Einblick gewährt. Die Macher des Kapitalismus sind nämlich sehr private Persönlichkeiten und halten sich bedeckt mit der Einsicht in ihr System. Vielleicht scheuen sie auf die Offenbarung der Komplexität. In beispielsweise der Befragung mit einem hohen Tier der Zentralbank merkt man sehr deutlich, wie kompliziert es doch ist ein komplexes, undurchsichtiges System in einfachen Worten für die Allgemeinheit zu erklären.

Architektur des Geldes: Ihre Transparenz steht in fundamentalem Gegensatz zur Undurchdringlichkeit des Bankenkapitalismus.
Architektur des Geldes: Ihre Transparenz steht in fundamentalem Gegensatz zur Undurchdringlichkeit des Bankenkapitalismus. © Neue Visionen Filmverleih
So spannend und lobenswert der Versuch von Losmann ist, verliert sich der Film in seiner Stilistik. Es ist ein langatmiger Film, trotz der kurzen Laufzeit von 86 Minuten. Sehr viele stille Aufnahmen der Umgebung rund um die Gebäude, hier eine Überleitung zu einer Partie Monopoly und dann der Blick in die Unternehmen. Es wirkt sehr fade zusammengebastelt. Des Weiteren ist ein Problem, dass Carmen Losmann den Kapitalismus nur als Finanzsystem betrachtet und es auf Banken herunterbricht. Wichtige Themen wie Arbeits- und Eigentumsverhältnisse, die in kapitalistischen Systemen eine große Rolle spielen, werden nicht beachtet. Es ist eine halbfertige Kapitalismusanalyse, weil nicht wirklich erklärt wird, was eigentlich Kapitalismus ist oder was eine außenstehende Person darunter verstehen muss. Kapitalismus ist mehr als ein Wirtschaftssystem, es ist eine Gesellschaftsordnung. Sie greift den wirtschaftlichen Kapitalismus auf, aber betrachtet nicht die gesellschaftlichen Fragen nach Arbeit, Eigentum, Herrschafts- und Machtverhältnissen.

Insgesamt funktioniert die Dokumentation als eine plastische Erklärung für die Funktion von Geldschöpfung und- entstehung, aber verfehlt den großen Sprung eine flächendeckende Analyse zu betreiben.

Wirtschaftspublizistin Samirah Kenawi bringt die Logik des Geldkreislaufs auf stringente Art und Weise auf den Punkt.
Wirtschaftspublizistin Samirah Kenawi bringt die Logik des Geldkreislaufs auf stringente Art und Weise auf den Punkt. © Neue Visionen Filmverleih
Bild:
Zum Bild gibt es für eine DVD wenig zu kritisieren, insgesamt eine solide Bildqualität.

Ton:
Auch zum Sound gibt es wenig zu bemängeln, klar verständlich und ohne größere Makel.

Extras:
Leider nur Trailer, keine wirklichen Materialien vorhanden.


Fazit:
Spannende Ansätze zum deutschen Wirtschaftssystem, verfehlt jedoch das große Ganze.


by Kenan Hasic
Bilder © goodmovies / Neue Visionen




Oeconomia - Trailer



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