Zoe - Blu-ray

Blu-ray Start: 08.11.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 104 min

Zoe Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray zum Film

Inhalt

Cole (Ewan McGregor) und Zoe (Léa Seydoux) arbeiten daran, romantische Beziehungen mithilfe von Computersystemen zu perfektionieren. Ihr Ziel ist es, den Menschen lebenslange Partnerschaften ohne jegliches Leid zu ermöglichen. Hierfür übernimmt Cole ein neues Projekt: Synthetische Gefährten, denen es möglich ist, menschliche Emotionen nachzuempfinden und zu verstehen. Er entwickelt Ash (Theo James), einen Androiden, der eifersüchtig auf die Affäre zwischen Zoe und Cole wird und versucht, die beiden Liebenden auseinanderzubringen. Als Resultat geraten alle Beteiligten in einen Abwärtssog aus Erotik, Konfusion, Drogen und Liebe, in der die Grenzen zwischen synthetischen und realen Gefühlen immer mehr verschwimmen.

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures / Constantin Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Interview Ewan McGregor (Cole) (04:32 min)
Interview Christina Aguilera (Jewels) (07:37 min)
Trailer Deutsch (02:19 min)
Trailer Englisch (02:14 min)

Video on demand - Zoe

DVD und Blu-ray | Zoe

Blu-ray
Zoe Zoe
Blu-ray Start:
08.11.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 104 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Zoe Zoe
DVD Start:
08.11.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 100 min.

Blu-ray Kritik - Zoe

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 7/10
Ton: | 8/10
Extras: | 2/10
Gesamt: | 7/10


Trennungsschmerz, Liebeskummer, Einsamkeit, Melancholie, Sehnsucht nach Nähe und natürlich die alte und universelle Frage „Was macht uns menschlich?” - das sind zentrale Themen und Gefühlsebenen in Drake Doremus sensiblem und tief empfundenem Science-Fiction-Beziehungsfilm „Zoe”. Doremus, der vor einigen Jahren mit dem Sundance Gewinner „Like Crazy” durchgestartet ist, hat mit seinen weiteren Abhandlungen mit Liebe in der modernen Welt eher enttäuscht: „Breathe In”, ein Film über eine verbotene Liebe, ließ die fesselnde Gefühlsnähe seines Durchbruchswerks ebenso vermissen wie die unterkühlte Sci-Fi-Dystopie „Equals”, auch wenn stets im Kern eine vielversprechende Prämisse steckte. War es in „Equals” noch eine Welt, in der Emotionen ausgerottet und verboten waren, beschäftigt sich Doremus nun mit einer gegensätzlichen Konstellation: Eine emotional aufgeladene Welt, in der alle Menschen sich nach Liebe und Nähe sehnen und den Schmerz enttäuschter Gefühle nicht mehr ertragen können. Das ist nachvollziehbar, wiedererkennbar und fern von einem unterkühlten Science-Fiction-Konzept wie es etwa „Equals” war. Nahezu obligatorische Erinnerungen werden natürlich an Filme wie „Ex Machina”, „A.I. - Künstliche Intelligenz” und vor allem „Her” wach, wenn die Lösung aller Probleme perfekt erschaffene synthetische Menschen sind. 

Léa Seydoux in Zoe
Léa Seydoux in Zoe © Constantin Film
Doremus bettet seinen Film in eine Welt der nahen Zukunft, die auf jeglichen Science-Fiction-Schnickschnack verzichtet. Im Mittelpunkt steht Cole (Ewan McGregor), der ein Labor für künstliche Intelligenz leitet. Dem brillanten Wissenschaftler ist es gelungen, perfekte künstliche Menschen zu erschaffen, die alle Körperfunktionen, Emotionen und Gedanken aufweisen wie ihre Vorbilder aus Fleisch und Blut. Coles bislang makellosestes Exemplar ist Ash (Theo James) (ein wohl wenig subtiler Wink an den Androiden in „Alien”), der ein Prototyp für den idealen Partner sein soll. „Synthetics” wie er sollen ihren menschlichen Partnern stets treu sein, sie nicht enttäuschen, verletzen oder gar verlassen. Cole selbst ist nicht wie von ähnlich gearteten Filmen gewohnt ein megalomanischer Dr. Frankenstein mit Gottkomplex – er ist ein sensibler und einsamer Mann, der selbst gerade noch unter dem Trennungsschmerz zu seiner Ex-Frau Emma (Rashida Jones) leidet. Cole versucht sich an nichts anderem als an der Revolution moderner Beziehungen. 

In „Zoe” geht es letztlich gar nicht mal so sehr um das Science-Fiction-Konzept und seine moralischen Komplikationen. „Zoe" versteht sich auch nicht als belehrender und kopflastiger Film, der höchstens ansatzweise vor den Gefahren der revolutionären Technologie warnen will. „Zoe” ist ein Film, der ganz stark von der Gefühlswelt seiner Figuren handelt, ihren Schmerz und ihre Sehnsucht begreifbar macht. Der Film ist intim, mit großer Nähe und Einfühlsamkeit inszeniert, wobei es Doremus zum ersten Mal wieder gelingt, die emotionale Dimension von „Like Crazy” zu erreichen.  

Ewan McGregor in Zoe
Ewan McGregor in Zoe © Constantin Film
So etabliert der Film neben Cole auch früh seine titelgebende Figur Zoe (Léa Seydoux). Die junge Frau nimmt einen Job bei Coles Firma an und erweist sich schnell ebenfalls als hochsensible und sich nach Nähe sehnende Figur. Zunächst fungiert Zoe als Coles Assistent, um ihn bei seiner revolutionären Dating-Technologie zu unterstützen, bei der Probanden über komplexe Fragebögen ihr perfektes Gegenüber zugewiesen bekommen sollen. An dieser Stelle liefern Doremus und sein Autor Rich Greenberg eine spannende Figurenkonstellation, die berührt und fasziniert, als Zoe Gefühle für Cole entwickelt.  

Zu viel darf man über „Zoe” dann auch nicht verraten. Doremus bleibt seinen Themen und seinem atmosphärisch dichten Stil treu, ist weit näher an der Gefühlswelt seines eigenen „Like Crazy” oder auch der tiefen Melancholie eines „Vergiss mein nicht” dran als etwa dem kühlen und pessimistischen Intellekt eines „Ex Machina” (was nicht als Kritik an Alex Garlands meisterhaftem Film zu verstehen ist). Das liegt auch an seinen wunderbaren Darstellern Léa Seydoux und Ewan McGregor, die ihre Rollen mit großer Sensibilität, Zärtlichkeit und Einfühlsamkeit ausfüllen. Sie machen ihre fragile und sehnsüchtige Gefühlswelt schmerzhaft transparent und begreifbar, sodass jeder, der die überschäumenden Hochs und vernichtenden Tiefs der Liebe schon erlebt hat, kaum unberührt bleiben kann. Gerade McGregor war schon lange nicht mehr so verletzlich zu sehen.  

Ewan McGregor und Léa Seydoux in Zoe
Ewan McGregor und Léa Seydoux in Zoe © Constantin Film
Doresmus setzt neben seiner traumartigen, weich-kontrastarmen Ästhetik zusätzlich auf Dan Romers sphärische Synthie-Musik und einen hypnotischen Soundtrack. „Zoe” zieht mit seiner intimen Nähe zu seinen glaubhaft gezeichneten Figuren in den Bann und fügt über den Verlauf des Films immer weitere faszinierende Szenarien hinzu, die interessante existenzialistische Fragen aufwerfen. „Zoe” ist nicht durchweg frei von fragwürdiger Logik, doch wer dem Film mit offenem Herzen und ohne Zynismus begegnet, könnte auf ein kleines Juwel stoßen.   

Bild 
Das Bild von „Zoe” ist bewusst kontrastarm, weich und oft ungesättigt gehalten. Dieser teils etwas blasse Eindruck passt sicherlich zu diesem zärtlich-fragilen Film, jedoch zeigen sich gerade in dunkleren Szenen auch leichte Nachzieheffekte bei Bewegungen. Auch ein etwas matschiger und dann nicht gerade scharfer Eindruck kommt hier oft auf. Ansonsten sind die Detaillevel gut, im Großen und Ganzen fällt die Bildqualität aber eher durchschnittlich aus.   

Ton 
Auch in akustischer Hinsicht erweist sich der Film als eher dezente Angelegenheit. Dialoge und Stimmen sind klar und verständlich abgemischt. Akzente werden immer wieder von der dynamischen und voluminösen Musik gesetzt, die auch subtil Räumlichkeit aufkommen lässt. Bei den Musiksequenzen kommt auch der Subwoofer eindrucksvoll mit Druck zur Geltung. 

Extras 
Das Bonusmaterial der Blu-ray enttäuscht leider. Weder Regisseur Drake Doremus noch Léa Seydoux kommen hier zu Wort, während Ewan McGregor ein klein wenig lustlos im kurzen Interview wirkt. Neben einem weiteren Interview mit Gastdarstellerin Christina Aguilera liegen hier nur Trailer vor. 
Interview mit Ewan McGregor (Cole) (04:44 Min.) 
Interview mit Christina Aguilera (Jewels) (07:57 Min.) 
Trailer deutsch (02:25 Min.) 
Trailer englisch (02:20 Min.) 
Unsere DVD-/BD-Empfehlung („Jugend ohne Gott”-Trailer, 01:50 Min.)  Trailershow 


Fazit:
Liebe und Beziehungen in der modernen Gegenwart – Drake Doremus nun dritter Film nach „Equals” und „Newness” beschäftigt sich erneut mit dem komplexen Knotenpunkt zwischen Sehnsucht nach Liebe und Nähe mit moderner Technologie. „Zoe” ist ein tief empfundener, intimer und berührender Film über zeitlose Themen in träumerischen Bildern, der bei entsprechender Offenheit in seinen Bann zieht.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universal Pictures / Constantin Film




Von Interesse: