Vier gegen die Bank - Blu-ray

Blu-ray Start: 24.08.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 96 min

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Inhalt

Boxer Chris (Til Schweiger), der abgehalfterte Schauspieler Peter (Jan Josef Liefers) und der exzentrische Werbespezialist Max (Matthias Schweighöfer) haben lange gespart – für ihren Lebenstraum, für die Zukunft! Zu dumm nur, dass Bankdirektor Schumacher ausgerechnet ihre drei Investmentkonten böswillig in den Totalverlust rasseln lässt, um so den neurotischen Anlageberater Tobias (Michael Bully Herbig) loszuwerden. Plötzlich stehen alle vier Männer ohne jede Perspektive da und schmieden einen irrwitzigen Plan...

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Warner Home Video
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch)
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Making of, Hinter den Kulissen, Premierenclip, Trailer

Video on demand - Vier gegen die Bank

DVD und Blu-ray | Vier gegen die Bank

Blu-ray
Vier gegen die Bank Vier gegen die Bank
Blu-ray Start:
24.08.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 96 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Vier gegen die Bank Vier gegen die Bank
DVD Start:
24.08.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 92 min.

Blu-ray Kritik - Vier gegen die Bank

Blu-ray Wertung:
Film: | 5/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 5/10
Gesamt: | 6/10


Keine Frage, Wolfgang Petersen gehört zu den ganz Großen der deutschen Filmgeschichte. Kaum ein deutscher Regisseur arbeitete so kontinuierlich auf derart hohem Niveau in Amerika wie der gebürtige Emdener, der einst nach zahlreichen Erfolgen im Kino und TV (u.a. „Smog“ oder der legendäre Nastassja Kinski-Tatort „Reifezeugnis“) mit den Klassikern „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“ durchbrach. Vier gegen die Bank SzenenbildEs folgten große Big Budget-Hollywoodstreifen mit Starbesetzungen, die von „In the Line of Fire“ über „Outbreak“ und „Air Force One“ zu „Der Sturm“ und „Troja“ ragten. Lange war Petersen einer der gefragtesten Regisseure Amerikas, bis sein solider Katastrophenfilm „Poseidon“ 2006 an der Kinokasse unterging. Zehn Jahre blieb es weitestgehend still um den nun 76-jährigen Petersen, diverse Projekte zerfielen oder gingen schließlich an andere Regisseure (darunter „Ender’s Game“).

Auf sein Bestreben hin, endlich mal nach all den ganzen ersten Stoffen eine Komödie zu drehen, schlug Petersens langjährige Frau vor, sich doch nochmal an seinen 1976 erschienenen TV-Film „Vier gegen die Bank“ zu wagen. Petersen gefiel die Idee und es dauerte nicht lange, bis der in Santa Monica lebende Filmemacher das Who-is-Who des gegenwärtigen deutschen Mainstreamkinos für sein Comeback in der Heimat versammeln konnte: Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael „Bully“ Herbig geben hier die titelgebenden „Vier“, die gegen Thomas Heinzes Bank vorgehen und dabei ins Fadenkreuz der Ermittlerin Antje Traue (selbst großer deutscher Hollywood-Export, u.a. in „Man of Steel“ zu sehen) geraten. Unterstützung gibt es auch noch von Alexandra Maria Lara, Jana Pallaske, Claudia Michelsen und Fahri Yardim.

Nur ist es bedauerlich zu vermelden, dass Petersen nicht wirklich Komödie kann und seine ganz gut aufgelegte Besetzung nicht zu neuen Ufern führen kann. „Vier gegen die Bank“ ist leider eine recht anonyme und uninspirierte Räuberpistole geworden, die ganz klar auf ein größtmögliches Publikum zugeschnitten wurde und dabei jede Persönlichkeit verloren hat. Vier gegen die Bank SzenenbildDie vier Hauptdarsteller spielen ganz bequem und völlig erwartungsgemäß typgerecht, ohne auch nur annähernd zu überraschen: Til Schweiger ist der tumb-prollige und mittlerweile halbblinde Boxer Chris, der sich liebenswerterweise ein eigenes Studio erträumt; Jan Josef Liefers gibt den selbstverliebten Schauspieler Peter, der seine besten Jahre hinter sich hat und sich nun mit unbefriedigenden Studentenfilmen verdingt; Matthias Schweighöfer ist der dandyhafte Kreativmann, der sich in seiner Werbeagentur nicht ausreichend gewürdigt fühlt und nach einer spektakulären Kündigung mit seinem Ersparten eine eigene Agentur gründen will. Die drei Männer haben eine Sache gemein: Sie haben ihr Geld bei derselben Bank angelegt. Dort ist der nerdig-schüchterne Anlageberater Tobias (Michael „Bully“ Herbig) für ihre Finanzen zuständig, der seinem Chef Heinrich (Thomas Heinze) ein Dorn im Auge ist, da er wegen mangelnder Selbstsicherheit zu wenige Kunden an Land zieht. Der an sich kompetente Tobias wird sabotiert, um seine Kündigung zu erzwingen, womit sich die Ersparnisse der drei Männer in Luft auflösen. Die ungleichen und sich ständig zankenden Chris, Peter und Max finden zusammen, um sich gemeinsam an Tobias zu rächen. Doch dann dauert es natürlich nicht allzu lange, bis sie feststellen, dass der bemitleidenswerte und ängstliche Tobias ganz und gar nicht der Schuldtragende ist, sondern der aalglatte Bankchef Heinrich verantwortlich für ihr Malheur ist. Mit Tobias als Insider planen die drei Leidtragenden kurzerhand einen wagemutigen Coup, die Bank um einige Millionen zu erleichtern…

Von Beginn an wird bei „Vier gegen die Bank“ leider deutlich, dass sich die plumpen und albernen auf Überzeichnung setzenden Humorversuche nicht in echte Lacher übersetzen. Viele der Schenkelklopfer-Witze fallen völlig flach, immerhin gelingt es Petersen und seinen Darstellern jedoch einen leichtfüßigen Ton zu etablieren, der nicht wirklich wehtut und zumindest kurzweilig unterhält. Dennoch, man merkt den Darstellern an, dass es ihnen selbst an Leichtigkeit fehlt, dass sie sehr an Tripper Clancys (ja, den Namen gibt es wirklich) Drehbuch hängen, wodurch viele der Dialoge hölzern, steif und wenig natürlich wirken. In Interviews konnte Petersen nicht oft genug betonen, wie schwierig es ist, Komödien erfolgreich zu meistern und welch große Rolle Sprache dabei spielt. Tatsächlich erhält man beim Ansachauen von „Vier gegen die Bank“ den Eindruck, als wäre hier jemand am Werk gewesen, der schon lange nicht mehr mit der deutschen Sprache gearbeitet hat. Vier gegen die Bank SzenenbildInteressante Akzente, clevere Einfälle oder Überraschungen bleiben hier leider auch aus.

So erscheint „Vier gegen die Bank“ leider als ein typisch aus der Zeit gefallenes und altbackenes Spätwerk eines einst erfolgreichen Regisseurs. Es bleibt zu hoffen, dass Petersen in Amerika mit passenderem Material (er arbeitet gerade an der Adaption von John Scalzi Science-Fiction-Roman „Geisterbrugaden“) nochmal zu alter Stärke wiederfinden kann. Denn es ist nicht nur die Sprache, die in „Vier gegen die Bank“ oft flachfällt, überhaupt wirkt das Drehbuch schwach konstruiert und unlogisch: Es wirkt zum einen wenig natürlich, wie schnell und diskussionslos die vier Männer zu dem Entschluss kommen, die Bank zu überfallen. Zum anderen fühlt man sich als Zuschauer in seiner Intelligenz beleidigt, wenn Chris, Peter und Max mit absolut perfekter Verkleidung und Maske die Bank überfallen, ohne dass je etabliert wird, wie sie dazu gekommen sind – gerade wenn ansonsten Missverständnisse und dämliches Verhalten Grundlage ihres unbedachten Vorgehens ist. Dazu kommt die absolut stereotype Charakterzeichnung, die 1:1 den zu erwartenden Typen entspricht, die Schweiger & Co. üblicherweise spielen. Die flachen, albernen und abgestandenen Witze und arg offensichtlichen Dialoge tun dann nur ihr Übriges, um aus „Vier gegen die Bank“ eine Enttäuschung zu machen.

Auch wenn Antje Traues kühle, professionelle, getriebene und durchkalkulierte Polizeiermittlerin, die eine Sondereinheit zur Aufklärung von Banküberfällen leitet, zunächst selbst wie eine stereotype Figur wirkt, gehört sie noch zu den stärkeren Aspekten des Films. Traue hat spürbare Präsenz, die sie nicht umsonst nach Hollywood gebracht hat. Ihre Figur entwickelt schließlich auch eine weitere, etwas augenzwinkernde und unerwartete Dimension. Das funktioniert tatsächlich nicht unbedingt als Vorteil für ihren Charakter, der am Ende (leichter Spoiler!) ungerechterweise dumm da steht und man als Zuschauer gar nicht recht glauben kann, dass der Film dort endet, wo er endet. Hier hätte „Vier gegen die Bank“ noch mindestens eine weitere Wendung gut getan, denn so erscheint der Film schließlich völlig unbefriedigend und regelrecht unfertig. Schade drum.

Vier gegen die Bank Szenenbild Bild
Die Blu-ray von „Vier gegen die Bank“ präsentiert sich technisch auf sehr gutem zeitgemäßem Niveau. Hier dominieren wie bei vielen vergleichbaren deutschen Hochglanz-Produktionen sehr satte und kräftige Farben, was Resultat einer sehr intensiven Nachbearbeitung ist. Dennoch, die Bildqualität befindet sich auf einem starken Niveau und weiß außerdem durch sehr gute Kontrast- und Schwarzwerte zu gefallen. Auch in Sachen Schärfe und Detailumfang werden herausragende Ergebnisse erzielt, Bildfehler bleiben auch aus.

Ton
Akustisch weiß die Blu-ray mit einer recht aktiven Tonspur zu gefallen, die die Surroundsprecher regelmäßig mit Umgebungsgeräuschen und der Filmmusik füttert. Stimmen ertönen in bester Klarheit und Verständlichkeit, auch Dynamik kommt hier immer wieder auf. In seinen aktivsten Momenten darf auch der Subwoofer sich angenehm, aber auch nicht zu präsent zuschalten.

Extras
Das Bonusmaterial der Blu-ray bietet einen kurzweiligen und recht zufriedenstellenden Blick hinter die Kulissen dieser Produktion. Sehr viel dreht sich hier um Wolfgang Petersen, jedoch erfährt man nirgendwo was den Star-Regisseur angetrieben hat, seinem eigenen Film eine Neuauflage zu schenken. Insgesamt fehlt es so etwas an Tiefgang und auch etwas Redundanz schleicht sich in die verschiedenen Featurettes, dennoch aber solide produziertes Standard-Material. Making of (15:30 Min.) Hinter den Kulissen (Die Geschichte (02:27 Min.), Wolfgang Petersen (03:34 Min.), Spaß am Set (03:29 Min.)) Premierenclip (03:40 Min.) Trailer (02:11 Min.)


Fazit:
„Vier gegen die Bank“ ist leider nicht das große Comeback für Wolfgang Petersen, der beweist, dass Komödie nicht seine Stärke ist. Als kurzweilige, völlig harmlose aber auch uninspirierte und ideenlose Hochglanz-Gaunerkomödie taugt der starbesetzte Film durchaus. Schade nur um das durchaus dagewesene Potential.


by Florian Hoffmann
Bilder © Warner Home Video




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