A Tale Of Two Sisters - 2-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook - Blu-ray

Blu-ray Start: 29.11.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 115 min

A Tale Of Two Sisters - 2-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Es ist ein strahlender Sommertag als die Schwestern Su-mi und Su-yeon in ein abgelegenes Haus am See gebracht werden. Sie waren seit dem Tod ihrer Mutter in einer Heilanstalt und kehren nun zu ihrem Vater zurück. In der Eingangshalle wartet bereits die verhasste Stiefmutter. Su-mi, die Ältere, zeigt sich der Frau gegenüber offen feindselig, während Su-yeon geradezu ängstlich auf Abstand geht. Schon in der ersten Nacht gehen unheimliche Dinge in dem Haus vor sich, denn ein unbekanntes Wesen scheint im Verborgenen zu lauern. Diese Nacht ist aber nur der Anfang eines nicht endenden Albtraums.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 2
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / capelight pictures
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Koreanisch)
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Koreanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,85:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
2-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook (Blu-ray + DVD) inkl. 24-seitigem Booklet und über zwei Stunden Bonusmaterial
Bonus:
Audiokommentar von Regisseur Kim Jee-woon und den Darstellern Yeom Jeong-Ah und Lim Soo-jung - Einstündiges Making-of über die Entstehung von A TALE OF TWO SISTERS - 12 nicht verwendete Szenen mit Audiokommentar von Kim Jee-woon + Szenenvergleich - Ausführliche Interviews mit den Darstellern - Eine Analyse von Regisseur Kim Jee-woon - Kim Jee-woon über die Faszination des Horrorfilms - Der Film aus der Sicht eines Psychiaters - Eine Nachricht von Su-Yeon - Eine Nachricht von Su-Mi - Originaler Kinotrailer

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DVD und Blu-ray | A Tale Of Two Sisters - 2-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook

Blu-ray
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Blu-ray Start:
29.11.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 115 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
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Blu-ray Kritik - A Tale Of Two Sisters - 2-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 7/10
Ton: | 8/10
Extras: | 9/10
Gesamt: | 8/10


Anfang der 2000er Jahre begann das südkoreanische Kino einen internationalen Siegeszug, der vermutlich die letzten beiden Jahre mit „Burning“ und dem enormen weltweiten Erfolg von „Parasite“ einen vorläufigen Höhepunkt erhielt. Neben den Regiegrößen Park Chan-wook, Bong Joon-ho, Lee Chang-dong und Kim Ki-duk ist vor allem auch Kim Jee-woon zu nennen, der auch weit über die Grenzen hinaus für Furore gesorgt hat. Jee-woons internationaler Durchbruch war das außergewöhnliche psychologische Horrordrama „A Tale of Two Sisters“, das bis heute der erfolgreichste Horrorfilm Koreas ist und 2009 mit dem amerikanischen Remake „Der Fluch der zwei Schwestern“ neu aufgelegt wurde. Wer bislang noch keine Gelegenheit hatte Jee-woons facettenreiches, filmisch wie erzählerisch komplexes und letztlich tieftragisches Filmkunstwerk sehen zu können, kann dies nun mit der schönen Mediabook-Neuauflage von Capelight nachholen.

Soo-jung Lim in A Tale Of Two Sisters
Soo-jung Lim in A Tale Of Two Sisters © capelight pictures
„A Tale of Two Sisters“ ist ein äußerst ruhig und bedächtig erzählter Film, der sich mit der Entfaltung seiner vielschichtigen Geschichte Zeit lässt und vom Zuschauer entsprechende Geduld und hohe Aufmerksamkeit erfordert. Der Schauplatz ist ein idyllisch und abgelegen gelegenes Haus am See. Die junge Su-mi (Im Soo-jung) trifft dort mit ihrem Vater Moo-hyeon (Kim Kap-soo) und ihrer jüngeren Schwester Su-yeon (Moon Geun-young) ein, nachdem sie wegen einer Psychose aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde. Auch dabei ist ihre ungeliebte Stiefmutter Eun-joo (Yum Jung-ah), der die Schwestern mit Verachtung und tiefem Misstrauen begegnen. Su-mi ist von einem Ereignis in der Vergangenheit traumatisiert, kann aber durch ihre liebevolle wie fürsorgliche Beziehung zu ihrer Schwester zumindest ansatzweise Distanz gewinnen. Dennoch plagen das junge Mädchen schlimme Albträume, während im Haus merkwürdige Dinge geschehen, die auch von Eun-joo wahrgenommen werden. Zunehmend droht die Situation zu eskalieren, bis schließlich nach und nach die traurige Geschichte der Familie zum Vorschein kommt…

Wie erwähnt, lässt sich Jee-woon Zeit beim Erzählen seiner komplexen Geschichte, die auf dem alten südkoreanischen Volksmärchen „Janghwa Hongnyeon jeon“ basiert. Das scheinbar idyllische Umfeld wird von Beginn an mit der ergreifenden und herausragenden Musik von Lee Byeong-woo untermalt und unterschwellig tragisch aufgeladen, während sich tatsächliche Bedrohungen durch effektiv eingesetzte Horrormomente und das zunehmend psychotische Verhalten der Stiefmutter manifestieren. Diese Momente fallen gerade bei heutiger Betrachtung teils ein wenig heraus, da sie in der enorm eleganten Inszenierung von Jee-woon in ihrer oft aggressiven Jumpscare-Machart eher plump wirken. Zu klischeehaft wirkt heute das Bild des blassen-asiatischen-Mädchen-mit-ins-Gesicht-hängenden-Haaren-im Stakkatoschnitt. Zumindest hier reiht sich der Film in den damaligen Hype um die „Ring“- und „The Grudge“-Filme ein, die selbst in gewisser Weise den Grundstein für das gegenwärtige Horrorkino gelegt haben.
-ah Yum, Soo-jung Lim und Geun-young Moon in A Tale Of Two Sisters
-ah Yum, Soo-jung Lim und Geun-young Moon in A Tale Of Two Sisters © capelight pictures


Nichtsdestotrotz sind auch viele dieser Momente effektiv und unter die Haut gehend unheimlich. „A Tale of Two Sisters“ ist atmosphärisch aufgeladenes, nahezu schwelgerisches Kino, das lange durch seine geheimnisvolle und subtil bedrohliche Art in den Bann zieht. Jee-woon lädt seine Bilder durch präzise durchdachte Bildkompositionen, komplexe Kamerafahrten, ein expressives Farbschema, detailreiches Setdesign (das eigens erbaute, labyrinthische Haus selbst spielt förmlich eine eigene Rolle) und auch die trotz gewisser Klischeehaftigkeit wirkungsvollen Horrormomente überaus schlüssig symbolisch auf. Hier dient nichts dem reinen Selbstzweck, jedes noch so kleine Detail ist bewusst gewählt und fundiert den Film auf meisterhafte Art in der psychologischen Beschaffenheit seiner Hauptfigur Su-mi. Mehrfaches Ansehen ist hier nahezu Pflicht, um die gesamte Leistung von Jee-woon zu würdigen.

Gerade beim ersten Ansehen kann der Film durchaus verwirrend sein, gerade wenn es zum finalen Akt kommt, der in einer komplexen Rückblendenstruktur den gesamten Film auf den Kopf stellt und mit raffiniertem Wendungsreichtum verblüfft. Aber auch hier muss festgestellt werden, dass Jee-woon zu keiner Zeit manipulativ vorgeht oder gar effekthascherisch sein will. Hier ergibt alles einen tiefgründigen psychologischen Sinn, der letztlich eine bewegende Tragödie offenbart, die sich ganz unvermittelt und schließlich mit schleichender Kraft beim Zuschauer einnistet und lange nachwirkt.

-ah Yum, Soo-jung Lim und Geun-young Moon in A Tale Of Two Sisters
-ah Yum, Soo-jung Lim und Geun-young Moon in A Tale Of Two Sisters © capelight pictures
Bild:
Das Bild der Blu-ray verfügt über ein insgesamt sehr deutliches und jederzeit spürbares Filmkorn. Der dadurch sehr texturierte Eindruck verortet den Film deutlich distanziert vom HD-Zeitalter, könnte aber zweifelsohne sauberer erscheinen. Der Farbeindruck ist sehr natürlich und differenziert, wodurch das ausgeprägte Farbschema des Films schön zur Geltung kommt. Kontraste und Schwarzwerte sind insgesamt eher weich, während die Schärfe- und Detaillevel nur solide ausfallen. Gelegentlich sind auch leichte Verschmutzungen zu sehen.   

Ton:
Akustisch präsentiert sich die Blu-ray auf insgesamt hohem Niveau. Hier sticht vor allem der große Dynamikumfang hervor, der für zahlreiche effektive Laut-Leise-Kontraste sorgt. Die umliegenden Surroundsprecher werden sowohl mit wirkungsvollen Umgebungsgeräuschen als auch der raumfüllenden Filmmusik gefüttert. Stimmen und Dialoge kommen sauber und verständlich zur Geltung.  

Extras:
Das Bonusmaterial fällt äußerst umfangreich, interessant und vielfältig aus. Kim Jee-Woon hat hier spürbare Mühe in die Produktion von tiefgreifenden Extras gesorgt, wie man schon an seinen selbst geführten Interviews mit seinen Darstellern erkennen kann. Diese sind außergewöhnlich intim und einsichtsreich ausgefallen, während auch die restlichen Featurettes den Film aus allen erdenklichen Blickwinkeln betrachten und analysieren. Selten erhält man ein so allumfassendes Bild eines Films. Lediglich die Tatsache, dass keines der Featurettes neu produziert wurde und teilweise (insbesondere das einstündige Making of) in schlechter Bildqualität vorliegt.
Hinzu kommt – wie von Capelight gewohnt – ein Booklet mit ausführlichen Texten von Lucas Barwenczik, die für zusätzliche Erhellung über Jee-woons Gesamtwerk und „A Tale of Two Sisters“ sorgen.
• Audiokommentar von Kim Jee-woon und den Darstellerinnen
• Entfallene Szenen (27:53 Min.)
• Making of (54:24 Min.)
• Interviews mit den Darstellern (46:32 Min.)
• Kim Jee-woons Analyse der Erzählstruktur (10:28 Min.)
• Der Film aus der Sicht eines Psychiaters (05:22 Min.)
• Kim Jee-woon über die Faszination des Horrorfilms (15:52 Min.)

• Erinnerungen an die Dreharbeiten (13:37 Min.) • Trailer (01:59 Min.)


Fazit:
A Tale of Two Sisters“ ist einer der Höhepunkte des südkoreanischen Kinos und erscheint auch 16 Jahre nach seinem Erscheinen kaum angestaubt. Kim Jee-woon gelang ein unter die Haut gehendes, komplexes und filmisch enorm elaboriertes psychologisches Horrordrama, das letztlich am meisten durch seine formvollendete Tragik wirkungsvoll ist.


by Florian Hoffmann
Bilder © Alive / capelight pictures




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