Filmkritik Step Up: All In
Filmwertung: |
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| 3/10 |
2006 lösten Jennifer Gibgot (Hairspray, Wedding Planner - verliebt, verlobt, verplant) und ihr Bruder Adam Shankman (Hairspray, Rock of Ages) mit STEP UP, einer fiebrigen Hip-Hop-Romanze zwischen einem B-Boy (Breakdancer) und einer Ballerina, eine weltweite Tanzhysterie aus. Dem international erfolgreichen Film folgten drei Sequels, die das Genre des Tanzfilms neu definierten. Nun haben sich die Produzenten von STEP UP erneut zusammengetan, Großstadtdrive und klassische Tanzkunst gewohnt dynamisch miteinander in Einklang gebracht, und präsentieren mit "STEP UP: ALL IN" ein neues Kapitel des Franchise.
Der Film ist in erster Linie natürlich eine Tanzshow - nur eben auf der Leinwand. Was verloren hat sie da allerdings nichts. Mal abgesehen vom dürftigen schauspielerischen Können der Protagonisten, ist auch vom 3D-Erlebnis nichts zu spüren. Dreidimensionale Effekte sind also eher selten vertreten. Dabei hat "STEP UP: ALL IN" durchaus seinen Charme, Witz und wirklich unglaublich professionelle und elegante Tänzer. Doch abgesehen von eben den entsprechenden Tanzszenen beziehungsweise 'Battle'-Situationen ist dem Film nicht viel abzugewinnen.
Hier wird natürlich eine ganz bestimmte Zielgruppe angesprochen. Allerdings sollten sich selbst Tanz-Liebhaber überlegen, ob es den Kinobesuch wert ist. Tanzbegeisterte Teenager können dem Ganzen vermutlich so Einiges abgewinnen - schließlich machen die Tänzer auch optisch was her. Neben den coolen Tanzeinlagen und vor allem der wirklich sehr beeindruckenden Final-Show, gibt es einfach nicht viel, dass "STEP UP: ALL IN" zu einem sehenswerten Kinoerlebnis macht.
Der fünfte Teil des STEP UP-Franchises beruht ebenfalls auf den Charakteren von Drehbuchautor Duane Adler. Auf dem Regiestuhl sitzt Trish. Eine eigentlich gute Partie um STEP UP erfolgreich fortzuführen, da sie im Bereich der Tanz-Videos schon einige Erfahrung mitbringt. Den Song "Here It Goes Again" der alternativen Rockgruppe OK Go setzte sie bereits in Szene und gewann damit einen Grammy für das beste Musik-Video. Was die Tänze betrifft hat sie zweifellos großartige Arbeit geleistet. Man merkt allerdings trotzdem, dass sie im Bereich der großen Kinofilme noch nicht ganz sattelfest ist.
Letztlich liegt es aber natürlich an den Schauspielern respektive den Tänzern, die gewissermaßen doch eher unbeholfen daherkommen. In dieser Hinsicht wird alles anscheinend eher "cool" gesehen, denn sehr überzeugend sind sie nicht. Mit Ryan Guzman als Sean, Briana Evigan als Andie, Adam G. Sevani als Moose mit Filmfreundin Alyson Stoner als Camille und dem Rest des Casts finden sich viele der talentiertesten STEP UP-Veteranen wieder zusammen. Was sie aber in ihren Bewegungen bis zur Perfektion beherrschen, fehlt einfach im Bereich der Mimik und Gestik. Daneben trägt auch das Script seinen Teil zur schauspielerischen Misere bei. So manche Dialoge scheinen irgendwie zwischen Tür und Angel entstanden zu sein. Schade eigentlich – man hätte mehr daraus machen können.
Einen direkten Vergleich zu den Vorgänger-Versionen kann ich selbst zwar leider nicht ziehen, doch „STEP UP: ALL IN“ überzeugt im Kino definitiv nicht. Ein bisschen kitschig, teilweise merklich gespielt und sehr jugendlich kommt dieses Franchise-Produkt daher. Für Tänzer und solche, die es werden wollen, sicherlich gute Unterhaltung – für alle anderen: spart euch das Geld.
by Aline Nickel