Filmkritik Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan
Filmwertung: |
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| 8/10 |
Bereits der erste Film „Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch“ lockte sagenhafte 1,5 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos. Dass bei einem solchen Erfolg eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen würde, ist deshalb nicht besonders verwunderlich. Und so bringt der Walt Disney Verleih zwei Jahre, nachdem die junge Lilli zur neuen Superhexe und Hüterin des Zauberbuches ernannt wurde, nun das zweite Hexen-Abenteuer in unsere Kinos.
Dieses Mal wird Lilli (Alina Freund) zusammen mit ihrem treuen Gefährten Hektor (gesprochen von Michael Mittermeier) in das orientalische Königreich Mandolan gerufen, das von dem machthungrigen Großwesir Guliman (Jürgen Tarrach) regiert wird. Dieser hat den rechtmäßigen König Nandi (Michael Mendl) von seinem Gehilfen Abrasch (Ercan Durmaz) gefangen nehmen lassen, was Lilli zuerst aber nicht weiß. Sie soll nur den Thron von einem mysteriösen Fluch befreien. Doch die pfiffige Lilli stellt schnell fest, dass im Königreich nicht alles mit rechten Dingen zugeht und beschließt, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Zur Seite steht ihr dabei der Straßenjunge Musa (Tanay Chheda), mit dem sie sich auf eine spannende Reise begibt. Und auch Hektor ist in ein großes Abenteuer verstrickt: Er verliebt sich nämlich in den Flaschengeist Suki (gesprochen von Cosma Shiva Hagen).
Das zweite Abenteuer der kindlichen Hexe beruht erneut auf der Kinderbuchreihe des erfolgreichen Autors KNISTER und bezaubert mit seiner flott erzählten Geschichte, kindgerechten, weil harmlosen Witzen und einer beschwingten Titelmusik, die sich durch den gesamten Film zieht. „Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan“ ist nicht nur für Kinder sehenswert, sondern kann auch Erwachsenen gefallen, die nach wie vor ein Faible für märchenhafte Geschichten haben. Dabei ist besonders wohltuend, dass die Kinderdarsteller wirklich sympathisch spielen und keine neumalklugen Sprüche von sich geben. Zudem gibt es ein paar popkulturelle Anspielungen, wie wenn Hektor plötzlich im Delirium „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ anstimmt, die wohl nur Erwachsene verstehen werden.
Außerdem werden sich wohl nicht nur Kinder an dem Witz des Filmes erfreuen, der sich auch diesmal fast gänzlich durch die Auftritte des heimlichen Stars des Filmes ergibt. Der großartig animierte Flugdrache Hektor, der einen immer wieder mit kecken Sprüchen wie „Immer auf die kleinen Grünen“ zum Lachen bringt, ist erneut wunderbar anzusehen. Diesmal hat der Comedian Michael Mittermeier nicht nur die Stimme beigetragen, sondern auch an den Dialogen mitgeschrieben. Sein Humor gibt dem kleinen Drachen erst den richtigen Schliff, lässt ihn aber nie in bloße platte Comedy abgleiten.
Obwohl die Geschichte recht einfach gestrickt ist und selbst die Bösewichter des Filmes nicht wirklich böse sind, kommt keine Langeweile auf und man verlässt das Kino mit einem guten Gefühl. „Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan“ bietet, was man von Disney gewöhnt ist – ein Spaß für jung und alt.
by Gesa-Marie Pludra