Über den Todespass - DVD

DVD Start: 14.10.2011
FSK: ab 12 - Laufzeit: 97 min

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Inhalt

In diesem Anthony Mann-Western begibt sich der Einzelgänger Jeff Webster zusammen mit seinem Freund Ben Tatum in das von dort aus ihre Rinderherde nach Dawson City zu treiben. Sie hoffen auf das schnelle Geld, haben jedoch nicht mit dem selbsternannten Sheriff Gannon gerechnet, der ihnen mit Ärger droht. Als sein Freund von Gannons Männern erschossen und ihr Gold gestohlen wird, stellt sich Webster Gannon und dessen GEsetz in den Weg.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive AG / SZ Verlag
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Englisch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Bildformat: 16:9 / 1,78:1 Anamorph Widescreen

Video on demand - Über den Todespass

DVD und Blu-ray | Über den Todespass

DVD
Über den Todespass Über den Todespass
DVD Start:
14.10.2011
FSK: 12 - Laufzeit: 97 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Über den Todespass

DVD Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 7/10
Ton: | 7/10
Extras: | 0/10
Gesamt: | 7/10


Natur und diejenige des Menschen
Der amerikanische Regisseur Anthony Mann arbeitete sehr gerne mit James Stewart zusammen. „Über den Todespass“ von 1954, der jetzt im Rahmen der Western-Edition der Süddeutschen Zeitung als DVD erscheint, war bereits die sechste Zusammenarbeit der beiden. Der Western ging damals etwas unter, da zur gleichen Zeit „Das Fenster zum Hof“ von Hitchcock mit Stewart erschien. Und so ist „Über den Todespass“ auch heute noch eher unbekannt. Dabei ist er gleich in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Hat aber im Vergleich zu anderen Western des Gespanns wie „Winchester 73“ einige Schwächen. Eines der ganz zentralen Themen des Westerngenres allgemein ist die Kultivierung der Wildnis, das Aufbauen einer Zivilisation. Hier ist die Natur nicht nur Staffage, sondern zentraler Bestandteil des Filmes, da nahezu der komplette Film in den unbezwingbaren Gegenden des südlichen Kanadas während des Goldrausches spielt. Eine richtige Stadt gibt es nicht und die zivilisatorischen Annehmlichkeiten sind so gering, dass sich die Einwohner schon über Rindfleisch freuen und in einen wahren Auktionsmarathon verfallen. So ist es auch nicht ungewöhnlich, dass hier weder Recht und Gesetz herrschen. Der Held ist auch insofern ungewöhnlich, da er ein purer Egoist ist und den individuellen Freiheitsdrang fast aller Westernhelden auf die Spitze treibt. Ihn interessiert nur das Eigenwohl und selbst die Notlage von Freunden oder die Avancen von Frauen berühren ihn nicht. Alles und jeder droht eine Einschränkung seiner Freiheit zu sein. Sein einziges Ziel ist möglich viel Geld zu verdienen, um später eine Farm aufbauen zu können. Regeln und Gesetz scheren ihn nicht. Hier ist zudem der Schurke ein Mann des Gesetzes, dessen Machtanspruch ihn zu einem kleinen Diktator werden lassen und dessen Reden vom Gesetz als Deckmäntelchen dienen und dementsprechend das Gesetz verhöhnt. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass der Charakter von James Stewart in diesem Film nicht gerade sympathisch ist. Auch der spätere Wandel, wenn Stewart endlich Partei ergreift, geschieht weniger aus soldarischen Motiven, sondern aus individueller Rache heraus. Und hier ist eine Schwäche des Drehbuches zu finden: der Wandel geschieht zu abrupt und wenn auch die Rache verständlich ist, so wirkt das plötzliche Interesse am Allgemeinwohl etwas aufgesetzt. Aber es war noch eine lange Zeit hin zu den zynischen Revolverhelden des Italowestern, der dann auch die amerikanischen Helden veränderte. So muss die, gemein gesagt, „Gutmenschattitüde“ eher als Konvention angesehen werden. Die aber, wie gesagt, nicht richtig passt. Interessant ist, dass hier deutlich der Kapitalismus gegen die Solidargemeinschaft steht und den Konflikt erst schafft. James Stewart überzeugt, Regisseur Anthony Manns Regie ist unauffällig und steht vollkommen im Dienst der Story, es gibt manche anrührende und auch komische Szenen, welche die doch recht düstere Story aufhellen, aber das Drehbuch ist trotz allem nicht ganz rund. Neben der psychologischen Dichte und Härte des Filmes, was zu der Zeit schon ungewöhnlich war, spielt auch die Natur eine große Rolle. Nicht nur bestimmt sie die Handlungen des Menschen (der Schnee, das Eis, das Gebirge, der Fluss), sondern der Film behandelt auch die Natur des Menschen. Und eine der zivilisatorischen Eigenschaften ist es, den egoistischen Einzelgänger zu einem Teil einer Solidargemeinschaft werden zu lassen. Indem das hier geleistet wird, ist „Über den Todespass“ wieder ein typischer Western.

Das Bild und der Ton sind okay, aber nicht herausragend. Abgesehen von ein paar Informationen im Booklet gibt es leider keine Extras.

Ein ungewöhnlicher und recht harter Western für die fünfziger Jahre. Nur das Drehbuch ist nicht ganz rund. Dennoch eine kleine Perle, die unverdient etwas in Vergessenheit geraten ist.


by Jons Marek Schiemann
Bilder © Alive AG / SZ Verlag




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