Sorry We Missed You - DVD

DVD Start: 05.05.2020
FSK: ab 12 - Laufzeit: 97 min

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Inhalt

Ricky, Abby und ihre zwei Kinder leben in Newcastle. Sie sind eine starke, liebevolle Familie, in der jeder für den anderen einsteht. Während Ricky sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, arbeitet Abby als Altenpflegerin. Egal, wie sehr die beiden sich jedoch anstrengen, wissen sie, dass sie niemals unabhängig sein oder ihr eigenes Haus haben werden. Doch dann heißt es: Jetzt oder nie! Dank der digitalen Revolution bietet sich Ricky die Gelegenheit! Abby und er setzen alles auf eine Karte. Sie verkauft ihr Auto, damit Ricky sich einen Lieferwagen leisten und als selbständiger Kurierfahrer durchstarten kann. Die Zukunft scheint verlockend. Doch der Preis für Rickys Selbstständigkeit erweist sich als wesentlich höher als gedacht. Die Familie muss enger zusammenrücken und um ihren Zusammenhalt kämpfen.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Eurovideo / Filmwelt Verleihagentur
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Making-of
Berliner Premiere – Kant Kino, 14. Januar 2020
Kinotrailer

Video on demand - Sorry We Missed You

DVD und Blu-ray | Sorry We Missed You

DVD
Sorry We Missed You Sorry We Missed You
DVD Start:
05.05.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 97 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Sorry We Missed You

DVD Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 7/10
Ton: | 7/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 7/10


Mit „Sorry We Missed You“ schlägt sich Regisseur Ken Loach wieder einmal auf die Seite des kleinen (britischen) Mannes, der symbolisch gegen das System kämpft wie schon bei „Ich, Daniel Blake“. Im hiesigen recht deprimierenden Drama trifft es eine vierköpfige Familie, die trotz Arbeit beider Eltern um ihre Existenz kämpft. Das geht lange gut, aber alle Beteiligten geraten physisch und psychisch an ihre Grenzen.

Szene aus Sorry We Missed You
Szene aus Sorry We Missed You © Filmwelt Verleihagentur
Ricky (Kris Hitchen) hatte schon viele, vor allem handwerkliche Jobs (die er schon im Vorspann runter betet), doch nun versucht er sich als Paketbote. Seine Frau Abbie (Debbie Honeywood) arbeitet als Altenpflegerin. Das Geld ist trotzdem knapp, was einen guten Grund hat. Ihre Kinder leiden, vor allem der pubertierende Sohn kommt mit der Situation nicht klar und gerät zunehmend auf die falsche Bahn.

Das Perfide ist, dass beide Eltern kein normales Arbeitsverhältnis wie den acht Stunden Tag oder Mindestlohn im eigentlichen Sinne besitzen. Ricky ist das Opfer eines fiesen Franchise-Vertrags, dessen Masche zumindest dem Zuschauer (zu) schnell klar wird. Abbie hingegen muss zu verschiedenen Pflegebedürftigen und hat dann vor Ort nur eine bestimmte Zeit, alles zu erledigen. Die Fahrtzeit wird sowieso nicht bezahlt. Dass die Zeit weder bei Paketauslieferungen noch bei der Sorge um Behinderten und Senioren fest getaktet werden kann, zeigt der Film gekonnt. Die einhergehende Computerisierung wird angeprangert, was am besten an dem kleinen Scangerät gezeigt wird, das Ricky die Zeiten auf seinen Routen (inkl. Toilettenpausen) vorschreibt. Solche raffiniert in der Story verwobene unterschwellige Kritik macht „Sorry We Missed You“ zu etwas Besonderem.

Szene aus Sorry We Missed You
Szene aus Sorry We Missed You © Filmwelt Verleihagentur
Oberflächlich gesehen fühlt man sich als Beobachter in diesen Lebensabstand der Familie hineingeworfen. Eine große Änderung als in dem im Film gezeigten Abschnitt scheint es nicht zu geben. Das Drama nahm schon lange vorher seinen Lauf (wohl zur Finanzkrise 2008) und wird es vermutlich auch noch danach. Das ist einer der härtesten Faustschläge im Film - und davon hat Sorry We Missed You (zum Ende sogar buchstäblich) reichlich. In der Hinsicht kommen einige Dialoge beinahe schon zu gewollt daher und auch insgesamt deutet der Film recht undiskret den Finger auf das System und alle seine Fehler, deren Gewinner hier meist im Hintergrund gehalten wurden.

Bei den Figuren punktet das Sozialdrama mit authentisch geschriebenen und agierenden Schauspielern, ohne übertriebene Emotionalität. Der Rest bildet sich langsam beim Zuschauer. Dass sich das Werk nicht zu bedrückend anfühlt, liegt dann zum einen an den trotz allen noch positiv denkenden Protagonisten. Zum anderen aber auch an Hoffnungsschimmern wie bei einigen fröhlichen Momenten in der Familie oder im Arbeitsalltag.

Szene aus Sorry We Missed You
Szene aus Sorry We Missed You © Filmwelt Verleihagentur
Bild und Ton der DVD gehen in Ordnung, fallen bei dem Sozialdrama aber auch nicht wirklich ins Gewicht, weshalb wohl auf eine Blu-ray-Veröffentlichung verzichtet wurde. Zum Bonusmaterial gehört ein Making Of, die Berlin-Premiere sowie der Kinotrailer.


Fazit:
Sorry We Missed You ist eine dramatische aber nicht anbiedernde Parabel über die Verlierer der Globalisierung bzw. des Kapitalismus‘. Im Detail zeigt Regisseur Ken Loach vor allem die Ausbeutung im Job, denn beide Eltern sind offensichtliche Opfer von (gesetzlichen oder zumindest gesellschaftlichen) Grauzonen. Ein wenig unspektakulärer ist das damit einhergehende Familiendrama.


by Nicolas Wenger
Bilder © Eurovideo / Filmwelt Verleihagentur




Sorry We Missed You - Trailer



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