I wie Ikarus - DVD

DVD Start: 07.01.2010
FSK: ab 12 - Laufzeit: 122 min

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Inhalt

Auf den gerade wiedergewählten Staatspräsidenten Jary wird kurz vor seiner Amtseinführung direkt vor dem Regierungspalast ein Attentat verübt, das er nicht überlebt. Die Untersuchungskommission kommt schnell zu dem Ergebnis, dass dies die Tat eines verwirrten Einzelgängers gewesen sei, der sich nach dem Anschlag das Leben nahm. Doch Generalstaatsanwalt Volney will das Resultat nicht akzeptieren und stellt persönliche Nachforschungen an, die Ungeahntes ans Tageslicht bringen …

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch, Französisch (Mono DD)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 1,66:1 (Letterbox)
Bonusmaterial:
Trailer
Wendecover

Video on demand - I wie Ikarus

DVD und Blu-ray | I wie Ikarus

DVD
I wie Ikarus I wie Ikarus
DVD Start:
07.01.2010
FSK: 12 - Laufzeit: 122 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - I wie Ikarus

DVD Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 8/10
Ton: | 7/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 7/10


Der Präsident eines fiktiven Landes wird in aller Öffentlichkeit erschossen, während er sich im Auto von einer Menschenmasse feiern lässt, um seine erneute Wiederwahl zu zelebrieren. Doch der Auftragsmörder setzt gerade sein Scharfschützengewehr an und stellt fest, das es nicht geladen ist. Die Schüsse kommen von anderer Seite, der vermeintliche Schütze wird seinerseits umgebracht und als Selbstmörder getarnt. Ein Jahr später sind die Ermittlungen scheinbar abgeschlossen – oberflächlich betrachtet ergibt alles Sinn, der Fall scheint klar. Doch Henry Volney (Yves Montand) weigert sich als einziger beharrlich, die Akten zu unterschreiben und damit zu schließen. Akribisch verfolgt er den Hergang immer weiter, bis sich in den Details Ungereimtheiten breit machen. Doch Volney begibt sich selbst in Gefahr, denn die Verschwörung hinter dem politischen Mord zieht sich bis in oberste Regierungskreise... Lange hat es gedauert, bis dieser bemerkenswerte Klassiker des französischen Kinos auf dem deutschen DVD-Markt erscheinen sollte. Glücklicherweise hat Kinowelt dieses Versäumnis endlich nachgeholt und präsentiert den zeitlos aktuellen Film in außerordentlicher Qualität. Regisseur Henri Verneuil (DER CLAN DER SIZILIANER) siedelt seine brisante Story bewusst in einem gänzlich fiktiven Setting an, spart allerdings nicht mit unverhohlenen Bezügen zum Kennedy-Attentat. Bedächtig und geduldig im Erzähltempo, entwickelt der Film von Beginn an eine innere Spannung, die nahezu in atemlose Faszination umschlägt. I WIE IKARUS ist aber nicht nur ein meisterhaft in Szene gesetzter Polit-Thriller sondern eine umfassende Überlegung über die Beschaffenheit der Demokratie. Diesen politischen Diskurs führt der Film wohlgemerkt ohne trendige Paranoia-Stimmung, die in den siebziger Jahren bekanntlich gerne verbreitet wurde. Yves Montand liefert eine Glanzleistung in der Hauptrolle als abgebrühter Ermittler, der nie den Kopf verliert und stets wachsam und konzentriert wirkt. Seine abgeklärte, durchdachte Sprache und ruhige Körperhaltung spiegeln den Charakter des Films, der zudem den Wahrheitsgehalt gefilmter Bilder zum Thema macht, was in Ansätzen sogar an Michelangelo Antonioni erinnern mag. Getragen wird die spannende Handlung von einer traumhaften Filmmusik aus der Feder des Altmeisters Ennio Morricone (SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD), die allerdings nur sparsam und bedacht zum Einsatz kommt. Tatsächlich ist Verneuils Thriller einer der wenigen primär politischen Genrefilme seiner Zeit, die ohne aufdringliche Manipulation auskommen und auf die Kraft der eigenen Geschichte zu vertrauen. Jedenfalls verdichtet sich die Atmosphäre mit voran schreitender Handlung, während sich der Strick subtil um den Hals von Henry Volney legt. Zur DVD: Leider muss der geneigte Cineast auf jegliches Bonusmaterial (nur drei magere Trailer verbergen sich hinter dem Menüpunkt „Extras“) verzichten, was gerade bei Klassikern wie vorliegendem Film ein mittelschweres Ärgernis ist. Zwar spricht I WIE IKARUS weitestgehend für sich selbst und benötigt keine Hintergrundinformationen um überhaupt einen Zugang zu ermöglichen. Dennoch wäre es schön, Interviews oder zeitgenössisches Archivmaterial zu sehen, ganz zu schweigen von einem retrospektiv dokumentarischen Blick auf den Film. Erfreulich dagegen, das die französische Originalfassung mit optionalen deutschen Untertiteln verfügbar ist, wirken die eleganten Dialoge im Französischen doch noch um einiges kultivierter als ohnehin schon. Angesichts seines Alters erstrahlt der Film in satten Farben und störungsfreien Bildern. Auch der saubere Mono-Ton klingt in beiden Sprachspuren durchaus adäquat, auch wenn die Räumlichkeit moderner Sound-Anlagen natürlich ungenutzt bleibt. Jedenfalls sind Dialoge, Musik und Hintergrundgeräusche stimmig abgemischt, zu Fehlern, Sprüngen oder ähnliche Mängel kommt es nicht. Zudem überzeugt die Veröffentlichung durch ihren erschwinglichen Kaufpreis, den der genial inszenierte Klassiker in jedem Fall lohnt.


by Marco Siedelmann
Bilder © Kinowelt Home Entertainment




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