Alkohol - Der globale Rausch - DVD

DVD Start: 02.04.2020
FSK: ab 0 - Laufzeit: 89 min

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Inhalt

Kein Stoff der Welt ist uns so vertraut und in seiner Wirkung so unglaublich vielfältig. Man bekommt ihn überall und das kleine Molekül ist in der Lage, sämtliche 200 Milliarden Neuronen eines menschlichen Gehirns völlig unterschiedlich zu beeinflussen. Doch kaum jemand bezeichnet Alkohol trotz seiner psychoaktiven und Zellen zerstörenden Wirkung als Droge. Aber warum lassen wir den Tod von jährlich drei Millionen Menschen einfach so zu? Verschließen wir seit Jahrtausenden die Augen vor den Gefahren und Risiken? Welche Rolle spielt die mächtige Alkoholwirtschaft mit einem Jahresumsatz von 1,2 Billionen Euro bei dieser konsequenten Verschleierung?
Der Autor, der auch selbst gern ein Glas trinkt, sucht Antworten auf die Fragen, warum wir überhaupt trinken, was Alkohol mit uns macht und wie stark die Industrie Gesellschaft und Politik beeinflusst. Er reist um die Welt von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie aufzudecken, die in neuen Märkten mit allen Mitteln Wachstum sucht. Und er besucht Island, das die Kehrtwende geschafft hat: Wo vor 20 Jahren Horden von Betrunkenen durch die Straßen zogen, meistern heute die jungen Menschen das Bedürfnis nach Entspannung und Lebensdoping ohne Alkohol.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Sony Pictures Entertainment / Tiberius Film
Tonformate:
Deutsch (DTS 5.1)
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel:
Englisch
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Trailer

Video on demand - Alkohol - Der globale Rausch

DVD und Blu-ray | Alkohol - Der globale Rausch

DVD
Alkohol - Der globale Rausch Alkohol - Der globale Rausch
DVD Start:
02.04.2020
FSK: 0 - Laufzeit: 89 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Alkohol - Der globale Rausch

DVD Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 0/10
Ton: | 0/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 7/10


„Alkohol – Der globale Rausch“ hat eine Lauflänge von 87 Minuten. Es geht – wie der Name schon sagt – um Alkohol und dessen Konsum. Hierbei befasst sich die Dokumentation mit verschiedenen Leuten rund um den Globus und ihrer Beziehung zu Bier, Schnaps, Sekt und anderen Spirituosen. Regisseur Andreas Pichler, der zuletzt 2017 mit seiner Dokumentation „Das System Milch“ auf sich aufmerksam machen konnte, bereist dabei mit seiner Kamera auch Ecken der Welt, die man mit einem mitteleuropäischen Blick nicht direkt auf dem Plan hat.

Szene aus Alkohol - Der globale Rausch
Szene aus Alkohol - Der globale Rausch © Tiberius Film
Er besucht zum Beispiel ein westafrikanisches Land (war es Nigeria stellvertretend für Westafrika?) und beäugt dort nicht nur den Konsum, sondern vor allem auch das Marketing, welches von wenigen, weltweiten Bierproduzenten dominiert wird. Außerdem besucht er auch eine Frau, die scheinbar nur für englischen Fußball ihren Verein Leicester City. Sie berichtet davon, wie sie als Jugendliche und junge Erwachsene bereits immer viel mehr trank als ihre Freundinnen und wie sie das in durchaus prekäre Situation manövrierte. Leider muss man sich jedoch ungefähr die erste Stunde des Films fragen, warum er diese Frau nun interviewt, denn es wird nie gesagt, dass sie Alkoholikerin oder anderes war. Auch ihre krassen Trinkgeschichten werden in die letzte halbe Stunde der Doku verschoben.

Szene aus Alkohol - Der globale Rausch
Szene aus Alkohol - Der globale Rausch © Tiberius Film
Hier offenbart sich dann auch das Problem des Films. Es wird natürlich klar gemacht, dass Alkohol eine Droge, wenn auch legal, ist. Dennoch scheint es so, als ob die Personen Ethanol wirklich mögen und wenig negative Punkte dazu finden. Im Hauptteil beschäftigt sich der Streifen dann auch eher mit der Lobby hinter der Alkoholindustrie und deren Machenschaften, sowie das teils doch sehr skrupellose Marketing. Während es oft so wirkt, als wäre die Doku gerade für den deutschsprachigen Raum nicht wirklich aktuell, wird auch der bekannte Slogan „Alkhol – Kenn‘ dein Limit.“ thematisiert. Solche Marketingoffensiven werden auseinandergenommen und es wird logisch dargelegt, warum genau solche Kampanien eben genau nicht den vom Verbraucher gewünschten Effekt haben.

Nun aber mal zum Film selbst. Dem Ganzen fehlt es deutlich an dem richtigen Pacing und so wirkt er trotz seiner doch sehr kurzen Laufzeit ziemlich langwierig. Hinzu kommt, dass er auch wenig Abwechslung zu bieten hat. Die Maschen der Alkholindustrie nehmen mafiöse Züge an und sind eigentlich nicht mehr zu vertreten – toll und jetzt? Nach den ersten Minuten hat der Zuschauer verstanden was die Dokumentation aussagen möchte und es bleiben 80 Minuten Einheitsbrei, der lediglich durch ein paar wenige, kurze Einblicke in den Alkoholkonsum anderer Länder.

Szene aus Alkohol - Der globale Rausch
Szene aus Alkohol - Der globale Rausch © Tiberius Film
In diesem Aspekt besteht auch der größte Schwachpunkt des Filmemachers. Pichler thematisiert in seinen Dokumentationen immer wahnsinnig spannende Themen. So hat er im oben bereits erwähnten „Das System Milch“ über die Milchproduktion als Großgeschäft und dessen Macht berichtet. Mit „Das Venedig Prinzip“ schuf er eine eindrucksvolle Doku über die Touristen in Venedig und deren Auswirkung auf die Stadt. Zudem nahm er als einer von etlichen Regisseuren am Projekt „24h Berlin – Ein Tag im Leben“ teil, das insgesamt 1.440 Minuten Länge vorweisen kann. Pilcher findet also immer spannende Themen und recherchiert auch ordentlich zu ihnen, lässt jedoch in Sachen Unterhaltung stark nach und dieser Aspekt macht eine gute Dokumentation zu einer großartigen.

Da uns nur eine digitale Kopie zur Verfügung gestellt wurde, entfällt die Wertung für Bild und Ton.


Fazit:
Alles in allem behandelt „Alkohol“ ein enorm spannendes Thema und deckt Dinge auf, die wichtig für jeden Verbraucher und vor allem wichtig für jeden Kunden der Alkoholindustrie ist. Jedoch verpackt er das ganze in einer monotonen und trotz seiner kurzen Laufzeit zu langen Dokumentation. Wen das Thema interessiert sollte sich dieses Werk gerne zu Gemüte führen. Wer von einer Doku abends noch ein wenig unterhalten werden möchte, sollte sich lieber für einen anderen Streifen entscheiden.


by Jan Welsch
Bilder © Sony Pictures Entertainment / Tiberius Film




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