Devils Knot - Blu-ray

Blu-ray Start: 12.12.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min

Devils Knot Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray zum Film

Inhalt

Als 1993 in der kleinen Gemeinde West Memphis in Arkansas drei Jungen brutal ermordet werden, sind in der tiefreligiösen Stadt die Täter schnell ausgemacht: drei Jugendliche, denen man eine Verbindung zu einem Satanskult nachsagt. Den sogenannten „West Memphis Three“ wird kurzer Prozess gemacht. Zwei von ihnen werden zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, ihr mutmaßlicher Anführer zum Tode – trotz widersprüchlicher Beweislage.
Der private Ermittler Ron Lax (Colin Firth) hat Zweifel an dem Urteil und bekommt schon bald eine Verbündete von unerwarteter Seite: auch die Mutter (Reese Witherspoon) eines der ermordeten Kinder glaubt nicht an die Schuld der Jugendlichen. Doch die Identität des wahren Täters liegt im dunklen Schatten der vermeintlichen Wahrheit…

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film / Senator Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD^
Bonusmaterial:
- Trailer

Video on demand - Devil's Knot

DVD und Blu-ray | Devils Knot

Blu-ray
Devils Knot Devils Knot
Blu-ray Start:
12.12.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Devils Knot Devils Knot
DVD Start:
12.12.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 109 min.

Blu-ray Kritik - Devils Knot

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 7/10
Ton: | 8/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 7/10


Der Film des armenischen Regisseurs Atom Egoyan (Chloe, Wahre Lügen, Ararat) beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von Mara Leveritt. Mit einem Budget von nur 15 Millionen Dollar ist Egoyans neustes Werk ein Independent-Film, der dafür aber eine beachtliche und namhafte Besetzung verpflichten konnte. Bereits am 8. September 2013 feierte er auf dem Toronto International Film Festival seine Premiere und wurde auch auf den Filmfestivals in San Sebastian und Zürich gezeigt. In Deutschland feierte er am 3. Oktober im Rahmen des Filmfestes Hamburg seine Premiere. Erstaunlich, dass der Film trotz eines bereits angekündigten Starts für den 5. Juni 2014 nicht in die hiesigen Kinos kam.

Im Mai 1993 verschwinden in West Memphis, USA, drei achtjährige Jungen spurlos. Erst als die Polizei eine große Suchaktion startet, werden die Leichen in einem trüben Tümpel gefunden. Pam Hobby (Reese Witherspoon) ist am Boden zerstört, da auch ihr Sohn Stevie (Jet Jurgensmeyer) ermordet aufgefunden wurde. Die Bürger sind wütend und sinnen auf Rache. Die Spur führt zu den drei Jugendlichen Damien Echols (Jason Hamrick), Jason Baldwin (Seth Meriwether) und Jessie Misskelley (Kris Higgins), die dem Satanismus zugetan sind. Werden sie von Richter Burnett (Bruce Greenwood) schuldig gesprochen, droht ihnen die Todesstrafe. Das will Privatdetektiv Ron Lax (Colin Firth) nicht hinnehmen. Er bietet der Verteidigung seine Hilfe an und befragt viele Menschen. Einige, wie Vicki Hutcheson (Mireille Enos), lehnen es aus Angst ab mit ihm zu reden. Andere, wie Pams Ehemann Terry (Alessandro Nivola) drohen ihm unverhohlen. Je tiefer er gräbt, desto mehr Lücken werden in der Polizeiarbeit offensichtlich. Waren die drei Jugendlichen wirklich die Täter?

Die Geschichte ist brisant, da sie auf wahren Begebenheiten beruht und den sogenannten Fall der „West Memphis Three“ aufarbeitet, der vor gut 20 Jahren für großen Wirbel in den USA, aber auch im Rest der Welt sorgte. Schon bald wurde deutlich, dass die Polizei in den Ermittlungen viele (absichtliche?) Fehler unterlaufen sind und Beweise auf mysteriöse Art verschwanden. Neben diesem Film gibt es die „Paradise Lost“ Dokumentarfilm-Trilogie und weitere Bücher zu diesem Prozess. Die Storyline ist spannend und packend umgesetzt. Aber leider auch überfrachtet. Das sieht man schon anhand des Abspannes, wo sich dutzende Charaktere tummeln. Bei einem interessanten und wichtigen Justizfall wie diesem ist es sicher nicht einfach, sich auf einen bestimmten Handlungsstrang zu konzentrieren. Doch genau das hätte „Devil´s Knot“ gut getan. So wirkt der Film überambitioniert und hat keine Tiefe. Dazu kommt die Subjektivität, welche sich durch den gesamten Film zieht. Der Zuschauer kann sich keine eigene Meinung bilden, stattdessen wird sie ihm vorgesetzt. Die vielen Andeutungen, für die es zwar viele Indizien gibt und die auch wahrscheinlich sind, gibt es wenig Beweise. Deshalb wirken sie in ihrer Vielzahl zu dick aufgetragen. Doch durch ihren Realitätsgehalt und den kritischen Blick auf das amerikanische Rechtssystem macht die Geschichte einige ihrer Schnittfehler wieder wett. Denn hier wird eine düstere Seite der USA gezeigt, durch die noch heute mittelalterliche Hexenjagden möglich sind, weil die Gemüter schlicht und rachsüchtig sind. Die Charaktere sind zusammengenommen gut gezeichnet, da sie trotz ihrer kurzen Auftritte fast alle in Erinnerung bleiben.

Die ruhige Kameraführung, die schöne Landschaftsauswahl, die stimmige Musikuntermalung und die ausdrucksstarke Synchronisation sind Pluspunkte des Filmes, während die Ausstattung durchschnittlich ist.

Der exzellente Cast hat wenig Chancen um groß aufzuspielen, da jeder Schauspieler dafür eine zu geringe Spielzeit hat. Reese Witherspoon (Walk the Line, Natürlich Blond, Wasser für die Elefanten) und Colin Firth (The King´s Speech, Magic in the Moonlight, Easy Virtue) spielen in den Hauptrollen solide, was auch für die namhaften Mireille Enos (The Killing, World War Z, Gangster Squad), Dane DeHaan (The Amazing Spider-Man 2, The Place Beyond the Pines, Chronicle), Stephen Moyer (True Blood, Priest, 88 Minuten), Elias Koteas (Shutter Island, Der seltsame Fall des Benjamin Button, Shooter), Amy Ryan (Gone Baby Gone, Der fremde Sohn, Green Zone) und Bruce Greenwood (Flight, Star Trek, Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit) gilt. Im Gedächtnis bleiben vor allem der unterschwellig bedrohlich spielende Alessandro Nivola (Goal 1-2, Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft, Jurassic Park III) und der irrwitzig verkleidete, aufgrund seiner körperlichen Präsenz und seiner glaubhaft verkörperten, verrückten Rolle gut spielende Kevin Durand (Todeszug nach Yuma, Robin Hood, X-Men Origins: Wolverine).

Die Blu-ray Umsetzung ist angemessen. Das Bild ist meist scharf und klar, auch wenn es einige krislige Momente gibt und teilweise auch verwaschene Szenen. Der Ton ist klar, deutlich und gut abgemischt.
Die Extras sind bei einem so interessanten Film hingegen ein schlechter Scherz. Es gibt einige Trailer-Empfehlungen anderer Filme und einen zu „Devil´s Knot“. Ansonsten fehlt alles. Kein Making-of, keine Interviews, Hintergrundinformationen, rein gar nichts. Das ist sehr enttäuschend, da man nach dem Film gerne mehr über diesen Fall erfahren hätte.

Brisanter und interessanter Film, der den Fehler macht, alles aufarbeiten zu wollen, anstatt sich zu fokussieren. So entsteht keine Tiefe. Aufgrund des kritischen Blickes auf das US-amerikanische Rechtssystem und viel Spannung ein insgesamt solider Thriller.


by Stefan Bröhl
Bilder © Universum Film / Senator Film




Von Interesse: