The Dead Zone - Mediabook - Blu-ray

Blu-ray Start: 22.02.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 104 min

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Inhalt

Fünf lange Jahre liegt der Englischlehrer Johnny Smith (Christopher Walken) nach einem verheerenden Unfall im Koma, bevor er mit einer Gabe und zugleich einer Bürde wieder erwacht: Berührt er andere Menschen, kann er in deren Zukunft sehen - und so unzählige Menschenleben retten. Doch die Gabe raubt Johnny nach und nach all seine Lebenskraft. Dabei steht seine größte Herausforderung erst noch bevor: Als er nach einem Händeschütteln mit dem Präsidentschaftskandidaten Greg Stillson (Martin Sheen) sieht, dass dieser einen Atomkrieg mit der Sowjetunion anzetteln wird, setzt er alles daran, diesen Mann zu stoppen. Ein Anschlag soll die drohende Apokalypse verhindern...

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 3
Regionalcode: 2
Vertrieb: Koch Media
Tonformate:
Deutsch PCM 2.0
Englisch PCM 2.0
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,85:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer, Featurettes, Interview mit Stephen King, Bildergalerie

Video on demand - The Dead Zone

DVD und Blu-ray | The Dead Zone - Mediabook

Blu-ray
The Dead Zone - Mediabook The Dead Zone - Mediabook
Blu-ray Start:
22.02.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 104 min.

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Blu-ray Kritik - The Dead Zone - Mediabook

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 7/10
Extras: | 9/10
Gesamt: | 7/10


Der junge Lehrer Johnny Smith behandelt mit seinen Schülern die Werke Edgar Allen Poes in der kleinen Stadt Castle Rock, Maine…ohne den Satz zu beenden ist völlig klar, auf welche literarische Vorlage sich der Horrorthriller von 1983 stützt. Der vier Jahre zuvor erschienene Roman gleichen Titels stammt aus der Feder Stephen Kings und könnte keine typischere Prämisse haben. Denn nachdem Johnny, gespielt von Christopher Walken, der mit seiner Beatles-Gedächtnis-Frisur den ersten Schock des Films auslöst, einen romantischen Tag auf dem Rummel mit seiner Freundin Sarah (Brooke Adams) verbracht hat, kollidiert er auf dem nächtlichen Nachhauseweg mit einem Tanker und findet sich in einem Krankenhausbett wieder. Nun wieder bestückt mit bekannt manischem Haar, hat Johnny erstmals die Möglichkeit, sein Trauma zu verarbeiten. Seit dem Unfall sind fünf Jahre vergangen, seine große Liebe hat sich einem anderen zugewandt und ist Mutter geworden und die nächsten Wochen werden für ihn zu einer anstrengenden Therapie, um wieder Laufen zu lernen.
Die größte Veränderung wird Johnny jedoch ähnlich schmerzhaft gewahr, als er erkennt, dass er eine Form der Telepathie entwickelt hat, die ihm qualvolle Visionen seiner Mitmenschen zeigt - sei es aus deren Vergangenheit, oder aber, deren Zukunft.
Während Johnny sich bemüht, die Scherben seines Lebens wieder zusammenzusetzen und mit seiner neuen „Gabe“ zurechtzukommen, wird er immer weiter verstrickt in die Kampagne des korrupten Politikers Greg Stillson (Martin Sheen), die ihn mehr und mehr moralisch zerfrisst.

Johnny, gespielt von Christopher Walken
Johnny, gespielt von Christopher Walken © Koch Media
Neben der Vorlage Kings, sollte wohl erwähnt werden, wer die Regie von „The Dead Zone“ übernahm. Niemand anderes als Horror-Legende David Cronenberg setzte den Thriller um, der sich durchaus von seinen anderen Werken der Zeit absetzt. Denn „The Dead Zone“ setzt nur wenig Fokus auf die übernatürlichen Elemente der Geschichte und zeigt diese nur fragmentarisch. Die zentrale Komponente liegt im menschlichen Kampf und Umgang mit Macht, mit Entscheidungen und der Menschlichkeit an sich, den der Zuschauer mit Johnny zusammen erlebt. Ohne große Effekt-Schaustellungen gelingt es dem Film, eine ruhige, zugleich spannende Atmosphäre zu schaffen und die Stränge im Leben des Johnny Smith auf elegante Weise zu verweben. Die ethischen Fragestellungen sind klar ersichtlich, zeichnen aber keine Form der Plattitüde dar. Die übernatürlichen Fähigkeiten finden keinen Verlauf der erquicklichen Inspiration oder des Aufstiegs zum Ruhm, wie solche Thematiken vielleicht in einem Superhelden-Film gelöst würden, sondern benutzt diese Segmente spärlich und erklärt sie von vorne herein als Bürde, die Schuld und Verpflichtung mit sich trägt und Johnny mehrfach in seelische Abgründe oder gar lebensgefährliche Situationen treibt. Mit aufgegriffen werden dazu die klaren Strömungen des Misstrauens und der Angst vor politischen Auseinandersetzungen wie sie 1983, zur Entstehungszeit in Amerika nur allzu spürbar waren. Ängste vor einem nuklearen Erstschlag, der Unkontrollierbarkeit großer Veränderungen oder sogar der eigenen Korrumpierung sind Themen, die einen großen Teil des Films einnehmen und trotz des recht „klassischen“ Narrativs keine Langeweile erzeugen.

Greg Stillson (Martin Sheen)
Greg Stillson (Martin Sheen) © Koch Media
Dieser Fokus auf Charakterentwicklung und Story lässt allerdings vieles vermissen, was an Cronenbergs restlichem Werk der 70er und 80er Jahre sonst begeistert.

Dass eine solche Geschichte keine passende Grundlage für Body Horror darstellt, wie er noch in „Scanners“ oder „The Fly“ zu sehen war, ist vollkommen ersichtlich und wäre wahrscheinlich nur störend aufgefallen. Trotzdem kommt man nicht umhin, sich ein wenig nach dem visuellen Ideenreichtum zu sehnen, den Cronenberg sonst so perfekt beherrscht. Zwar sind einige Setpieces aufwendig und interessant gestaltet, doch auf audiovisueller Ebene geht der Film im restlichen Werk des Regisseurs unter. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass nicht Stammkomponist Howard Shore, sondern Michael Kamen die musikalische Untermalung lieferte. Keineswegs handelt es sich um einen schlechten Soundtrack, aber auch hier wirkt die Musik fast zu klassisch oder gar zu passend.

Diese „Anpassung“ hält „The Dead Zone“ davon ab, von einem sehr guten Film zu einem großartigen zu werden, was sehr schade ist, wenn man bedenkt, dass er zwischen „Videodrome“ und „The Fly“ erschien, die wohl zu den besten Werken Cronenbergs gehören. Es handelt sich dabei trotzdem um einen respektablen und mutigen Schritt, sich von der eigenen Handschrift abzusetzen und in andere Genres oder Stile überzugreifen, wenn „The Dead Zone“ auch nicht die Qualität von Cronenbergs Meisterwerken erreichen kann.

Sheriff Bannerman  (Tom Skerritt)
Sheriff Bannerman (Tom Skerritt) © Koch Media
Positive Erwähnung sollten auch die gesamten Schauspielleistungen finden. Nicht nur Christopher Walken, der den Film über den Großteil der Laufzeit trägt, sondern auch die Nebenrollen, verkörpert von Brooke Adams als gezeichnete Liebschaft und Martin Sheen als korrupter Lokalpolitiker brillieren in ihren Darstellungen und tragen maßgeblich zur Unterhaltsamkeit bei. Somit ist „The Dead Zone“ nicht David Cronenbergs bester Film aber bei weitem auch nicht sein schlechtester - und schon gar nicht die schlechteste King-Verfilmung. Die unternimmt der Autor dann immer noch selbst.

Bild:
Die Bluray-Auswertung haut im Jahr 2018 niemandem mehr vom Hocker, weißt aber auch keinerlei Ausfälle auf. Die Stimmung des Films wird absolut passend transportiert und der sanfte, aber doch angespannte Look eines Films der 80er bleibt in Gänze erhalten, ohne zu glattpoliert daherzukommen. Letzteres ist dabei nicht zu verachten, da es durchaus Restaurationen aus den 80ern gibt, die in HD schnell nach TV oder zu zeitgenössisch aussehen. Durch die deutliche Verortung in den 80er Jahren, die die Stimmung des Film maßgeblich beeinflusst, ist die visuelle Unterstützung nicht zu verachten und diese wurde auch in der Heimkinofassung einheitlich überliefert.

Ton:
Rundum stimmig, kommt das Mediabook mit einer deutschen und englischen Tonspur in Stereo 2.0 und DTS sowie englischer und deutscher Untertitelspur. Die Auswahl lässt keine Höhensprünge machen, ist aber für den Film und die Klientel, die ein solches Release betrifft, vollkommen ausreichend und qualitativ angemessen.

Christopher Walken in The Dead Zone
Christopher Walken in The Dead Zone © Koch Media
Extras:
Wie es sich für ein Mediabook gehört, erhielt die Auswertung ein schickes Cover mit Einbund, eine BD- und DVD Fassung sowie eine dritte Disc mit Extras. Zu ihnen zählen ein Audiokommentar (leider nicht mit dem Resisseur), diverse, etwa 10-minütige Featurettes (zur visuellen Gestaltung oder zur politischen Umsetzung) und Interviews mit David Cronenberg, den Darstellern und ein besonders ausführliches mit Stephen King. Nicht zu verachten ist außerdem das 20-Seitige Booklet, dass einen interessanten Essay und hübsche Bilder liefert. Koch weißt in Sachen Mediabooks dabei wie schon so oft, äußerstes Geschick auf und liefert die wohl bisher beste Auswertung, die auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Ob einem der Spaß dann die 30 Euro wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber als Gesamtpaket kommt das Mediabook wirklich überaus ansehnlich daher.


Fazit:
Spannender und intelligenter Thriller aus dem Herzen der 80er in seinem bisher besten Release in Deutschland. Kein Meilenstein, aber eine kleine Perle, die es nicht zu übersehen gilt.


by Janosch Steinel
Bilder © Koch Media




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