Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD) - Blu-ray

Blu-ray Start: 22.11.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 120 min

Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD) Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Oh Dae-Su, ein durchschnittlicher Geschäftsmann und Familienmensch, wird von Unbekannten scheinbar grundlos entführt und in ein fensterloses Zimmer gesperrt.
Es vergehen viele Jahre ohne jeden menschlichen Kontakt. Jahre, in denen sich Oh Dae–Su immer wieder fragt, wer sein Peiniger ist. Von Hass getrieben fängt er an, seine nackten Fäuste an der Zellenwand abzuhärten. Einzig der Gedanke an Rache zählt noch.
Plötzlich, nach 15 Jahren, findet sich Oh Dae-Su in Freiheit wieder.
Doch sein Albtraum ist damit längst nicht am Ende... er fängt gerade erst an.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 4
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / capelight pictures
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Koreanisch)
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 2160p 4K HDR
16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Bonus UHD/BD:
Audiokommentar von Regisseur Park Chan-wook, Audiokommentar von Regisseur und Darstellern, Audiokommentar von Regisseur und Kameramann // Bonus Bonus-Blu-ray: Making-of - Videotagebuch - Interviews mit Cast & Crew: Park Chan-wook, Tsuchiya Garon, Choi Min-sik, Yoo Ji-tae, Kang Hye-jeong, Yoon Jin-seo, Chi Dae-han, Kim Byeong-ok, Oh Dal-su, Lee Seung-jin, Oh Kwang-rok - Featurette: Zu Gast beim Cannes Filmfestival - Entfallene und alternative Szenen - Musikvideo: Starsailor - Bring my Love - Kinotrailer - Teaser Trailer - TV Spot - deutscher Trailer

Video on demand - Oldboy

DVD und Blu-ray | Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD)

Blu-ray
Oldboy Oldboy
Blu-ray Start:
17.01.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 120 min.
Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD) Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
22.11.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 120 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Oldboy Oldboy
DVD Start:
17.01.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 115 min.

Blu-ray Kritik - Oldboy - Limited SteelBook (4K Ultra HD)

Blu-ray Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 9/10
Gesamt: | 9/10


Geschichten besitzen die verschiedensten Motivationen, um für Drama und Spannung zu sorgen. Besonders gern bedient man sich einer Sache, die des Menschen Urtrieb der Gerechtigkeit geschuldet ist: Rache. Chan-wook Park verpackt dieses soziale Phänomen in nahezu jeden seiner Filme, was ihm spätestens durch OLDBOY – dem Mittelteil seiner „Vengeance Trilogy“ – den Durchbruch verschaffte.
OLDBOY startet ab dem 22.11.2019 in einer limitierten Steelbook-Version auf 4K. Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben und geht 120 Minuten. Wie sich diese neue Veröffentlichung des modernen Kultfilms macht und was man erwarten kann, erfahrt Ihr in unserer Kritik.

Min-sik Choi in Oldboy
Min-sik Choi in Oldboy © capelight pictures
Dae-su Oh (Min-sik Choi; I SAW THE DEVIL) beansprucht die erste halbe Stunde des Films gekonnt alleine und erhält dabei volle Unterstützung des Films. Nachdem er durch übermäßigen Alkoholgenuss den Geburtstag seiner Tochter verpasst, wird er urplötzlich entführt. So schnell dies passierte, so lange dauert seine Gefangenschaft. 15 Jahre der offenen Fragen entwickelten bei ihm einen unbändigen Willen nach Rache. Diese Zeit wird raffiniert durch einen Erzähler dargestellt, der sichtlich Spaß zu haben scheint, und es schafft, den ersten Handlungsabschnitt zu dramatisieren, bevor das Drehbuch Dae-su selbst im weiteren Verlauf mehr gesprochenes Wort zuweist und auch andere Personen beleuchtet wie seinen Entführer Woo-jin Lee (Ji-tae Yu; INTO THE MIRROR) oder die mysteriöse Mi-do (Hye-jeong Kang; INVISIBLE WAVES). Schon ab dieser Stelle wird klar, dass OLDBOY, der stets in Auswertungen und Toplisten der besten Filme (des zeitgenössischen und/oder asiatischen Kinos) auftaucht, nicht als klassisches Entführungsdrama aufgebaut wird – im Gegenteil.

Nach der ersten halben Stunde der Entführung und Gefangenschaft wird klar, welcher Unzahl an Themen sich der Streifen lyrisch annimmt. Rache, psychische und physische Freiheit, emotionales Verarbeiten, Leid, Reife und Gerechtigkeit sind dabei nur sehr wenige dieser und doch wirkt OLDBOY nie überladen und meistert durch einen geeigneten erzählerischen Schnitt, sich zu balancieren und übergeordnet eine zentrale, twistige Metapher zur griechischen Mythologie in sich zu verpacken, die zudem temporal eine lange Zeit aufgreift und absolut überrascht. Lediglich die eigentliche Entführung geht mit der Zeit etwas unter, jedoch wird diese sowieso immer nebensächlicher und fügt sich als Mittel zum Zweck, je weiter man sich bewegt.

Min-sik Choi, Ji-Tae Yoo und Hye-jeong Kang in Oldboy
Min-sik Choi, Ji-Tae Yoo und Hye-jeong Kang in Oldboy © capelight pictures
Eine Folge dieser unzähligen thematischen Bereiche ist zudem, dass der Film aus nahezu jedem Hauptgenre Elemente in sich vereint, die sehr gut harmonieren. Geachtet dessen ist es wenig verwunderlich, dass auch die Hauptfigur eine weitreichende, zunächst etwas zu stark gepacte, aber dann angenehm antilineare Charakterentwicklung durchläuft, die Choi den Zuschauer intensiv spüren lässt und ihm eine Vielfalt schauspielerischen Könnens abverlangt, die er kaum mit überdurchschnittlich hochdosiertem und für das asiatische Kino bis heute typischen Overacting darstellt. Aufgrund einer gewissen und allemal hohen Grundintensität des Drehbuchs treten in diesem Zusammenhang möglicherweise mildernde Effekte auf. Es überrascht keineswegs, dass ihm durch diese Rolle der endgültige Durchbruch gelang. Seiner Figur geht es hauptsächlich darum, verarbeiten zu können, sodass diese Motivation im Laufe des Films viel wichtiger wird, als der stumpfe Willen nach Rache, bevor der Streifen einen immer pessimistischeren Grundton anstimmt. Sie begibt sich in OLDBOY auf eine fast irrwitzige Reise, die den Zuschauer verwirrt, aber nicht überfordert, und zum Schluss mit einem Twist belohnt, der exzellent erarbeitet und implementiert wurde. Zuvor darf sich der Zuschauer außerdem über eine herausragende Kinematografie freuen, die sich unterschiedlichster Mittel bedient, um zu dramatisieren.

Neben einigen ikonischen Szenen (vgl. Oktopus-Szene; Zahn-Hammer-Szene), die sie geschickt unterstützt und welche mit wenigen handgemachten und nicht-sensations-hascherischen Effekten auskommen (vgl. Korridorkampf), bewältigt man es, voyeuristische Einstellungen professionell einzubinden und sich ebenso effektiv zu Nutze zu machen wie das häufige Arbeiten mit Spiegeln und das bewusste Bewegen der Kamera.

Oldboy: Dae-su Oh (Min-sik Choi)
Oldboy: Dae-su Oh (Min-sik Choi) © capelight pictures
„Lache und die ganze Welt lacht mit Dir; weine und Du weinst allein.“ Die auf dem gleichnamigen Manga basierende Tragödie erzeugt durch ihre Atmosphäre eine fast stetig intensive, bedrückende und teils anwidernde Stimmung, die durch den fabelhaften Score sekundiert wird, der stark auf schwermütige Streichtöne setzt. „Ob ein Sandkorn oder Stein; im Wasser gehen sie beide unter." OLDBOY ist zweifelsohne ein Erlebnis, das unter Umständen auch noch Wochen nach Sichtungsende für neue Sichtweisen sorgt und lange nicht zuletzt durch seinen Schluss lange beschäftigt.

Bild:
Trotz der Tatsache, dass OLDBOY bereits 2013 einen neuen technischen Schliff bekommen hat, ist diese Veröffentlichung tatsächlich nach überraschend langer Zeit der erste Scan in 4K. Am auffälligsten sind hier neben dem erweiterten Farbraum das Entfernen der Artefakte in schwarzen Bildsegmenten. Diese zeigen nun im Gegensatz zu bisherigen Veröffentlichungen eindeutig mehr Detailzeichnung, was das Bild klar aufwertet. Dies musste man erwarten. Jedoch kommen während des Films hin und wieder Komplikationen mit hellen Bereichen auf, die überlichtet sind, und Filmkorn ist auch in 4K noch ein kleines, besonders zu Beginn des Films auftretendes Problem.

Ton:
Die deutsche liegt wie auch die koreanische Tonspur in einem DTS-HD MA 5.1 vor. Es gibt also im Gegensatz zum technischen Bild hier keinerlei massive Veränderungen, da die Tonspur mit jener der 2013er Blu-Ray identisch ist. Diese ist durchaus annehmbar. Sie zeigt eine gute Dynamik und schafft es, die zahlreichen Geräusche der Stadt wie auch härtere Soundeffekte und Stimmen adäquat zu übermitteln. Trotzdem beschleicht das Gefühl, die deutsche Tonspur nimmt sich an manchen Stellen etwas zurück und könnte mehr beeindrucken.

Extras:
Der Extras-Bereich ist regelrecht voll: Ein Making-Of, ein Videotagebuch, Interviews mit Cast und Crew, ein Featurette zum Filmfestival in Cannes, entfallene und alternative Szenen, ein Musikvideo, der Original- und Teasertrailer sowie der TV Spot und der deutsche Trailer sorgen für mehrere Stunden zusätzlicher Unterhaltung und Hintergrundinformationen en masse. Auch die sich auf einer separaten Disc befindlichen Dokumentation OLD DAYS, die den Film beleuchtet, bereichert diese und so sind diese zusätzlichen Inhalte allemal einen Blick wert.
Der „Glow in the Dark“-Effekt des Steelbooks ist für Sammler außerdem sicherlich eine schöne, optische Spielerei, sofern man den fluoreszierenden Effekt als ausreichend hell einstuft.


Fazit:
OLDBOY offeriert einen erstaunlich breiten Genremix, der trotzdem Tiefe und Struktur aufzeigt und eine Intensität bereithält, die dem smarten Twist würdig ist.


by Denis L. Klemm
Bilder © Alive / capelight pictures




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