Die Lebenden reparieren Film (2016), Kritik, Trailer, Info

Cast und Crew

Darsteller:
Tahar Rahim, Emmanuelle Seigner, Anne Dorval, Bouli Lanners, Alice Taglioni

Regisseur:
Katell Quillévéré

Produzent:
David Thion, Justin Taurand, Philippe Martin

Kamera:
Tom Harari

Musik:
Alexandre Desplat

Info und Wissenswertes zum Film

VOR UND HINTER DER KAMERA

Katell Quillévéré (Drehbuch, Regie)
Katell Quillévéré kommt am 30. Januar 1980 in Abidjan im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste als Tochter einer Physiklehrerin und eines Informatikers zur Welt. Sie wächst zunächst in Afrika auf und zieht, als sie fünf Jahre alt ist, mit ihrer Familie in die Nähe von Paris. Nach dem Abitur schreibt Katell (Catherine auf Bretonisch) sich an der Universität ein und vollendet ein Studium in den Fächern Film und Philosophie. 2005 dreht sie den Kurzfilm „A bras le corps“, der in Cannes gezeigt und für einen César nominiert wird. Es folgen weitere Kurzfilme, bevor sie sich 2010 an ihr abendfüllendes Spielfilmdebüt EIN STARKES GIFT wagt, in dem sie die Geschichte einer gläubigen Jugendlichen erzählt, die sich zu einem gleichaltrigen Jungen hingezogen fühlt.
Ihr Regiedebüt wird in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs beim Festival in Cannes gezeigt, ebenso wie ihr zweiter Film DIE UNERSCHÜTTERLICHE LIEBE DER SUZANNE mit Sara Forestier in der Titelrolle, der drei Jahre später in Cannes die 52. Semaine de la Critique eröffnet; bei der César-Verleihung 2014 erhält Adèle Haenel, die Suzannes Schwester spielt, den begehrten Preis in der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle. Für das Drehbuch zu DIE LEBENDEN REPARIEREN, ihrem dritten Spielfilm, wird Katell Quillévéré zusammen mit ihrem Co-Autor Gilles Taurand im Frühjahr 2017 mit einer César-Nominierung geehrt. Außerdem gewinnt der Film beim Festival von Le Croisic den Preis für die beste Romanadaption.

Tahar Rahim (Thomas Remige)
Am 14. April 1973 im ostfranzösischen Belfort als Sohn eines aus Algerien stammenden Arbeiters geboren, absolviert Tahar Rahim in Montpellier ein Filmstudium. 2005 steht er für die Doku-Fiktion „Tahar l'étudiant“ erstmals als Schauspieler vor der Kamera. Er nimmt anschließend Schauspielunterricht, spielt Theater und macht sich mit seiner Rolle als Kleinganove in der von Canal+ produzierten TV-Serie „La Commune“ einen Namen. Regisseur Jaques Audiard wird durch die Serie auf ihn aufmerksam und überträgt ihm 2009 die Titelrolle in seinem Gefängnisdrama EIN PROPHET, das in Frankreich und europaweit für Furore sorgt. Mit sensationellen neun Césars wird der Film 2010 ausgezeichnet, allein zwei davon gehen an Tahar Rahim: für den besten Hauptdarsteller und – ein Novum in der César-Geschichte – für den besten Nachwuchsschauspieler.
Unter den zahlreichen Preisen, die Rahim für seine schauspielerische Leistung erhält, sind außerdem der Europäische Filmpreis und ein BAFTA Award. Gefragt wie kaum ein zweiter Darsteller seiner Generation, dreht Rahim in der Folge im In- und Ausland, spielt sowohl in Autorenfilmen wie in aufwändigen Produktionen. 2013 präsentiert er gleich zwei Filme bei den Filmfestspielen in Cannes: LE PASSÉ – DAS VERGANGENE des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi und die Liebesgeschichte GRAND CENTRAL mit Léa Seydoux. Der Hamburger Regisseur Fatih Akin engagiert ihn für die Rolle eines armenischen Kriegsveteranen, der in THE CUT nach seinen verschwundenen Töchtern sucht. An seiner ersten Komödie HEUTE BIN ICH SAMBA findet Tahar Rahim so viel Gefallen, dass er direkt danach mit LIEBER WEIHNACHTSMANN unter der Regie von Alexandre Coffre eine weitere dreht. Zuletzt spielte er den Judas in der internationalen Produktion MARY MAGDALENE mit Joaquin Phoenix und Rooney Mara in den Hauptrollen.

Emmanuelle Seigner (Marianne)
Emmanuelle Seigner kommt am 22. Juni 1966 in einer bekannten Künstlerfamilie in Paris zur Welt und wächst zusammen mit ihrer Schwester Mathilde auf, die später ebenfalls erfolgreich als Schauspielerin arbeiten wird. Nach einer schulischen Ausbildung im Klosterinternat wird Emmanuelle mit 14 Jahren als Model entdeckt und ziert schon bald weltweit die Cover zahlreicher Magazine. 1984 absolviert sie einen kleinen Auftritt in dem Erotikdrama TEUFLISCHE UMARMUNG und beschließt, sich ganz der Schauspielerei zu widmen, nachdem sie Regielegende Jean-Luc Godard kennenlernt, der ihr 1985 in seinem Film DETECTIVE ihre erste wirkliche Rolle gibt. Bei den Dreharbeiten zum Thriller FRANTIC mit Harrison Ford verliebt sie sich 1988 in ihren Regisseur Roman Polanski und heiratet den berühmten Filmemacher ein Jahr später.
In den ersten Jahren ihrer Ehe macht sie sich auf der Kinoleinwand rar, doch nach Rollen in Polanskis BITTER MOON (mit Hugh Grant) und Claude Millers DAS LÄCHELN erhält sie für ihren Part in dem Catherine-Deneuve-Drama PLACE VENDÔME – HEISSE DIAMANTEN 1998 ihre erste César-Nominierung. Als Teufel in Menschengestalt ist sie 1999 in DIE NEUN PFORTEN zu sehen, dem dritten Film unter der Regie ihres Mannes. Nachdem sie 2004 auch in einer Komödie reüssiert – Yvan Attals HAPPY END MIT HINDERNISSEN mit Charlotte Gainsbourg – wechselt sie fortan zwischen leichten und schweren Stoffen, ist in internationalen Erfolgen wie Julian Schnabels SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE und Danièle Thompsons AFFÄREN À LA CARTE zu sehen. Nach nunmehr 33 Jahren Karriere und 36 Filmen gehört Emmanuelle Seigner zu den wichtigsten Schauspielerinnen Frankreichs, steht regelmäßig mit den größten Stars vor der Kamera – von Gérard Depardieu über Johnny Depp bis Vincent Lindon, von Marion Cotillard bis Kristin Scott Thomas – und dreht unter den namhaftesten Regisseuren, darunter François Ozon, Michel Deville und Olivier Dahan. Der Filmemacher, mit dem sie am häufigsten arbeitet, ist allerdings ihr Mann: Nach VENUS IM PELZ von 2013 ist die Bestselleradaption D'APRÈS UNE HISTOIRE VRAIE, die beim diesjährigen Filmfestival in Cannes Weltpremiere feierte, ihr fünftes gemeinsames Projekt mit Roman Polanski.