The Event - DVD

DVD Start: 15.03.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 892 min

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Inhalt

Auf der Suche nach seiner vermissten Freundin stolpert Sean Walker über eine Verschwörung von ungeahntem Ausmaß: In einem streng geheimen Internierungslager in Alaska werden seit 66 Jahren fast 100 Außerirdische festgehalten. Jedoch hatte die Regierung damals nicht alle Aliens gefasst ...

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DVD Details

Medienanzahl: 6
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildformat: 16:9 / 1,78:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
- Zusammenfassungen der Episoden
- Entfallene Szenen
- Der Zauber der Spezialeffekte
- Der Zauber der visuellen Effekte
- Visuelle Effekte
- Nie ausgestrahlter Handlungsstrang
- Die Schaffung eines „Events“
- Ein typischer Tag mit Jason Ritter
- Fotogalerie
- Audiokommentare

DVD Kritik zu The Event

DVD Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 10/10
Ton: | 10/10
Extras: | 9/10
Gesamt: | 9/10


Politik, Verschwörungen und Aliens
Witzigerweise wird schon im ersten Audiokommentar darauf hingewiesen, dass die vielen Rückblenden älteren Zuschauern und Kritikern nicht unbedingt gefallen werden. Dieses kann hier nur bestätigt werden. Die vielen Flashbacks sind zumeist, gerade in den ersten Episoden, sehr verwirrend, da sie nicht nur generelle Erinnerungen zeigen, sondern auch wie es zu der Situation kam, die man vorher gesehen hat. Manche reichen 60 Jahre zurück, andere 10, andere 5, wieder andere gerade mal eine halbe Stunde. Das kann den unaufmerksamen oder müden Zuschauer schnell überfordern. Gerade nach der ersten Episode kann man deshalb noch keine Meinung haben, da man zusehends verwirrt ist und nur eine grobe Ahnung besitzt, worum es hier geht. So geben die folgenden Episoden auch eher eine Erklärung des Piloten ab. Der Vorteil dieser Herangehensweise ist aber das hohe Tempo, welches die Serie schafft durchgehend beizubehalten. „The Event“ ist sehr aufwendig mit viel CGI gestaltet, actionreich, spannend und sehr komplex, wobei manche Handlungsfäden auch mal gerne vergessen werden. Auch Filmfreunde, die nicht sonderlich etwas mit Science-Fiction anfangen können, werden sich vielleicht an den Thriller und Actionelementen erfreuen. Das Thema ist dabei weiß Gott nicht neu: seit mehreren Jahrzehnten leben Außerirdische unter uns. Mittlerweile wollen sie sich offenbaren, wobei deren Ziele und Fähigkeiten alles anderes als klar sind. Das befriedigt nicht nur Verschwörungstheoretiker, sondern auch Actionfreunde und greift das altbekannte Thrillerelement auf, indem Unschuldige in ein Verbrechen verstrickt werden. Aber die Serie und die Themen sind sehr viel tiefer und vielschichtiger als es jetzt vielleicht klingen mag. Anhand der Vielzahl von Charakteren, Wendungen und Überraschungen und der vielen Zeitsprünge, lohnt sich bei dieser Serie eine Anschaffung viel mehr, als im wöchentlichen Abstand jeweils eine Episode zu sehen. Dramatische Entwicklungen und Verwicklungen in der Serie sind aber auch durchaus politisch interpretierbar. Besonders die Bezüge zu den Auswirkungen des 11. September sind recht deutlich. Nicht nur wird die Angst vor Schläfern thematisiert, die Terroranschläge planen könnten, sondern das gezeigte Gefängnis erinnert auch an Guantanamo und der Foltervorschlag des Geheimdienstchefs lässt ihn zu einer Mischung aus Dick Cheney und Donald Rumsfeld werden. Oder zumindest ihn in einer direkten Nachfolge stehen. Die Aliens gelten damit als alles vor dem sich die Amerikaner fürchten: die Unsicherheit bezüglich Einwanderer und das tiefe Misstrauen gegenüber anderen, welches nach dem 11. September noch erheblich verstärkt worden ist. Diese Angst führt zu einer zunehmenden Radikalisierung und zu Rassismus. Was natürlich nicht insofern bitter ist, da gerade die USA als das Immigrationsland schlechthin gelten. Das der US-Präsident direkt von kubanischen Flüchtlingen abstammt ist nicht nur ein kleiner Witz (in Bezug auf Guantanamo), sondern lässt ihn überdeutlich als Obama-Nachfolger ansehen. Nicht nur ist er auch schwarz, er stammt wie Obama von Immigranten ab, was seine innere Verbindung zu den Außerirdischen herstellt, sondern er wollte auch eine parteiübergreifende Regierung auf die Beine stellen, um ein zerrissenes Land zu heilen. Ebenso wie es Obama geplant hatte, mit dem Effekt, dass sich die Gegner radikalisierten. Auch das ist in der Serie zu sehen. Sowohl bei den Außerirdischen, als auch in der Elite der USA. Dabei werden hier durchaus die Republikaner als Schurken angesehen, freilich ohne die Partei beim Namen zu nennen. „Zum Wohl des Landes“ führen sie gerne und oft im Munde, wollen aber nur ihre privaten Ziele und Wünsche erfüllt sehen. Der Verweis auf finstere Hintermänner und Verschwörungen an höchsten und mächtigsten Stellen ist natürlich nicht nur Thema fast aller Verschwörungstheoretiker, sondern dürfte auch Fans von „Akte X“ an die Serie binden. Und ist doch sehr viel mehr. Geschickterweise werden aber in allen Gruppen Differenzen hergestellt, welche viele Wendungen erlauben und man sich nicht sicher sein kann, wer auf welcher Seite steht. Einige Gaststars treten im Laufe der Handlung immer mal wieder in Erscheinung. Das die Serie mal für zwei Monate unterbrochen worden war, fällt im Laufe der Handlung kaum auf. Gut, die Rückblenden werden immer weniger (weil sie bei der Kritik nicht gut ankamen und die Zuschauer überforderten) und nehmen kaum noch Zeitsprünge vor, sondern vertiefen eher die Charaktere. Generell verschiebt sich der Fokus immer mehr auf die Charaktere und diese wandeln sich im Laufe der komplexen Handlung. Das führt auch aufgrund der vielen Wendungen zu so einigen Überraschungen und kann auch Klischees teilweise vermeiden. So gibt es keine rein Bösen und keine rein Guten. Und ganz langsam weichen die Thrillerelemente dem Science-Fiction-Segment ohne ganz aufgegeben zu werden.

Der Ton und das Bild sind sehr gut. Schon auf der ersten Disk gibt es einige Extras, so etwa einen Audiokommentar zu der ersten Episode, der aber leider keine deutschen Untertitel bekommen hat. Wie im Übrigen auch die anderen Audiokommentare auf den insgesamt sechs Scheiben, die nur zu ausgewählten Episoden vorhanden sind. Dennoch sind sie interessant. Die Episodenzusammenfassungen auf allen Disks sind anhand der Komplexität der Serie sehr hilfreich, geben aber im Grunde nichts anderes preis, als die Zusammenfassungen, die eh den Episoden vorgeschaltet sind. Dann gibt es noch kontinuierlich entfallene Szenen, welche wirklich interessant sind, da sie nicht nur manche kleine inhaltlichen Fragen klären, sondern auch zeigen, dass am Konzept mancher Charaktere noch während des Drehens Änderungen vorgenommen wurden. Auf der dritten Scheibe gibt es dann noch zwei Specials zu den Effekten (der Gebäudeeinsturz und über das Gefängnis) und zeigt auf, mit wie viel CGI gearbeitet worden ist. Ganze Szenen und Hintergründe sind dadurch entstanden. Leider ist das auch häufig sichtbar und zeigt zudem die Limitierungen einer TV-Serie auf. Sind die Extras eh schon vielfältig und umfangreich, so kommen auf der letzten Scheibe noch sehr viele weitere interessante Specials vor. Neben dem Standard (Episodenzusammenfassungen, entfallene Szenen und einem Audiokommentar) gibt es hier auch wieder zwei Specials über die Effekte, welche den CGI-Effekt wieder in den Vordergrund stellen. Die entfernten Szenen, die einen komplett entfernten Handlungsstrang beinhalten, haben ein sehr interessantes Vorwort. So wird hier erwähnt, dass die amerikanische Ausstrahlung für zwei Monate unterbrochen wurde und man so die Gelegenheit gehabt hatte, einige Sachen zu ändern. So wurden etwa die Rückblenden auf ein Minimum heruntergefahren (was dazu führte, dass diese Szenen entfernt wurden).Das Making Of ist eine typische Werbemaßnahme und die letzte Episode wurde mit einem Audiokommentar versehen. Neben einer Fotogalerie gibt es noch ein Special „Ein typischer Tag mit Jason Ritter“, welches es schafft gelichzeitig informativ und albern zu sein. Der Darsteller zeigt, was so alles im Hintergrund eines Sets passiert und welch vielfältige kleine Jobs es da so gibt. Nur ist das stellenweise etwas überdreht und mit sehr platten Witzchen versehen.

Komplex, temporeich, aufwendig, spannend, mit viel Action und guter Charakterisierung ist „The Event“ wirklich ein Ereignis. Aufgrund der vielen Wendungen wachsen auch die Charaktere und es gibt kein simples Gut-Böse-Schema, was der Serie wirklich gut tut. Zudem ist der politische Subtext über den inneren Zustand der USA unübersehbar. Stark.

by Jons Marek Schiemann


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The Event The Event
DVD Start:
15.03.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 892 min.

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