Homicide - Life on the Street, Staffel 2.1 - DVD

DVD Start: 03.02.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 624 min

Homicide - Life on the Street, Staffel 2.1 Serie -> zur DVD Kritik

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Inhalt

In Baltimore an der amerikanischen Ostküste arbeiten die Detectives des Morddezernats hart an der Aufklärung von Gewaltverbrechen. Wie erfolgreich sie sind, zeigt eine gut sichtbar angebrachte Tafel: in rot erscheinen die ungelösten, in schwarz die gelösten Fälle. Im Dezernat treffen die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Einzelgänger und Idealisten, Zyniker und Sadisten, aber alle ziehen an einem Strang, wenn es um das Lösen der Fälle geht.

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DVD Details

Medienanzahl: 3
Regionalcode: 2
Vertrieb: Edel Germany GmbH
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Englisch (Dolby Digital 2.0)
Bildformat: 1,33:1 (4:3 Vollbild)

DVD Kritik zu Homicide - Life on the Street, Staffel 2.1

DVD Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 7/10
Ton: | 9/10
Extras: | 0/10
Gesamt: | 7/10


Polizistenalltag
Endlich erscheint auch die zweite Staffel der legendären Serie „Homicide“ auf DVD. In Deutschland wurde sie bislang nicht so richtig gewürdigt. Nur wer sich mit dem TV-Markt in den USA auskennt ist diese Serie ein Begriff. Schon Mitte der Neunziger gestartet, nahm sie neue Wege in das Visier und bereitete den Boom anspruchsvoller TV-Serien vor, die insbesondere dann von dem Sender HBO verfolgt wurden. Tom Fontana lieferte hiermit den Vorläufer solcher Serien wie „The Wire“ (auch von ihm) ab und zunächst mag man denken „Nicht schon wieder eine Krimiserie.“ Aufgrund des Erfolges von Serien wie „CSI“ und der Ableger und Nachahmer und diversen anderen, teils skurrilen, Ermittlern, möchte man den Krimimarkt schon recht gesättigt sehen. Warum also diese Wiederauflage einer Serie die filmsprachlich und tricktechnisch schon relativ veraltet ist. Auch wenn es schmerzt das gegenüber einer Serie zu sagen, die Mitte und Ende der Neunziger entstand. Aber bei den Kulissen, dem Setting und der Lichtgebung merkt man deutlich die Herkunft einer TV-Produktion an. Wohingegen etwa bei „CSI“ rein optisch jede Folge schon wie ein Spielfilm wirkt. Die Ermittlungsmethoden sind noch klassisch und die angewandte Technik ist eindeutig sekundär. Aber zunächst fällt im Vergleich die andere Struktur auf. So ist nicht ein Kriminalfall pro Folge abgehakt, sondern die Fälle können sich durchaus über mehrere Folgen erstrecken. Auch wenn ermittlungstechnisch nur bedingt etwas passiert und auch die Action sehr zurückhaltend bzw. gar nicht vorhanden ist. Das dürfte aus heutiger Perspektive etwas verwundern. Und hier sind wir nämlich bei der Besonderheit. „Homicide“ studiert nicht das Verbrechen und die Aufklärung wie andere Serien, sondern die Charaktere der Polizeibeamten. Der Fokus liegt also eindeutig auf den Charakteren und wie sie mit dem Beruf klarkommen. Je nach Folge liegt der Schwerpunkt auf anderen Charakteren. So verzweifelt ein skeptischer Katholik bei einer Ermittlung letztlich an seinem Glauben. Ein anderer geht fremd und leidet unter der Trennung von seiner Familie. Eine Polizistin muss schmerzhaft erfahren, dass es keine Idylle gibt, sondern sie eher einem Wunschdenken erlag und ihr wird der emotionale Hafen entzogen. Vor allem der Selbstmord eines Polizisten löst insbesondere bei dessen Partner starke Reaktionen aus. Diese starke Konzentration auf die Psyche und wie die Cops vom Charakter her sehr unterschiedlich auf die Situationen und Fälle reagieren ist in einem stark dokumentarischen Stil her inszeniert (übrigens auch von Regiestars wie Ted Demme oder John McNaughton), was ihnen einen hohen Realismus verleiht. Dabei werden die Konflikte untereinander nicht verschwiegen. Sei es Rassismus, Betrug, Animositäten oder eben andere Methoden die zu Konflikten führen. Die Polizisten sind sich nicht immer grün. Einige setzen ihren Schwerpunkt auch mehr auf nebenberufliche Ambitionen denn auf die Polizeiarbeit. Sie sind ausgebrannt und wenn ein 14-jähriger seinen ein Jahr jüngeren Bruder erschießt, lässt sie dieses umso mehr verzweifeln. Die Männer und die Frauen der Mordkommission sind permanent am Rande des Abgrunds, psychisch gesehen, und deren Job treibt sie immer weiter in das Dunkle. Verzweifelt und krampfhaft versuchen sie Halt zu finden und wenn es dann nicht so richtig läuft, werden sie umso verzweifelter. Was sich dann natürlich auf die Arbeit niederschlägt und deswegen auch mal Beweismittel verloren gehen. Auch Polizisten sind zutiefst menschlich und üben einen Beruf aus, der sie immer wieder in das Dunkle zieht. Nicht zuletzt die Episode „Tödliches Versehen“ ist ein Muss. Selten gab es eine erschütterndere Episode im Fernsehen zu sehen und bringt alles, was diese hervorragende Serie ausmacht auf den Punkt: Spannung, Dramatik, Gesellschaftskritik, Wut und psychologische Dichte sowie die stellenweise irrationalen Zustände des amerikanischen Rechtssystems.

Auf der ersten Disk gibt es zu Beginn erhebliche technische Mängel. Das Bild ruckelt und zieht Schlieren, so dass man schon verzweifeln mag. Aber bereits in der zweiten Episode derselben Scheibe ist das behoben und man hat ein schönes klares Bild. Hier muss man also etwas Geduld aufbringen. Der Ton ist gut. Leider gibt es bei der ersten Hälfte der zweiten Staffel keinerlei Extras.

Obwohl nicht mal zwanzig Jahre alt, merkt man filmsprachlich der Serie schon das Alter an, aber inhaltlich ist sie ein Wegweiser. Die Kriminalfälle sind sekundär, da es viel mehr um die Psyche der Polizisten geht. Und das ist stellenweise viel spannender als ein immer wieder gleich ablaufendes Schema anderer Serien.
Zugreifen.

by Jons Marek Schiemann


DVD und Blu-ray zu Homicide - Life on the Street

DVD
Homicide - Life on the Street, Staffel 2.1 Homicide - Life on the Street, Staffel 2.1
DVD Start:
03.02.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 624 min.

zur DVD Kritik

Homicide - Life on the Street, Staffel 1 Homicide - Life on the Street, Staffel 1
DVD Start:
02.12.2012
FSK: 16 - Laufzeit: 624 min.