Downton Abbey - Season 1 - DVD
DVD Start: 13.10.2011
FSK: 6 - Laufzeit: 362 min
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Erstklassige Darsteller wie Maggie Smith („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“) oder Hugh Bonneville („Wenn das Jane Austen wüsste“), eine beeindruckende Ausstattung und die packenden Drehbücher vom Oscar®-Preisträger Julian Fellowes („Gosford Park“) machten „Downton Abbey“ in Großbritannien zum Straßenfeger und zu einer der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre!
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FSK: 6 - Laufzeit: 362 min
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Inhalt
Liebe, Macht und Intrigen in England Anfang des 20. Jahrhunderts: Seit Generationen ist das idyllische Anwesen Downton Abbey das Zuhause der adeligen Familie Crawley. Doch ihre heile Welt gerät aus den Fugen, als durch einen Todesfall ein entfernter Verwandter der zukünftige Erbe des Familienbesitzes wird: Der junge Anwalt Matthew kann nämlich mit dem herrschaftlichen Landsitz voller Bediensteter überhaupt nichts anfangen. Doch nicht nur den Bewohnern Downton Abbeys stehen tief greifende Änderungen bevor, denn ganz England befindet sich in einer Phase des politischen Umbruchs ...Erstklassige Darsteller wie Maggie Smith („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“) oder Hugh Bonneville („Wenn das Jane Austen wüsste“), eine beeindruckende Ausstattung und die packenden Drehbücher vom Oscar®-Preisträger Julian Fellowes („Gosford Park“) machten „Downton Abbey“ in Großbritannien zum Straßenfeger und zu einer der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre!
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DVD Details
Medienanzahl: 3
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures
Tonformate:
Deutsch (2.0 Dolby Surround)
Englisch (Dolby Surround 2.0)
Deutsch (2.0 Dolby Surround)
Englisch (Dolby Surround 2.0)
Bildformat: 16:9 / 1,78:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
- Episodenkommentare
- A House in History – Downton Abbey
- Making-Of
- Entfallene Szenen
- Episodenkommentare
- A House in History – Downton Abbey
- Making-Of
- Entfallene Szenen
DVD Kritik zu Downton Abbey - Season 1
DVD Wertung: | ||
Film: | | 9/10 | |
Bild: | | 9/10 | |
Ton: | | 9/10 | |
Extras: | | 7/10 | |
Gesamt: | | 9/10 |
Schlossintrigen
Das die neue Serie „Downton Abbey“ von dem Drehbuchautor von Robert Altmans „Gosford Park“ stammt, merkt man an allen Ecken und Enden. Aber man kann wahrlich schlechtere Filme als Serienvorbilder nehmen. „Gosford Park“ erzählte anhand eines Kriminalfalles die inneren Strukturen eines Herrschaftshauses mitsamt der Dienerschaft. „Downton Abbey“ ist zwar kein Krimi, schildert aber das Leben nicht nur der Grafenfamilie, sondern vor allem auch das der Dienerschaft. Und das macht die Serie besonders interessant. Nicht nur ist sie sehr gut gespielt und hervorragend gemacht (allein die erste Einstellung der ersten Folge ist eine lange Fahrt durch das Haus auf den Spuren der Diener, die ihrer Arbeit nachgehen), sondern in der Verdichtung der Erzählung auf ein vielfältiges Personal gelingt es, das Anwesen als Mikrokosmos der damaligen Gesellschaft zu zeichnen. Mit dem Untergang der Titanic 1912 beginnt die Serie und wirft somit lange Schatten voraus. Denn auch die Titanic war ein Mikrokosmos und Spiegel der damaligen Gesellschaft und war ein Abgesang auf den Fortschrittsglauben. Und im Nachhinein gesehen auch ein Abgesang auf eine ganze Epoche. Diese endete aber erst mit Ende des ersten Weltkrieges. Und passenderweise endet die erste Staffel der Serie kurz vor Beginn desjenigen. Das zentrale Thema der Serie ist der Niedergang einer jahrhundertalten Ordnung. Dort sind die Bewahrer, dort die moderaten Modernisierer, da die Unzufriedenen und dort diejenigen, die mit der Form dieses Lebens unvertraut sind und es dementsprechend unfreiwillig der Komik preisgeben. Die Erstarrung wird anhand der Kämpfe um die Erhaltung deutlich. Denn der Kampf geht zwar um die Zukunft, aber paradoxerweise insofern, dass sie so bleiben soll, wie es bislang immer war. Allein durch diesen thematischen Schwerpunkt wird schon verhindert, dass hier eine Soap Opera a la „Dallas“, nur versetzt in ein englisches Herrenhaus, erzählt wird. Die politischen und sozialen Implikationen sind dafür zu evident. Der große Pluspunkt der Serie ist auch der inhaltlich parallele Schwerpunkt auf der Dienerschaft und deren Rangordnung. Das hat man so deutlich bislang nur in „Gosford Park“ und in „Was vom Tage übrig blieb“ gesehen. Die vielen Intrigen nicht nur der Herrschaften sind zu Beginn noch etwas unübersichtlich, da man mit den Charakteren noch nicht so vertraut ist, aber das legt sich bald. Vor allem die Einführung des künftigen Erben, der nicht mit dem Leben des Adels vertraut ist, sorgt für frischen Wind. Spannend ist auch, dass die Diener, obwohl niedriger stehend, ihre Herrschaften bisweilen durchaus in der Hand haben. Was jeden Kitsch verhindert, sind die historischen, sozialen und politischen Zusammenhänge. So gewinnt die Suffragetten-Bewegung (der frühe Feminismus) eine große Bedeutung, da sich die jüngste Tochter des Lords dafür begeistert. Angeleitet von dem sozialistischen Chauffeur, beginnt sie sich immer stärker zu politisieren. Dementsprechend bleibt es nicht aus, dass die zeitlich bedingten Zustände akkurat dargestellt werden. Alle Elemente des, gemein ausgedrückt, Herz-Schmerz und der Intrigen sind wesentlicher Bestandteil der Serie und liefern in der nüchternen Betrachtungsweise der Filmemacher die Spannungsbögen. Ein großes Lob gebührt hier der Struktur, da kein einziger Handlungsstrang außer Acht gelassen wird, sondern immer wieder vorkommt und verfolgt wird (auch über die erste Staffel hinaus). Interessanterweise führt kaum eine Intrige zum Erfolg, sondern zerstört auch die Intriganten. Da man sich hier nie sicher sein kann, welche der Handlungen Erfolg haben wird, wird eine gute kontinuierliche Spannung aufgebaut. Schon fast erstaunlich ist es, dass so gut wie wirklich jeder Charakter eine Entwicklung durchmacht und am Ende der Staffel nicht mehr der ist, wie zu Beginn. Das einzige was man der Serie vorwerfen kann, ist das Zeichnen eines optischen Postkartenidylls von England. Es regnet so gut wie nie, sondern es scheint immer die Sonne. Die Häuser im Dorf sind gepflegt, Armut kommt nur am Rande vor und nichts ist wirklich hässlich. Die negativen Aspekte kommen dafür in der Handlung vor, aber vielleicht ist die starke Ausleuchtung als Unterstützung dafür gemeint, dass hier die Gesellschaft zur Glanzzeit gezeigt wird, die schon bald enden wird. Nicht nur in dieser Hinsicht kann man auf die zweite Staffel gespannt sein.
Das Bild ist hervorragend und auch der Ton ist gut. Leider ist die Menünavigation etwas verwirrend, da kein direkter Zugriff auf die einzelnen Episoden möglich ist. Wenn man aber auf die Kapitel zurückgreift, kann man auch zu den Episoden gehen. Auf der ersten Scheibe haben die ersten beiden Episoden einen sehr interessanten Audiokommentar. Das Featurette „ A House in History – Downton Abbey“ handelt von dem Schloss Highclere Castle, in dem die Serie gedreht worden ist und wie weit Fiktion und historischer Fakt zusammenpassen. „The Making Of Downton Abbey“ ist sehr interessant geworden und nicht das übliche Eigenlob. Die sich neckenden Darsteller zeugen von der guten Stimmung am Set und liefern gute Einblicke. Zusätzlich gibt es noch entfallene Szenen.
Die Serie mag etwas betulich im Sinne von Jane Austen anmuten, steckt aber voller inhaltlicher Überraschungen. Ein Herrscherhaus fungiert als Mikrokosmos der Gesellschaft und ist voller Verwicklungen und Intrigen. Das ist poltischer und spannender als alle anderen verwandten Soap Operas und damit hoch interessant und mitreißend. Empfehlenswert.
by Jons Marek Schiemann