Vergiftete Wahrheit - DVD

DVD Start: 12.02.2021
FSK: ab 12 - Laufzeit: 123 min

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Inhalt

Cincinnati, 1998. Der erfolgreiche Wirtschaftsanwalt Rob Bilott (Mark Ruffalo) gerät in einen Zwiespalt, als ihn zwei Farmer auf merkwürdige Vorgänge in Parkersburg, West Virginia, aufmerksam machen, wo eine große Zahl von Kühen auf rätselhafte Weise verendet ist. Die Farmer vermuten dahinter den Chemiekonzern DuPont, für den Bilott selbst als Anwalt arbeitet. Trotz dieses Interessenskonflikts will der gewissenhafte Jurist den Fall vorbehaltlos aufklären und findet tatsächlich schnell belastende Indizien, die auf einen Umweltskandal von ungeheurem Ausmaß hindeuten. Unterstützt von seinem Boss Tom Terp (Tim Robbins) und seiner Frau Sarah (Anne Hathaway) stürzt sich Bilott aufopferungsvoll in eine langwierige Auseinandersetzung, die ihn seinen Ruf, seine Gesundheit, privates Glück und vielleicht sogar sein Leben kosten könnte...

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: LEONINE / Tobis Film
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 / 2,40:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Making Of, Bildergalerie, Trailer

Video on demand - Vergiftete Wahrheit

DVD und Blu-ray | Vergiftete Wahrheit

DVD
Vergiftete Wahrheit Vergiftete Wahrheit
DVD Start:
12.02.2021
FSK: 12 - Laufzeit: 123 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Vergiftete Wahrheit Vergiftete Wahrheit
Blu-ray Start:
12.02.2021
FSK: 12 - Laufzeit: 126 min.

DVD Kritik - Vergiftete Wahrheit

DVD Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 5/10
Ton: | 6/10
Extras: | 2/10
Gesamt: | 6/10


Man könnte „Vergiftete Wahrheit“ als indirekten Nachfolger zu „Spotlight“ sehen, denn wieder wird eine wahre Geschichte aufgegriffen, die den Zuschauer empören und schockieren soll. Anstatt auf einer journalistischen Ebene wird dieses Mal das Leben eines Anwalts in den Fokus gestellt. Robert Billot (Mark Ruffalo) ist bekannt als Unternehmensverteidiger, jedoch soll ein Fall sein komplettes Leben verändern. Der Farmer Wilbur Tennant (Bill Camp) taucht in seiner Kanzlei auf und sagt, dass sein Nachbar, der Chemieriese DuPont, das Wasser neben seiner Farm verschmutzt und dadurch hunderte seiner Tiere schon gestorben sind. Billot nimmt den Fall an und entdeckt einen der größten Skandale des 21. Jahrhunderts.

Vergiftete Wahrheit: Robert Billot (Mark Ruffalo)
Vergiftete Wahrheit: Robert Billot (Mark Ruffalo) © Tobis Film
Die echte Begebenheit hinter dem Film ist erschreckend und sollte jedem Menschen unbedingt vor Augen geführt werden, denn wir alle sind ein Teil davon. DePont und weitere Unternehmen verschweigen nämlich, dass Teflon unter bestimmten Umständen zu beispielsweise Krebserkrankungen führen kann. Diese Momente, bei denen man sein eigenes Leben hinterfragt, sind perfekt gelungen. Das hätte gleichwohl auch eine Doku erbringen können. Viele Spielfilm-Elemente von „Vergiftete Wahrheit“ kennt man leider schon, wodurch der Film von Todd Haynes („Carol“) an manchen Stellen ziemlich klischeevoll wirkt. Man kennt nunmal diese „David gegen Goliath“-Geschichten. Ein Anwalt, der gegen ein riesiges Unternehmen kämpft, welches Kapitalismus über Menschenleben setzt. „Vergiftete Wahrheit“ gewinnt nicht den Preis für den kreativsten Film des Jahres, dafür aber vielleicht als wichtigster.

Umweltverschmutzung gehört zu den größten Problemen unserer Zeit und Haynes will genau daran ansetzen, um Missstände in unserer Gesellschaft anzuprangern. Man kann sicher sein, dass DuPont oder die EPA (US-amerikanische Umweltschutzbehörde) keine Werbung durch diesen Film generieren. Da in den letzten Jahren dieses Thema wieder in der Versenkung verschwunden ist, erscheint „Vergiftete Wahrheit“ genau zum richtigen Zeitpunkt, um uns vor Augen zu führen, dass es so nicht weitergehen kann.

Vergiftete Wahrheit: Anne Heathaway
Vergiftete Wahrheit: Anne Heathaway © Tobis Film
Bei so einer wichtigen Geschichte merkt man den Darstellern an, wie ernst es ihnen ist, jede Figur realistisch und authentisch zu verkörpern, was allemal gelingt. Allen voran natürlich Mark Ruffalo („Avengers: Endgame“, „Shutter Island“), der die Entwicklung Robert Bilotts stark darstellen kann. Natürlich ist seine Figur nicht von Klischees befreit, ob das einen stört, muss wohl jeder für sich selber entscheiden. An seiner Seite finden wir weitere bekannte Darsteller, wie Anne Hathaway („The Dark Knight Rises“), Tim Robbins („Die Verurteilten“), Bill Pullman („Independence Day“) oder Bill Camp („Joker, „das Damengambit“), die ebenfalls mit realistischem Schauspiel überzeugen. Besonders schön ist jedoch der Moment, wenn vor dem Abspann aufgeklärt wird, in welchen Szenen die echten Personen hinter der Geschichte mitgespielt haben.

Es gibt noch viele weitere interessante Momente, in denen dieses Klischee-Gerüst aufgebrochen wird. Gerade wenn die Tennants aus der Dorfgesellschaft ausgegrenzt werden, da sie den größten Arbeitgeber der Stadt, DuPont, verklagen, staut sich Wut in einem an. Schade ist nur, dass es so wenige Szenen zu diesem spannenden Aspekt gibt. Der ruhige, nachdenkliche und kalte Film kann zugleich über seine gesamte Laufzeit von 127 Minuten, den Zuschauer an den Bildschirm bannen, wodurch dieser ziemlich kurzweilig daherkommt, was gerade durch diesen Lernprozess im Zuschauer selbst verkörpert wird.

Vergiftete Wahrheit: Tim Robbins und Mark Ruffalo
Vergiftete Wahrheit: Tim Robbins und Mark Ruffalo © Tobis Film
Bild:
Man darf bei der Bildqualität einer DVD nicht zu viel erwarten, aber die von „Vergiftete Wahrheit“ ist wirklich nicht sehr berauschend. Gerade die Szenen bei Nacht haben einen extremen Filmkorn, zum Glück gibt es davon nicht allzu viele. Am Tag ist es etwas besser, der Filmkorn fällt trotzdem auf. Andere DVDs bieten ein deutlich besseres Bild. Falls man Blu-rays abspielen kann, sollte man vermutlich lieber zu dieser greifen.

Ton:
Tontechnisch gibt es keinerlei Beschwerden. Diese fällt nämlich weder positiv noch negativ auf.

Extras:
Die Extras sind wirklich mager. Im Endeffekt ist das Highlight ein fünf Minuten andauerndes Mini-Making Of. Ansonsten gibt es eine kleine Bildergalerie und zwei deutsche Trailer, doch einen guten Einblick in die Produktion bekommt man gar nicht. Dies ist richtig schade, denn vor allem ein Einblick in die Welt des echten Robert Bilott oder Bucky Bailey wäre sehenswert gewesen. Leider wurde dieses gesamte Potential verschenkt.


Fazit:
„Vergiftete Wahrheit“ lebt von seiner wahren Begebenheit und dem Fakt, dass wir uns an dem Gezeigten empören sollen - und das gelingt. Man ertappt sich selber an dem Gedanken, das eigene Leben zu überdenken. Leider wird bei den Drama-Elementen häufig auf zu viele Klischees gesetzt, außerdem kennt man diese „David gegen Goliath“-Geschichten, weshalb große Überraschungen dort ausbleiben. Das macht „Vergiftete Wahrheit“ gleichzeitig nicht weniger sehenswert, zumindest wenn man sich mit diesen Problemen abfinden kann.


by Lukas Weinandy
Bilder © LEONINE / Tobis Film




Vergiftete Wahrheit - Trailer



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