Silence - DVD

DVD Start: 07.09.2017
FSK: ab 12 - Laufzeit: 156 min

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Inhalt

1638 brechen Pater Sebastião Rodrigues (Andrew Garfield) und Pater Francisco Garrpe (Adam Driver) von Portugal ins für die westliche Welt völlig abgeschottete Japan auf, um der Wahrheit hinter den undenkbaren Gerüchten nachzugehen, dass ihr berühmter Lehrer Cristóvão Ferreira (Liam Neeson) seinem Glauben abgeschworen habe. Nach ihrer Ankunft erleben sie die brutale und unmenschliche Verfolgung der Christen durch die japanischen Machthaber. Angesichts der Ereignisse in einer Gesellschaft, die keine Toleranz kennt und in der der Tod an der Tagesordnung ist, stellt sich Sebastião auf seiner Reise durch das von der Gewaltherrschaft der Shogune zerrissene Land die immerwährende Frage: Wie kann Gott zu all dem schweigen?

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Deutsch (DTS)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 / 2,40:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Trailer

Video on demand - Silence

DVD und Blu-ray | Silence

DVD
Silence Silence
DVD Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 156 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Silence Silence
Blu-ray Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 161 min.

DVD Kritik - Silence

DVD Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 10/10
Ton: | 10/10
Extras: | 0/10
Gesamt: | 6/10


Schweigen im Glauben
Den Film „Silence“ kann man als Glaubensbekenntnis des bekennenden Katholiken Martin Scorsese auffassen. Seine Religiosität hat der italienischstämmige Regisseur nie verschwiegen und oft kann man in seinen Filmen eine entsprechende Symbolik finden. Vor allem Filme wie „Kundun“, „Little Buddha“ und natürlich „Die letzte Versuchung Christi“ verdeutlichen das Interesse des Meisters an der Spiritualität. So dürfte es wenig überraschen, dass Scorsese dieses Thema von „Silence“ gereizt hat. Silence SzenenbildIm 16. Jahrhundert machten sich einige Jesuiten auf nach Japan, um dort zu missionieren und den „Heiden“ das Christentum zu bringen. Japan war zu der Zeit noch abgeschottet von dem Rest der Welt und so sah man die neue Religion als Gefahr für die bestehende Ordnung. Ein Land, in dem bis heute Traditionen, Regeln und Rituale enorm wichtig sind, konnte das nicht dulden und ging mit aller Gewalt gegen Christen vor.

Andrew Garfield spielt einen jungen Priester der mit einem Glaubensbruder nach Japan reist, um dort Gerüchten nachzugehen, dass sein einstiger Lehrer und Mentor vom Glauben abgefallen sei. In Japan befindet er sich in ständiger Gefahr und gerät schließlich in die Hände der Obrigkeit, die ihn zwingen will, seinem Glauben abzuschwören. Damit wird es zum zentralen Thema wie stark der Glauben ist und ob er einem in der Bedrängnis hilft, obwohl er gerade diese erst hervorruft. Das Thema im Glauben standhaft zu bleiben ist auch heute noch aktuell. Egal ob nun als Andersgläubiger in einem christlich, islamisch oder buddhistisch geprägten Land: kann man seinem eigenen Glauben als Minderheit treu bleiben, auch wenn man verfolgt wird? Dennoch ist der Film keine reine Propaganda geworden, wie man es vielleicht von einem gläubigen und bekennenden Katholiken hätte erwarten können in einer Zeit in der alle Toleranz gegenüber andersgläubigen stetig abnimmt.

Das gehört zu den großen Pluspunkten von „Silence“ auch wenn er durchaus eine Huldigung an den christlichen Glauben und seiner Repräsentanten ist. Dabei gibt es durchaus einige beeindruckende Szenen. Etwa wenn verfolgte Christen nach langer Zeit wieder einen Priester haben und sie die Sakramente empfangen können. Aber auch einige Szenen der Verfolgung wie etwa die Folterungen und Hinrichtungen sind beeindruckend und erschütternd. Silence SzenenbildZu einem weiteren großen Pluspunkt gehört auch Liam Neeson der locker alle an die Wand spielt. Leider hat er wenige Szenen, aber die sind einprägsam. Sein Gang und sein Blick zeigen einen gebrochenen Mann und die ständige Furcht etwas Falsches zu sagen. Dabei wirkt er stoisch und man spürt nur innerlich seinen Aufruhr. Andrew Garfield als Gläubiger, der versucht seinen Glauben und seine Ideale zu bewahren, hatte letztens erst in „Hacksaw Ridge“ eine ähnliche Rolle. In Mel Gibsons Film war er sehr viel besser. Hier bleibt er blass und der Charakter wird nicht deutlich herausgeschält. Das ist der größte Schwachpunkt des ganzen Films: die Figuren bleiben einem fern und so kann der Film trotz einiger gewalttätiger und dramatischer Szenen keine emotionale Wucht entwickeln. Man nimmt es hin und kann keine Empathie entwickeln. Man bleibt als Zuschauer immer distanziert, was man so von einem Film von Scorsese bislang nicht kannte.

Zudem ist der Streifen einfach zu lang geworden und entbehrt optischer Einfälle wie man sie ansonsten von dem Regisseur her kennt. Dafür ist es sehr geschickt das so gut wie nie Musik zum Einsatz kommt. Wenn, dann ist sie im Bild zu sehen und nur äußerst selten Off-Screen. Stattdessen wird der Sound überhöht und entfaltet dann seine Wirkung. Das passt auch zum Titel des Filmes, der auf Deutsch ja „Stille“ bedeutet. So gibt es anstatt einer pathetischen Musik zu Beginn nur lautes Grillenzirpen und wenn eine Gruppe von Menschen über einen Bergkamm zieht, so gibt es keine pompöse Musik, sondern einfach nur Stille, denn in der betrachtenden Distanz kann die Kamera nicht auch noch Töne aufnehmen. Doch die titelgebende Stille bezieht sich nicht auf die wortwörtliche mit der Scorsese hier meisterhaft spielt, sondern auf das Schweigen Gottes. Wobei in einem solchen Glaubensbekenntnis das am Ende natürlich relativiert wird. Aber auch diese Szene bekommt keine Dramatik, sondern eher eine leise Bestätigung. Dabei hätte man aus den historischen Tatsachen sehr viel mehr herausholen können und es wird verschwiegen, dass die jesuitischen Missionare nicht nur Eiferer, sondern durchaus Fanatiker waren. Silence SzenenbildDa ist der Film deutlich zurückhaltend, da er ansonsten seine Charaktere beschädigt hätte. Auch das eine neue Religion immer auch das Gesellschaftsgefüge bedroht und der Kampf Japans gegen das Christentum nicht einfach nur spirituell begründet, sondern sozial und kulturell, mithin politisch, gewesen ist, wird nicht deutlich genug gemacht. Somit bleibt am Ende ein sehr zwiespältiges Ergebnis und wenn man das sonstige Werk von Scorsese betrachtet, sogar eine große Enttäuschung.

Leider gibt es keinerlei Extras. Abgesehen von einer nicht separat anwählbaren Trailershow. Das Bild und der Ton sind aber sehr gut. Vor allem letzterer kommt gut zur Geltung da größtenteils auf Musik verzichtet wird.


Fazit:
Enttäuschend. Von Scorsese hat man wahrlich besseres gesehen. Zwar gibt es einige beeindruckende Szenen, einen grandiosen Liam Neeson und einen meisterhaften Umgang mit Sound und dem Fehlen von Musik, aber der Film besitzt keine Emotionalität und dramatische Wucht.


by Jons Marek Schiemann
Bilder © Concorde Home Entertainment




Silence - Trailer



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