Sexykiller - DVD

DVD Start: 04.12.2009
FSK: ab 18 - Laufzeit: 87 min

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Inhalt

Auf dem Universitätscampus treibt ein Serienkiller sein Unwesen, dem schon der Dekan und einige der Studenten zum Opfer gefallen sind. Das von der Polizei erstellte Profil geht von einem untersetzten Mann mittleren Alters aus. Doch weit gefehlt. Der brutale Killer ist ausgerechnet Barbara, das „fashion victim“ des Campus – und so sexy, dass man(n) für sie sterben würde. Sie ist eine durchgeknallte Psychopathin, die keinen Grund braucht, um zu töten. Sie löscht Leben aus, weil es ihr Spaß macht. Auf dem Campus lernt sie Tomas, einen leicht verwirrten Wissenschaftler kennen, in den sie sich verliebt. Oder wird sie Tomas auch nur verführen und ihn dann kaltblütig abschlachten?
Und wo kommen eigentlich die ganzen Zombies her?

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Sunfilm
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Deutsch (DTS)
Bildformat: 16:9 / 2,35:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Making Of
Trailer

Video on demand - Sexykiller

DVD und Blu-ray | Sexykiller

DVD
Sexykiller Sexykiller
DVD Start:
04.12.2009
FSK: 18 - Laufzeit: 87 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Sexykiller Sexykiller
Blu-ray Start:
22.04.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 87 min.

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DVD Kritik - Sexykiller

DVD Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 7/10
Ton: | 5/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 6/10


Wer die erste halbe Stunde dieses wilden Ritts schadlos übersteht, der hat bei SEXKILLER die Chance einen echten Geheimtipp zu entdecken. So unverschämt lässig hat schon lange keine europäische Produktion mit diversen Genre-Versatzstücken jongliert. Hier treffen sich Splatter, Horror, Thriller, schwarze Komödie und schrille Parodie - ein Cocktail, der sicher nicht jedem schmecken wird. Tatsächlich droht der Film immer wieder zu entgleisen und den Faden zu verlieren, bis man als Zuschauer endlich merkt, das Regisseur Miguel Martí gar keinen roten Faden verfolgt.

Ausgelassen und ohne jede Verpflichtung gegenüber Logik oder Glaubwürdigkeit schlachtet Hauptfigur Barbara einfach alles und jeden ab, zu jeder Zeit an jedem Ort. Das an die Konsequenzen ihrer Taten kein Gedanke verschwendet wird, mag zunächst noch merkwürdig anmuten. Doch spätestens wenn sich weitere Killer dazu gesellen und ihre Morde dem Campus-Killer in die Schuhe geschoben und im letzten Drittel auch lebende Tote das Setting betreten, dann kann eine nüchterne Inhaltsangabe kaum den Wahnsinn widerspiegeln, mit dem SEXYKILLER lustvoll inszeniert ist.

Hauptdarstellerin Macarena Gómez bringt das nötige Understatement mit, um die rasend schnell erzählte Story ein wenig zu bündeln, scheitert aber nicht selten am eigenen Overacting. Ungeachtet dessen ist es bemerkenswert, wie die heißblütige Darstellerin eine enorme physische Präsenz entwickelt und diese nicht allein aus ihren weiblichen Reizen bezieht. Zahlreiche Verfremdungseffekte, wie Barbaras an den Zuschauer gerichtete Worte die sie direkt in die Kamera spricht und clevere Montage-Sequenzen im Infotainment-Stil runden die knallig postmoderne Attitüde des Films ab, der sich nicht eine Sekunde lang ernst nimmt.

Aufgrund letztgenannter Tatsache wird auch die extrem sadistische und detailreiche Gewaltdarstellung abgemildert. Mit zynischen Sprüchen foltert und schlitzt sich Barbara auf grausamste Weise durch ihre ungeliebten Mitschüler, Konkurrenten und auch durch ermittelnde Polizisten. Was im ersten Drittel noch einen unbeholfenen und eher unentschlossenen Eindruck macht, wächst mit voran schreitender Laufzeit zum anarchischen Comic-Strip und mündet schließlich in einem gewollt trashigen Finale, in dem endgültig alle Regeln und Normen über Bord geworfen werden.

Neben dem giftig-respektlosen Humor begeistert SEXYKILLER mit fantasievoll dekorierten Interieus und einer exzellenten Farbdramaturgie. Klassische Horrorfilm-Motive treffen auf parodistische Elemente und vermengen sich zu einer höchst individuellen Genre-Mixtur, die mit überraschend heftigen Gewaltspitzen bei Laune hält und auch mit nackter Haut nicht spart. Ob man diese willkürliche Dramaturgie als Schwäche auslegt oder eben als besonderen Kunstgriff auffasst, bleibt wohl dem Geschmack des Zuschauers überlassen. Auf seine ganz speziell verrückte Weise ist SEXYKILLER ein gelungener Film, der mit ätzendem Sarkasmus Frauenzeitschriften (allen voran die als “Cosmokiller“ veralberte Cosmopolitan) und deren Lebensratgeber-Status bei etlichen Leserinnen kommentiert.

Zur DVD:
Zunächst sei an dieser Stelle vor der deutschen Synchronfassung gewarnt, in der jede Süffisanz verloren geht. Auf erbärmlichen Niveau eingesprochen, ist diese unerträgliche Tonspur unbedingt zu vermeiden – immerhin bietet die DVD auch die spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln an. Nicht nur O-Ton-Fetischisten sollten hier auf diese Möglichkeit zurück kommen, sonst fällt der Konsum des Films ganz sicher überaus schwer. Qualitativ eine gewohnt hochwertige Veröffentlichung aus dem Hause Sunfilm, die besonders die farbenfrohen Bildkompositionen adäquat auf den heimischen Bildschirm überträgt. Neben einigen Trailern ist das 24-minütige Making Of der einzige Bonus, welches allerdings wertvolle Infos über die Einflüsse der Macher und die Produktion des Films gibt. Insgesamt eine lohnenswerte Veröffentlichung, die in der deutschen Synchro aber ganz bestimmt mehr als einen Zuschauer abschrecken wird.


by Marco Siedelmann
Bilder © Sunfilm




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