DVD Kritik - Rec 2
DVD Wertung: |
Film: |
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| 5/10 |
Bild: |
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| 8/10 |
Ton: |
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| 10/10 |
Extras: |
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| 5/10 |
Gesamt: |
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| 7/10 |
Zombiebiss in die Kamera
Nach dem Sensationserfolg der spanischen Produktion „Rec“ war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann die Fortsetzung kommt. Nun erscheint Ende August 2010 „Rec 2“ auf DVD. Und wer sich fragt, ob die durchgehend angewandte subjektive Perspektive (wie bei „The Blair Witch Project“) des ersten Teils auch hier angewandt wird, dem sei versichert: ja wird sie. Aber die Begründung ist gut gelöst (dem schlechten „The Blair Witch Project 2“ konnte das nicht gelingen und verzichtete demnach auf diese Perspektive). Nur Sekunden nach dem ersten Teil, setzt der zweite Teil damit ein, dass ein SWAT-Team in das zombiegefüllte Haus eindringt. Jeder des Teams hat eine Helmkamera, wobei die untereinander zugeschaltet werden können. So wird geschickt zwischen verschiedenen subjektiven Perspektiven hin- und her geschaltet. Später wird noch eine Heimkamera dazugekommen, aber auch dramaturgisch geschickt eingesetzt. Das größte Problem des Filmes besteht aber darin, dass er viel actionreicher ist als der erste Teil. Der Zuschauer weiß ja bereits, dass es in dem Haus Zombies gibt und so wird die Spannung zugunsten der Action etwas zurückgeschraubt. Ein wesentliches Qualitätskriterium von „Rec“ war aber die ungeheure Spannung an die „Rec 2“ nicht mehr heranreichen kann. Und die Action wird durch die subjektive Kamera nicht dynamisch, sondern hektisch, unübersichtlich und nervig. Es gibt zwar einige sehr spannende Szenen, aber die Action überwiegt. Da werden auch gerne Egoshooter-Spiele wie „Doom“ zitiert. Und zwar ebenfalls computeranimiert. Diese Sequenzen fallen als Fremdkörper störend auf und wirken nicht sonderlich innovativ oder gar selbstironisch. Mit einem zusätzlichen Touch von Mystizismus werden den Zombies zwar eine neue Dimension verliehen, hinterlässt aber einen etwas schalen Beigeschmack. Die Anleihen an „Der Exorzist“ sind durchaus beabsichtigt, aber im Grunde unnötig.
Das Bild und vor allem der Ton sind sehr gut. Gerade beim Ton ist das wichtig, da bei der subjektiven Perspektive die Tondramaturgie entscheidend ist. Schließlich ist das Blickfeld des Zuschauers eingeengt und Spannung wird dementsprechend auch durch den Ton erzeugt. In den Extras ist das Making Of okay, liefert aber nur das übliche. Ein sehr langes „Behind the Scenes“ bietet dem Zuschauer einen intensiven Blick über die Schulter der Filmemacher. Leider sind, abgesehen von den Interviewsequenzen mit den beiden Regisseuren, diese Szenen nicht untertitelt. Da sollte man gut Spanisch können. „Rec 2 on Tour“ ist ebenfalls ohne Untertitel und liefert einige Impressionen von der Promotiontour. Braucht man nicht unbedingt, ist aber ganz nett. Trailer gibt es auch und vor allem aber eine lustige Pressekonferenz der beiden Regisseure und zweien der Hauptdarsteller, die wieder einen Blick lohnt.
Zombies bekommen hier zwar eine neue Dimension, aber dennoch ist der Film sehr zwiespältig. Die Spannung des ersten Teils wird nicht erreicht, aber die subjektive Kameraanwendung ist sehr plausibel. Dadurch wird die hochgeschraubte Action aber sehr hektisch und nervig.
by Jons Marek Schiemann
Bilder © Universum Film
DVD Wertung: |
Film: |
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| 5/10 |
Bild: |
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| 4/10 |
Ton: |
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| 4/10 |
Extras: |
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| 6/10 |
Gesamt: |
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| 5/10 |
REC ist die Bildspeicherung im internen Speicher (RAM) der Kamera, die just durchgeführt wird. Hier aber steht es für weitaus schrecklicheres, nämlich für jenen neuartigen Kulthorror, der mittlerweile seine feste Fangemeinde besitzt. Die Wackel-Handkamera-Arie, und die scheinbar unbeholfenrealistisch wirkende Stakkaro-Montagen gehen in die zweite Runde: Sie setzt unmittelbar nach dem Prequel ein und erweitert den erfolgreichen Vorgänger um einige Nuancen, wie beispielsweise geheime Gänge, einen verräterischen Spezialisten und das einem Folgeteil immanente Mehr an Blut und filettierten Film-Komparsen im monströsen Latex-Outfit. Die Spezialisten des Gesundheitsministeriums in Form eines dreiköpfigen, bis an die Zähne bewaffneten SWAT-Teams dringt in das hermetisch abgeriegelte, unter Quarantäne stehende Wohnhaus ein, um sich ein genaueres Bild von der Lage zu machen. Diese Bild wird aber flugs genauer, besser gesagt brutaler und blutreicher, als jemals vorher geahnt. Während panischen Soldaten immer mehr um eigenes leben fürchten, verfolgt der ominöse Dr. Owen seine sehr speziellen Ziele, unbeirrbar, unaufhaltsam. Der sinistre Typ will unbedingt an eine Blutprobe des bedauernswerten, kontaminierten Mädchens Niña Medeiros gelangen, um schnellstmöglich ein Gegenmittel herstellen zu können. Als nach unzähligen Scharmützeln mit den zombiesken Mutanten des Miethauses verlustreich überstanden sind, findet man endlich in einem verstaubten Luftschacht kann die ersehnte Blutampulle des spurlos verschwundenen Mädchens. Doch ein SWAT-Mitglied lässt die Phiole fallen…
Für Freunde des horriblen Pseudo-Dokumentarfilmsfilms á la Cloverfield und Blair Witch Project ein gefundenes Fressen, für nervenkranke und Hypertoniker ein eher tödlicher Film mit seinem penetranten Gekreische, harten Licht- und Schattenwechsel und das enervierende Nachtambiente. REC 2 wstand wieder unter dem Regie-Zepter von Jaume Balaguero und Paco Plaza. Der Erstaufführung war bei den 66. Filmfestspielen von Venedig. Dieser teil wird allerdings in vielen europäischen Ländern als Direct- To auf den DVD und Blu-Ray Disc-Markt lanciert. Für 2011 ist bereits – oh Wunder – ein dritter Teil geplant. Bislang stehen aber weder die Filmcrew noch nicht fest.. Grund für die vorschnelle Ankündigung eines weiteren Ablegers ist der Hype in Spanien um die das vivide Getümmel im Wohnblock. Man darf gespannt sein, wie die hysterischen Scharmützel in der klaustrophischen Enge und Dunkelheit eines maroden Miethauses dann aussehen werden.
by Jean Lüdeke