Poker Run - DVD

DVD Start: 07.05.2010
FSK: ab 18 - Laufzeit: 82 min

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Inhalt

Zusammen mit ihren Frauen brechen die beiden Hobby-Biker Robert und Allen auf zu einer Wochenendtour auf ihren Harley Davidsons. Doch sie ahnen noch nicht, dass sie auf dem offenen Highway nicht die totale Freiheit sondern der größte Alptraum erwartet. Die Biker Ray und Billy, die mit ihnen unterwegs sind, haben es auf sie abgesehen. Sie kidnappen die Ehe- frauen und zwingen Robert und Allen ein bizarres Spiel auf, um das Leben ihrer Frauen zu retten. Die Zeit läuft unerbittlich, und schon bald färbt sich die Straße rot vom Blut der vielen Toten ...

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Sunfilm
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Deutsch (DTS)
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
- Deleted Scenes
- Bloopers
- Trailer

Video on demand - Poker Run

DVD und Blu-ray | Poker Run

DVD
Poker Run Poker Run
DVD Start:
07.05.2010
FSK: 18 - Laufzeit: 82 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Poker Run

DVD Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 6/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 6/10


Robert (Bertie Higgins) und Allen (J.D. Rudometkin) kaufen vom zwielichtigen Ray (Robert Thorne) und seinem verrückten Gehilfen Billy (Jay Wisell) zwei gebrauchte Harley Davidsons. Wo diese herkommen ist ihnen dabei erstmal egal, der Preis ist unschlagbar günstig. Motiviert durch ihre neuen Fahrgestelle brechen die beiden samt ihren Frauen auf, um an einem Poker Run teilzunehmen. Dort treffen sie wieder Ray und Billy, denen sie sich anschließen um gemeinsam zu fahren. Doch die beiden planen einen ganz anderen Poker Run: Sie entführen die beiden Frauen und fordern von Robert und Allen diverse, blutrünstige Aufgaben, damit sie diese zurückbekommen...

Wenn man mal von den platten Rollen, von denen jede zu abgesteckt auf ein bestimmtes Klischee (die Schlampe, der Durchgedrehte, ...) abzielt, und den merkwürdigen Agitationen der Figuren, schon allein die Tatsache, dass Robert und Allen überhaupt den wenig vertrauenserweckenden Ray und Billy hinterherfahren, absieht, bietet „Poker Run“ gut gelungene Unterhaltung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Regisseur Julian Higgins, Sohn des Produzenten, Autors und Schauspielers des Films, Bertie Higgins, keine Skrupel kennt. Widerlichste Verbrechen werden hier in voller Unverblümtheit gezeigt. Das macht die DVD sehr blutig, schafft aber auch eine gewisse Faszination, die von ihr ausgeht. Denn durch diese Brutalität, die noch durch unklare Motive von Ray und Billy, die scheinbar einfach etwas plump verrückt sind, verschärft wird, ist es dem Zuschauer kaum möglich zu erahnen, was als nächstes kommt. Die Figuren sind zu allem bereit. Dementsprechend ist „Poker Run“ auch kein Film für schwache Nerven. Das Leitmotiv ist hier das klassische, welches auch aus „Saw“ bekannt ist: Wie weit würdest du gehen, um dein Ziel zu erreichen?
Die erste Hälfte des Films wird dabei hauptsächlich von der Bikeratmosphäre getragen, in der viele Klischees sehr stimmig umgesetzt wurden. Der zweite Part driftet dann immer stärker in Ekel und Blut ab, was eine vollkommen andere, aber ebenso funktionierende Atmosphäre schafft. Die Tatsache, dass Ray viele kleine Helfer hat, verschafft „Poker Run“ eine zusätzliche Spannung: Wer steckt mit drin, wer nicht? Stellenweise sind die Helfer aber schon früh durchschaubar, was den Effekt etwas relativiert. Insgesamt fügen sie sich aber gut ins Gesamtbild ein. Während die Motive von Ray und Billy etwas enttäuschend sind, wirkt das Ende dafür umso gelungener.
Schauspielerisch leisten die meisten Akteure dabei solides, gut sind die beiden Bösewichte Robert Thorne und Jay Wisell, die ihren Rollen sehr viel Dichte verleihen. Ein Lob geht hier besonders an Kostüme und Kulisse, die, besonders im ersten Teil, die Stimmung im Film maßgeblich unterstützen.

Auch die Kameraführung leistet ihren Beitrag durch ihren geschickten Einsatz, der jeweils passend zur Szene ist. Auch ansonsten wird das Bild von einer guten Stärke bestimmt. Der Ton der DVD hält sich etwas bedeckter und tritt seltener in den Vordergrund, ist aber grundsätzlich von guter Qualität.
Das Bonusmaterial bietet zwar über zwanzig Minuten gelöschte Szenen, davon abgesehen aber nur einige Outtakes und Werbetrailer, was unterm Strich zu wenig ist. Außerdem fehlt für den Hauptfilm eine Funktion auf englische Untertitel.

Fazit Eine blutige und aufreibende Schnitzeljagd durch die Wüste. Spannend, aber auch oberflächlich und stellenweise zu einfach.


by Bastian Gabrielli
Bilder © Sunfilm





DVD Wertung:
Film: | 4/10
Bild: | 6/10
Ton: | 6/10
Extras: | 3/10
Gesamt: | 4/10


Diese Karten stechen nicht
Vielleicht sollte dieser Film ein Versuch gewesen sein, das Subgenre der Bikerfilme wieder zu beleben. Vor allem in den siebziger Jahren kamen einige Bikerfilme auf den Markt. Im Zuge des Erfolges von „Easy Rider“ brachten vor allem kleinere Studios die Streifen schnell auf die Leinwände vor allem der Bahnhofkinos. Roger Corman war auch da der Vorreiter. Dass das Subgenre aber relativ schnell in der Versenkung verschwand und nie das große Licht der Öffentlichkeit erblickte, hat aber auch seine Gründe. Der wichtigste liegt in der inkonsequenten Haltung gegenüber den Bikern an sich. Es ist schwierig, den mythischen Freiheitsdrang der Biker in einer packenden Geschichte zu erzählen. Das Negativimage von manchen Gruppen und erst recht die brutale Herangehensweise der Hell`s Angels bei einem Konzert der Rolling Stones in den Siebzigern diskriminierte die Gruppen als Identifikationsfiguren. Dieser Zwiespalt ist auch „Poker Run“ anzumerken. Die Rocker sind böse und die braven Bürger, die gerne an dem Mythos und Image schnuppern wollen, sind eigentlich nur peinlich und holen sich alsbald eine ziemlich blutige Nase. Verführt von den Rockern, werden sie nicht nur ihre bürgerliche Fassade hinter sich lassen, sondern auch noch selber zum Bösen gezwungen. Trotzdem wird etwas, nunja, Rockerromantik geboten: heisse Maschinen mit knapp bekleideten Frauen vor dem Sonnenuntergang gefilmt.

Die Bösen sind Abziehbilder: der coole Sadist und der überdrehte Verrückte. Die Helden sind ziemlich blass und die Frauen dienen nur dazu, die Handlung in Gang zu bringen oder warum hat man sie so wenig mit eigenem Charakter ausgestattet? Der Schluss ist auch nicht sonderlich überraschend, sondern ab der Mitte des Filmes absehbar. Zudem ist der Streifen leicht gekürzt. Langweilig wird der Film zwar nicht, aber er weiß auch nicht zu überzeugen. Zu ambivalent ist die Handlung, zu eindimensional die Charaktere.

Neben Trailer gibt es noch ein paar Deleted Scenes, die merkwürdigerweise nicht chronologisch angeordnet sind, sondern häufig in der Erzählchronologie hin und her springen. Das Gagreel bringt ein paar nette Sachen, aber keinen richtigen Lacher. Trotzdem ganz nett. Das Bild und der Ton sind aber sehr solide.

Eindimensionalität und Ambivalenz. Platte Charaktere und eine etwas vorhersehbare Handlung machen den Film zu einer anspruchslosen Unterhaltung. Kommt aber über das Mittelmaß nicht heraus.

by Jons Marek Schiemann



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