Parasite - DVD

DVD Start: 05.03.2020
FSK: ab 16 - Laufzeit: 127 min

Parasite DVD Cover -> zur DVD Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray, 4K UHD zum Film

Inhalt

Familie Kim ist ganz unten angekommen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter hausen in einem grünlich-schummrigen Keller, kriechen für kostenloses W-LAN in jeden Winkel und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Erst als der Jüngste eine Anstellung als Nachhilfelehrer in der todschicken Villa der Familie Park antritt, steigen die Kims ein ins Karussell der Klassenkämpfe. Mit findigen Tricksereien, bemerkenswertem Talent und großem Mannschaftsgeist gelingt es ihnen, die bisherigen Bediensteten der Familie Park nach und nach loszuwerden. Bald schon sind die Kims unverzichtbar für ihre neuen Herrschaften. Doch dann löst ein unerwarteter Zwischenfall eine Kette von Ereignissen aus, die so unvorhersehbar wie unfassbar sind.

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Koch Films
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Koreanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 2,39:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Teaser OmeU; Character Teaser 1 OmdU / Deutsch; Character Teaser 2 OmdU / Deutsch; Trailer OmdU / Deutsch; Koreanischer Trailer OmdU u.v.m.

Video on demand - Parasite

DVD und Blu-ray | Parasite

DVD
Parasite Parasite
DVD Start:
05.03.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 127 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Parasite Parasite
Blu-ray Start:
05.03.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 132 min.
Parasite (limited Mediabook A) (4K Ultra HD) Parasite (limited Mediabook A) (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
05.03.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 132 min.
Parasite (limited Mediabook B) (4K Ultra HD) Parasite (limited Mediabook B) (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
05.03.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 132 min.
Parasite (Ultimate Edition) (4K Ultra HD) Parasite (Ultimate Edition) (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
05.03.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 132 min.

DVD Kritik - Parasite

DVD Wertung:
Film: | 10/10
Bild: | 6/10
Ton: | 8/10
Extras: | 3/10
Gesamt: | 9/10


Es war ein Paukenschlag der besonderen Art als bei der diesjährigen Oscarverleihung Parasite nicht nur, wie schon erwartet, den Oscar als besten fremdsprachigen Film gewann, sondern auch die großen drei Oscars (Bester Film, Beste Regie und bestes Originaldrehbuch) ebenfalls bekommen hat. Es ist jedoch die absolut richtige Entscheidung, denn Parasite war im vorherigen Jahr in der Tat der beste Film. Er bekam die Goldene Palme, hat extrem gute Kritiker-Bewertungen erhalten und ist auch in der Top 50 der IMDb gelandet. Ohnehin war es längst überfällig einen nicht-englischsprachigen Film in diesen Kategorien auszuzeichnen. Im letzten Jahrzehnt war zwar eine Nominierung nicht-englischsprachiger Filme immer wieder der Fall, jedoch konnten weder Alfonso Cuarón für Roma, Pawel Pawlikowsi für Cold War, Michael Haneke für Liebe noch Asghar Farhadi für Nader & Simin in den großen drei Kategorien einen Preis für sich gewinnen. Jetzt war es endlich soweit und es war schlichtweg verdient. Was hier Bong Joon-ho kreiert hat, toppt seine vorherigen koreanischen Meisterwerke Memories of Murder und Mother. Parasite schafft es Drama, Thriller und Komödie unterhaltend und gesellschaftskritisch zu vereinen. Sowohl schauspielerisch als auch erzählerisch und inszenatorisch ist Parasite ein Genuss und bietet dem Zuschauer Kino auf allerhöchstem Niveau. Wer Parasite im Kino verpasst hat, sollte es nun dringend nachholen. Denn hier bekommt man sicherlich einen der besten Filme der letzten 10 Jahre zu sehen.

Die arbeitslose Familie Kim (Choi Woo Shik, Song Kang Ho, Chang Hyae Jin, Park So Dam) kommt gerade so u?ber die Runden.
Die arbeitslose Familie Kim (Choi Woo Shik, Song Kang Ho, Chang Hyae Jin, Park So Dam) kommt gerade so u?ber die Runden. © Koch Films
Diese Kritik entsteht nun nach der zweiten Sichtung, nachdem der Film im Oktober bereits eine Kinoreview auf Blengaone erhalten hat. Aber auch nach der zweiten Sichtung im Wohnzimmer, lässt die Qualität des Films nicht nach. Eher fallen einem noch mehr positive Dinge und Feinheiten auf, die man auf dem ersten Blick übersehen hatte. Am beeindruckendsten bleibt, nachdem der Film ein weiteres Mal geschaut wurde, weiterhin das Erzähltempo dieses Films. Es gibt selten Filme, die erzählerisch so gut strukturiert sind, wie Parasite. Er ist extrem kurzweilig, zieht das Tempo an den richtigen Stellen an, nimmt sich dann wieder in den richtigen Momenten die Zeit seine Geschichte zu erzählen und hat zu keinem Zeitpunkt einen Leerlauf in der Handlung. Jede Szene hat ihren Sinn und fördert den Handlungsfortschritt. Dass der Film so rund erzählt ist, liegt nicht nur am hervorragenden Drehbuch, sondern an dem extrem guten Schnitt. Hier passt einfach jeder Szenenwechsel und über die 8-minütige Montage am Ende des ersten Drittels des Films gibt es bereits unzählige Analysen, da dies ein wahres Meisterstück der jüngeren Filmgeschichte ist.

Yeon-kyo (Cho Yeo Jeong) hat keine Vorstellung davon, was in ihrem Haus vor sich geht.
Yeon-kyo (Cho Yeo Jeong) hat keine Vorstellung davon, was in ihrem Haus vor sich geht. © Koch Films
Doch nicht nur der Schnitt macht Parasite zu einem technisch absolut sauber inszenierten Film. Auch das Szenenbild ist überragend. Jede Szene ist perfekt ausgestattet bis ins kleinste Detail. Ob die teure Wohnung der Parks oder die Souterrain-Wohnung der Kims, das Production Design ist mehr als gelungen. Zwar nicht technisch anspruchsvoll, jedoch äußerst effizient und passend für den Film ist die ruhige Kameraführung sowie wenige Schnitte in vielen Szenen. Doch nicht nur technisch, sondern auch erzählerisch, macht der Film sehr viel Spaß und unglaublich viel richtig. Gerade wenn man sich diesen Film zum ersten Mal anschaut, weiß man lange nicht so recht, wohin die Handlung hingeht. Es gibt immer wieder Überraschungen und Wendungen, sodass man nie vorab wissen kann, was hier einen erwartet. So gibt es hier ein äußerst kreatives Drehbuch, mit stark geschriebenen Charakteren und tollen Handlungssträngen mit der richtigen Prise Humor. Doch Parasite ist nicht nur simple Unterhaltungskost. Vielmehr greift der Film wichtige gesellschaftliche Themen auf, die er nicht mit dem moralischen Zeigefinger aufzeigt, sondern sie geschickt und alles andere als plump und plakativ in seine Handlung einbettet. So geht es um die Unterschiede zwischen der Unter- und Oberschicht sowie die Rolle von Geld im Leben des Menschen und inwieweit Wohlstand auch moralisch und menschlich die Person verändert. Die Wahrnehmung der Unterschicht durch die Oberschicht ist auch ein zentrales Element, das der Film bis zum Schluss immer wieder aufgreift.

Viele merkten kritisch an, dass keiner der Darsteller für einen Oscar nominiert wurde. Das kann man bis zu einem gewissen Grad verstehen, da der Cast eine herausragende Leistung bietet und jeder Darsteller brilliert. Andererseits sticht kein Schauspieler aus diesem Ensemble so wirklich heraus, sodass sich die grandiosen Darstellerleistungen gewissermaßen gegenseitig bedingen. Man erkennt dies auch bei den Screen Actors Guild Awards. Keiner der Darsteller erhielt eine Nominierung, jedoch ging der Preis für das beste Schauspielensemble an Parasite. So ist es schwierig einen wirklich hervorzuheben. Denn was die Schauspieler grundsätzlich in diesem Film auszeichnet, ist der Realismus im Spiel miteinander. Die Familie Kim wirkt extrem authentisch und und man bekommt bereits innerhalb der ersten Szene das Gefühl eine echte Familie zu sehen. Ob nun Jeong-eun Lee als Haushälterin der Familie Park, Kang-ho Song als Familienvater der Familie Kim oder Yeo-jeong Jo als hypersensible und naive reiche Mutter – sie alle beeindrucken auf ihre eigene Art und Weise und lassen Parasite zu dem machen was es ist – ein Meisterwerk.

Für kostenloses Internet kriechen Ki-jung (Park So Dam) und ihr Bruder Ki-woo (Choi Woo Shik) in die entlegensten Ecken ihrer Behausung
Für kostenloses Internet kriechen Ki-jung (Park So Dam) und ihr Bruder Ki-woo (Choi Woo Shik) in die entlegensten Ecken ihrer Behausung © Koch Films
Bild:
Leider wurde als Rezensionsexemplar weder eine 4k-Disc noch eine Blu-ray zur Verfügung gestellt, sodass hier lediglich die Qualität der DVD bewertet wird. Diese ist nun mal eher mittelmäßig. Das Bild ist oftmals nicht vollends scharf, die Farben nicht satt und allgemein ist das Bild kriselig.

Ton:
Hier gibt es weniger zu bemängeln. Der Soundtrack kommt wunderbar über die Lautsprecher zur Geltung und auch die Dialoge sind alle verständlich. Aufgrund der Bildqualität wird dennoch geraten auf die Blu-ray zurückzugreifen.

Extras:
Bei den Extras gibt es den deutschen Trailer, den koreanischen Trailer, einen Teaser sowie TV-Spots zum Film. Darüber hinaus gibt es zwei sog. Charakter-Teaser, wo sich die Charaktere und dessen Familie vorstellen. Zum einen spricht hier Kim-ki Woo, gespielt von Woo-sik Choi, der Sohn der Kim-Familie als auch Park Yeon-kyo, gespielt von Yeo-joeng Jo. Beide Werbe-Clips gehen jeweils eine Minute. Zudem gibt es ein Youtube-Video zu sehen, welches ebenfalls im Film von der Familie Kim gesehen wird. Alles in allem eher ein enttäuschendes Bonusmaterial, da man hier hier keine Interviews, keinen Blick hinter den Kulissen, kein Making-of und auch keine entfernte Szenen zu sehen bekommt.


Fazit:
Parasite ist ein Film, wie es ihn vielleicht 2-3 Mal im Jahrzehnt gibt. Ein Film, der nahezu perfekt in allen Belangen ist. Sei es die Ausstattung, der Schnitt, die Kamera, das Drehbuch oder die Schauspieler. Alles passt. Und auch die Regiearbeit ist phänomenal. Denn es ist Bong-joon Ho, der hier meisterhaft alles dirigiert und zu einem Kunstwerk vollenden lässt. Die Blu-ray oder 4k-Disc von Parasite gehört in jedes Regal eines Filmliebhabers.


by Morteza Wakilian
Bilder © Koch Films




Parasite - Trailer



Von Interesse: