I am Love - DVD

DVD Start: 15.03.2011
FSK: ab 12 - Laufzeit: 120 min

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Inhalt

Emma (Tilda Swinton) hat alles. Als Frau des Oberhauptes des Recchi-Clans, einer alteingesessenen Mailänder Modedynastie, ist sie reich, elegant und sorgenfrei. Fast schlafwandlerisch bewegt sie sich durch ein Leben, das aus endlosen Dinnerparties und Treffen mit ihren erwachsenen Kindern besteht. Doch dann begegnet sie dem Koch Antonio. Zunächst ist sie von seinen Kreationen bald aber auch von dem jungen Mann selbst fasziniert. Ohne es zu wollen, wird Emma durch Antonios außergewöhnliche Kochkunst verführt und in seinen Bann gezogen. Antonio wird ihr schließlich nicht nur die Haare abschneiden, sondern ihr auch eine Welt jenseits der Recchi-Familie zeigen. Zum ersten Mal erkennt sie, wer sie wirklich ist; und mit Antonio erlebt sie eine Leidenschaft, die ihr in ihrem luxuriösen und doch kalten Ehealltag bisher fremd war.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Ascot Elite
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Italienisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Interview Tilda Swinton, Trailer, Trailershow

Video on demand - I Am Love

DVD und Blu-ray | I am Love

DVD
I am Love I am Love
DVD Start:
15.03.2011
FSK: 12 - Laufzeit: 120 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
I am Love I am Love
Blu-ray Start:
15.03.2011
FSK: 12 - Laufzeit: 119 min.

DVD Kritik - I am Love

DVD Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 7/10
Gesamt: | 7/10


Emma Recchi brilliert in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter. Ihr Ehemann Tancredi, Firmeninhabers eines angesehenen Mailänder Modelabels, nutzt seine schöne Frau als Aushängeschild. Sie organisiert mit Hingabe das Familienleben, um die mittlerweile erwachsenen Kinder Gianluca, Edoardo und Betta. Selbstverständlich plant sie jegliche Firmenfeste und private Feiern voller Elan. Dabei genießt sie stets das Ansehen der Familie, Freunde und Geschäftspartner. Nach dem Tod des Schwiegervater, übernehmen ihr Mann und der älteste Sohn Edoardo die Firma. Nun ist Emma die meiste Zeit alleine im großen Familienanwesen, da Tancredi auf Geschäftsreise ist, Betta auf die Universität nach London geht und Edoardo nicht nur mit der Firma, sondern auch mit seiner baldigen Hochzeit beschäftigt ist. Ihr familiären Verpflichtungen werden geringer und sie verbringt ihre Freizeit ungezwungener. Vor allem die kulinarischen Genüsse gehören fortan zu ihrer Leidenschaft. Auch dem jungen Antonio, Edoardos Freund, gilt ihr Interesse. Die beiden Männer planen gemeinsam eine Restaurant, was sie unterstützen will.
Tochter Betta offenbart ihr die Liebe zu einer Frau und lädt sie zu ihrer Ausstellung nach Nizza ein. Dort begegnet Emma Antonio wieder, der ihr nicht nur das künftige Restaurant zeigt, sondern auch die Liebe zurückbringt. Aus der anfänglichen Affäre entwickelt sich eine Leidenschaft, die beide nicht mehr leugnen können. Emma entschließt sich, dass Leben fortan mit ihm zu führen, auch wenn sie den Wunsch noch vor der Familie verborgen hält. Als Tancredi von der Geschäftsreise heimkehrt, hat sich Emma bereits von ihm und von ihrer Rolle als Gastgeberin entfernt, was ihr immer deutlicher wird. Bei einer Feier erkennt Edoardo die Gefühle, die seine Mutter für seinen Freund hegt. Es kommt zu einem Streit, bei dem der Sohn verunglückt. Im Krankenhaus erliegt er seinen Verletzungen und nimmt das Geheimnis seiner Mutter mit ins Grab. In einem tranceartigen Zustand vegetiert Emma bis zur Beerdigung dahin. Dann entschließt sie sich dazu, ihre Gefühle zu offenbaren und ihre Rolle als Frau Recchi für immer auf zu geben.

Luca Guardagnino hat einen Film, über eine Frau geschaffen, die durch die verbotene Liebe zu einem Mann ein neues Leben kennenlernt und dadurch das bisherige zu verachten weiß. Tilda Swinton verkörpert sehr beeindruckend und authentisch die Rolle der Emma Recchi, einer Russin aus einfachen Verhältnissen, die durch ihren Mann Tancredi nach Italien gebracht wurde und sich dort als Italienerin etablieren musste. Sie ist in einen goldenen Käfig gefangen, dessen sie sich nie bewusst wurde. Erst durch die Liebe zu dem jungen Antonio erkennt sie ihre Grenzen und lässt den Wunsch, diesen zu entfliehen, in sich wachsen.

Bevor die Mutter den Mut fasst, aus den festen Strukturen zu entfliehen, schafft es Betta, verkörpert von Alba Rohrwacher, den sozialen Status zu entlaufen. Ihr anfängliches Interesse zum eigenen Geschlecht entwickelt sich weiter und irgendwann ist sie in der Lage, die Liebe zu ihrer Freundin, der Mutter und dem Bruder zu offenbaren. Damit stellt sie sich bewusst dem Wunsch der Großmutter in den Weg, die ihr eine Heirat mit dem ehrenhaften Gregorio ans Herz legt. Emma ist anfangs schockiert, als sie die Neigung ihrer Tochter erkennt, schafft es aber, sie zu verstehen und ihr den Mut zu geben, für ihr Glück zu kämpfen.

Die Liebeszenen zwischen Emma und Antonio, in der freien Natur, erinnern an einen Aufklärungsfilm der Schule, der gepaart mit Aufnahmen von Bienen und Naturgewalten jeglichen Handlungsbezug zu verlieren scheint. Einen ebenfalls befremdlichen Eindruck kommt auch der Szene gleich, die bei Emma einen orgasmusähnlichen Genuss eines Garnelengerichts im Restaurant auslöst. Auch hier scheinen die Blickwinkel auf die Handlung verschoben worden zu sein.

Die italienische Landschaft wird in all ihrer Schönheit gezeigt und immer wieder betont, was den Film leider etwas sehr lang erscheinen lässt. Die ruhige Stimmung ist während des gesamten Films ungebrochen. Ob während einer Feier, bei der leidenschaftlichen Vereinigung mit Antonio, der Offenbarung von Bettas Liebe zu einer Frau, bis hin zur Todesnachricht des Sohnes und zur Beerdigung, gelingt er der Hauptfigur immer die Fassung zu bewahren. Dies erweckt zwar den Eindruck eines vollkommenen inneren Gleichgewichts von Emma, doch fragt sich der Zuschauer immer, wann diese scheinbare Maske endlich Risse bekommt. Sie tut es nicht. Bis zum Ende des Films werden sämtlich Höhen und Tiefen auf einem gleichbleibenden Niveau festgehalten.

Weder der Handlung noch den Charakteren kommt ein besonderes Gewicht zu Gunsten. Im Gegensatz zu Emma haben die weiteren Figuren nur einen dürftigen Charakter, der nicht ausgespielt und auch von der Kamera nur bedingt beleuchtet wird. Sie wirken nur als Modelle oder Schatten und dienen dem leblosen Rahmen der Handlung, die alleine von der Figur der Emma ausgefüllt wird. Ebenso flächenhaft werden auch die sozialen Unterschiede zwischen Emma und Antonia dargestellt.

Der Film wurde auf vielen Festivals in Venedig, Toronto, sowie auf der Bärlinale gefeiert. Nicht zuletzt, wegen der Einzigartigkeit der Darstellung. Dennoch sind die vielen Schwächen in der minimierten Handlung von der sehr zurückgenommenen Charakterisierung der Figuren nicht zu leugnen.


by Sandy Kolbuch
Bilder © Ascot Elite




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